Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Karupkys Büro.
    Der Tote lag dicht am Schreibtisch. Es schien, als wollte er seine Hände in den grünen Spannteppich krallen. Ein Bein hatte er angezogen. Die hochgerutschten Hosen entblößten purpurrote Seidensocken und ein paar Inches stark behaarter Beine. Die Kugel hatte seine Schläfenpartie getroffen.
    »Der Schütze muß aus einer Entfernung von etwa anderthalb Yard gefeuert haben«, meinte der Lieutenant und verzog angewidert sein Gesicht.
    Er steckte sich eine Zigarette an und inhalierte tief. Jameson war ein großer, athletisch gebauter Mann, der wie ein Baseballprofi wirkte. Tatsächlich war er in jüngeren Jahren ein Star der New York Dodgers gewesen, von dem man heute noch sprach.
    »Die Mordwaffe ist eine Beretta, Modell 421, Kaliber 6,35«, sagte Jameson. »Sie gehört einem von Karupkys Gorillas. Der Besitzer erklärt, daß er versucht habe, die drei Männer damit zu stoppen. Markinson brachte es fertig, ihm die Kanone abzuknöpfen.«
    »Klingt ein bißchen unwahrscheinlich, was?« fragte Phil.
    »Zugegeben«, nickte Jameson, »aber wollen Sie mir verraten, welchen Grund einer von Karupkys Leuten gehabt haben könnte, seinen Boß abzuservieren? Bei den Rennfahrern ist das Motiv jedoch klar: Sie wollten sich gegen den Terror des Syndikates zur Wehr setzen. Sie waren zur Tatzeit hier!«
    »Es sind junge und möglicherweise sehr unbeherrschte Leute«, sagte Phil, »und doch kann ich nicht glauben, daß sie gemordet haben. Als Rennfahrer verstehen sie es, Nerven zu behalten.«
    Ich beugte mich über den Toten. »Er sieht ziemlich übel aus«, stellte ich fest. »Ehe er erschossen wurde, muß er eine Prügelei gehabt haben.«
    »Gewiß«, sagte Jameson. »Die drei Burschen haben ihn gründlich durch die Mangel gedreht. Sie haben ihn rücksichtslos zusammengeschlagen. Danach war ihnen wohl klar, daß sie mit Karupkys Rache rechnen mußten, und deshalb töteten sie ihn.«
    Ich rümpfte die Nase. Es war zu spüren, daß Lieutenant Jameson mit seiner eigenen Erklärung nicht völlig zufrieden war.
    Einer seiner Leute betrat das Zimmer.
    »Markinson und Charall sind gerade gebracht worden«, berichtete er. »Catway war nicht zu Hause. Nach ihm wird noch gefahndet.«
    »Bringen Sie mir zuerst einmal Markinson ins Nebenzimmer«, befahl Jameson und schaute uns an. »Wenn Sie wollen, können Sie mitkommen.«
    Der Nebenraum war noch größer als das gewaltige Office. Er hatte einen Kamin, über dem ein echter Gauguin hing. Die Wände waren mit dicht gefüllten Buchregalen bedeckt. Die Bücher hatten offenbar nur rein dekorativen Charakter. Hochflorige Teppiche, Klubtische mit Kristallplatten und schwere, elegante Polstermöbel waren bemüht, eine behagliche Atmosphäre zu schaffen. Der Tote nebenan machte diese Bemühungen jedoch zunichte.
    Markinson sah blaß und abgespannt aus. Er setzte sich uns gegenüber in einen Sessel und nahm eine der Zigaretten, die Jameson ihm hinhielt.
    »Warum haben Sie es getan?« fragte Jameson, als er Roy Markinson Feuer gab.
    Markinson machte einige Züge. »Was getan?«
    »Karupky erschossen. Wollen Sie ihn noch einmal sehen? Er liegt nebenan.«
    »Erschossen?« fragte Markinson völlig verblüfft.
    »In die Schläfe«, nickte Jameson. »Aus nächster Nähe. Mit einer Beretta.«
    »Wir haben ihn fertiggemacht«, gab Markinson zu. Seine Stimme flatterte leicht. Er war gewiß ein furchtloser und nervenstarker Mann, aber natürlich dämmerte es ihm, weshalb man ihn hergebracht hatte. Der Gedanke, daß man ihn eines Mordes verdächtigte, war für ihn schockierend.
    »Wir haben ihn fertiggemacht«, wiederholte er. »Danach sind wir gegangen.«
    »Stimmt es, daß Sie dem Burschen in der Halle die Pistole Wegnahmen?«
    »Ja, das ist richtig. Er versuchte, uns damit zu stoppen«, sagte Markinson. Jameson blickte mich an. Ich merkte ihm an, wie zufrieden er war. Es sah fast so aus, als würde seine Theorie sich bestätigen.
    »Und dann?« fragte der Lieutenant. »Was, dann?« sagte Markinson. »Wir gingen in Karupkys Office und machten ihm klar, was wir von ihm hielten. Wir stellten ein paar Forderungen. Er wurde frech, und da kam es zu einem Streit. Ich verprügelte ihn ein bißchen, und dann nahm einer meiner Freunde ihn vor. Karupky kriegte einen Schlag auf den Punkt und fiel um. Da zogen wir wieder ab.«
    »Was geschah mit der Pistole?«
    »Wir ließen sie im Zimmer zurück. Oder meinen Sie, wir hätten es nötig, uns aus Gangsterbeständen mit Waffen zu bedienen?«
    »Worum ging es

Weitere Kostenlose Bücher