Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits
meinte Karupky. »Ich komme mit den Besuchern schon klar.«
Der Graukopf sah enttäuscht aus. »Wir warten in der Halle«, drohte er und wandte sich an die Rennfahrer. »Lassen Sie sich keine Dummheiten einfallen!«
Karupky begann zu schwitzen. »Nur keine Aufregung«, bat er. »Ich bin überzeugt davon, daß es sich um ein Mißverständnis handelt, das sich rasch ausbügeln läßt.«
Die beiden Gorillas verließen den Raum. Roy Markinson zog die Pistole zurück und blickte in die Augen des Gangsterbosses. »Gestern sind Sie einen Schritt zu weit gegangen, Karupky«, preßte er durch die Zähne. »Das Maß ist voll.«
»Was, zum Teufel, werfen Sie mir eigentlich vor?«
»Muß ich das wiederholen? Bert Steeple wollte nicht nach Ihrer Pfeife tanzen. Deshalb sollte er sterben. Es war gleichzeitig als Einschüchterung für uns andere gedacht. Sie wollten vermeiden, daß einer von uns Berts Beispiel folgt.«
»Sie sprechen in Rätseln.«
»Spielen Sie nicht die Unschuld vom Lande. Wir kennen die Leute, die uns das Geld abknöpfen. Diese Burschen arbeiten in Ihrem Auftrag.«
»Was Sie nicht sagen!« höhnte Karupky. »Wenn ich Sie recht verstehe, zahlen Sie an irgend jemand Geld und meinen, daß ich der Drahtzieher sei. Warum gehen Sie nicht zur Polizei, um mich anzuzeigen?«
»Weil Ihre Mitarbeiter Angst hätten, die Wahrheit zu bekennen und gegen Sie auszusagen«, erwiderte Roy Markinson. Er war ein strohblonder Bursche von achtundzwanzig Jahren, drahtig, muskulös und von intelligentem Aussehen. »Weil Sie wahrscheinlich dafür sorgen würden, daß unsichere Zeugen rasch verstummen — so, wie Sie Gene Marvin ausschalteten. Sie machen vor nichts halt. Jetzt machen wir nicht halt vor Ihnen!«
»Ist es nicht eher so, daß Sie Ihre glorienscheinumwobenen Heldengestalten nicht dem Vorwurf aussetzen möchten, vor einem Syndikat gekuscht zu haben?« fragte Karupky spöttisch. »Denn das haben Sie doch getan, nicht wahr?«
Markinson nickte. »Ja, wir waren feige. Wir wollten nur unsere Rennen fahren und weder etwas mit der Polizei noch mit den Gangstern zu tun haben. Wir wissen jetzt, daß das falsch war. Mit Leuten Ihres Schlages kann man sich nicht arrangieren. Man muß sie bekämpfen und unschädlich machen.«
»Sie nehmen den Mund reichlich voll«, höhnte Karupky, dessen anfängliche Angst sich gelegt hatte.
»Wir wissen, daß wir hier an der richtigen Adresse sind«, stellte Roy Markinson fest. Er sprach jetzt langsam und sehr nachdrücklich. »Wir warnen Sie, Karupky. Von uns bekommen Sie keinen Cent mehr. Wir werden dafür sorgen, daß auch die anderen ihre Zahlungen einstellen. Wir gehen noch einen Schritt weiter. Wir fordern von Ihnen, daß Bert und Gene vollen Schadenersatz erhalten. Sollte einer von ihnen an den Folgen seiner Verletzungen sterben, bringen wir Sie und Ihre Hinterleute vor den Kadi.«
»Das geben wir Ihnen gern schriftlich, Sie lausiger Lump«, ergänzte Derek Charall.
Er war mittelgroß und feingliedrig. Mit seinem dunklen Haar und den brennenden Augen wirkte er eher wie ein Ballettänzer. Catway verkörperte einen anderen Typ. Er war erdgebundener, irgendwie gedrungen und klobig. Er hatte weiches braunes Haar, das ihm tief in die Stirn fiel.
»Jetzt will ich Ihnen einmal etwas sagen«, meinte Karupky. Er sprach leise, fast flüsternd, aber seine Stimme war bis in die äußerste Ecke des Raumes zu hören. »Ich will vergessen, daß Sie sich in meinem Hause wie die letzten Pennbrüder aufgeführt haben. Ich will auch vergessen, welche Drohungen Sie hier auszustoßen wagten. Ich gebe nicht zu, daß ich an Ihrem Einkommen beteiligt bin, und ich streite es nicht ab. Ich möchte nur klarstellen, daß Zutty Karupky kein Mann ist, der sich herumkommandieren läßt. Wer zahlt, und was gezahlt wird, bestimme ich. Halten Sie sich daran, meine Herren! Es könnte Ihnen sonst leicht passieren, daß Sie wie Bert Steeple enden.«
Roy Markinson warf Charall die Pistole zu. Der fing sie geschickt auf.
»Achte auf die Tür, Derek«, bat Markinson.
Zwischen Karupkys Augen steilte sich eine tiefe Falte. Er trat einen halben Schritt zurück.
»Hören Sie, Roy«, begann er. »Wagen Sie es nicht…«
Aber Roy Markinson wagte es. Er ging mit den Fäusten auf Karupky los. Der Gangsterboß versuchte den Angriff abzublocken, aber er war einfach nicht wendig genug, um Markinsons Attacke auszuweichen.
Roy Markinson durchbrach Karupkys Deckung fast nach Belieben. Der Gangster stolperte hilflos zurück. Er S
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