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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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doch übersehen wurde. Wir können aber den Busbahnhof nicht einmal für sechs Stunden sperren!«
    Ich gab mich geschlagen. »Na schön«, knurrte ich. »Wir verhaften zwei Mafia-Gangster der gehobenen Preisklasse, anschließend lassen wir uns von derselben Mafia einschüchtern und schicken sie wieder nach Hause. Das kann ja heiter werden. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis die Mafia unsere Gehälter bezahlt?«
    Plötzlich herrschte Totenstille. Phil warf mir einen erschrockenen Blick zu, und Mr. High fing plötzlich grundlos an, in seinen Akten zu kramen. Er brauchte eine Weile, bis er ruhig sprechen konnte.
    »Den letzten Satz habe ich nicht gehört, Jerry.«
    »So wortwörtlich habe ich es ja auch nicht gemeint«, knurrte ich.
    »Wir treffen natürlich unsere Vorkehrungen«, fuhr der Chef fort.
    »Dann möchte ich auch einen Vorschlag machen«, sagte ich schnell. »Nämlich?«
    »Nach Lage der Dinge kann die Zusammenkunft von Randolph und Jackson nur ein Mafia-Mitglied gewußt haben. Jemand, der die beiden ausschalten will. Vielleicht spekuliert jemand auf den Stuhl von Randolph oder Jackson.«
    »Das ist gut möglich. Besonders bei Jackson gibt es Intrigen, das wissen wir alle. Selbst Jackson weiß es.«
    »Der Bursche, der Vitessa anstiftete, uns das Treffen zu verraten, hat sie wahrscheinlich auch umgebracht, damit die Mafia niemanden finden kann, der auf den Verräter zeigen und behaupten könnte: Der da hat es mir erzählt. Aber dieser Bursche muß Zeery angeschossen und Vitessa Baran getötet haben. Wir sollten uns diesen Mann kaufen.«
    »Das sollten wir gewiß, genauso wie wir Randolph und Jackson ja nicht für ewig wieder laufenlassen. Aber woher wollen Sie erfahren, wer aus der Mafia es gewesen sein könnte, Jerry?«
    »Indem wir Jackson einsetzen. Wenn der Junge einen Tip bekommt, aus welcher Richtung der Wind bläst, wird er den Kerl sofort aufsuchen, um sich für den Verrat zu bedanken. Sie kennen doch Jacksons Jähzorn.«
    »Gut, damit wäre zu rechnen. Das gebe ich zu. Aber wie wollen Sie Jackson diesen Tip Zuspielen?«
    »Indem wir im Nebenzimmer eine laute Unterhaltung führen. Ich habe mir das so überlegt…«
    Ich entwickelte meine Absicht. Der Chef hörte sich alles in Ruhe an, dann stimmte er zu. Aber er sagte: »Ich habe noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand, Jerry, und deswegen bin ich mit Ihrem Plan einverstanden. Gehen Sie jetzt wieder in Ihr Office und tun Sie so, als wollten Sie die Vernehmung von Jackson fortsetzen. Ich komme gleich.« Phil und ich kehrten ins Office zurück. Der Kollege, der dort inzwischen auf Jackson,aufgepaßt hatte, ging wieder. Wir klingelten den Stenografen wieder herbei und taten so, als ob wir die Vernehmung allen Ernstes fortsetzen würden. Jackson rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Es sah fast so aus, als rechne er mit einer Unterbrechung. Selbstverständlich hatten wir ihm nichts von dem erpresserischen Anruf wegen des Busbahnhofs gesagt.
    Nach einiger Zeit steckte Mr. High den Kopf zur Tür herein. »Kommen Sie doch mal mit nach nebenan, Jerry und Phil«, bat er. »George wird inzwischen Mr. Jackson Gesellschaft leisten.«
    Wir kamen der Aufforderung des Chefs nach. Ich brauchte mir nicht viel Mühe zu geben, um Empörung zu spielen, als mir der Chef nebenan zum zweitenmal erzählte, daß er beschlossen hätte, Jackson und Randolph freizulassen. Ich brachte einen Teil meiner Einwände ein zweites Mal vor, und wir steigerten uns in eine hübsche Lautstärke hinein.
    »Und dafür liefert uns der Kerl mit der dunklen Brille diesen Tip!« rief ich schließlich laut. »Dem fallen ja die dunklen Gläser aus der Brille, wenn er Jackson und Randolph wieder herumspazieren sieht!«
    »Dann kann ich es nicht ändern!« rief Mr. High und gab sich Mühe, ebenfalls laut zu sein, obgleich das gar nicht seine Art ist. »Sollen wir mit Rücksicht auf einen ehrgeizigen Mafia-Gangster, der Jackson und Randolph loswerden wollte, ein Gebäude in die Luft jagen lassen, das immerhin mehr als fünfzig Millionen Dollar gekostet hat? Und sollen wir womöglich ein paar tausend harmlose Leute umkommen lassen, nur weil uns da irgendein mysteriöser Bursche mit einer dunklen Brille einen Tip gab?«
    »Aber der Tip stimmte doch!«
    »Was hat das mit dem Busbahnhof zu tun?«
    »Okay. Dann laßt sie in drei Teufels Namen laufen!« rief ich aufgebracht.
    Mr. High lächelte.
    »Ich glaube, Sie waren sehr überzeugend, Jerry«, flüsterte er leise. »Hoffentlich klang ich

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