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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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kennengelernt.«
    »Bei welcher Gelegenheit?«
    »Auf irgendeinem Ball im Waldorf Astoria. Ich tanzte mit ihr und fand sie hinreißend. Seit dieser Zeit leben wir zusammen.«
    »Könnte es sein, daß sich die junge Dame an Sie herangemacht hat?«
    »An mich?« Markinson schüttelte den Kopf. »Das hat sie weiß Gott nicht nötig. Sie ist eine Schönheit. Sie könnte sich einen Millionär angeln. Weshalb gerade mich? Ich sah sie und forderte sie zum Tanz auf. So ging es los.«
    »Danke«, sagte ich. »Das ist alles.«
    ***
    »Was hast du mit den Fragen bezweckt?« wollte Phil wissen, als wir eine halbe Stunde später in meinen roten Flitzer kletterten.
    »Ich wollte den Beweis führen, daß Jill sich an ihn herangemacht hat«, sagte ich.
    »Das ist dir nicht gelungen. Offenbar war es genau umgekehrt. Er hat sich um sie bemüht.«
    »Stimmt — nachdem sie sich so in Szene gesetzt hatte, daß er der Versuchung nicht widerstehen konnte, sie zum Tanz aufzufordern. Jill ist schön und auffallend. Es genügte, daß sie sich in seiner Nähe zeigte, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Sie tanzten zusammen. Natürlich bewunderte sie ihn, und er vereinbarte mit ihr ein Wiedersehen. So ging es los. Markinson meint noch heute, eine Eroberung gemacht zu haben, aber in Wahrheit wurde er nur das Opfer einer geschickten Kampagne. Jill arbeitet wahrscheinlich für das Syndikat. Sie hatte den Auftrag, das Rennfahrerlager zu bespitzeln. Da Roy Markinson zu seinen Kollegen die besten Verbindungen hat, war es leicht, durch ihn die jeweilige Stimmung zu erkunden.«
    »Drei Monate lang?« zweifelte Phil. »Karupkys Masche war neu und lukrativ«, sagte ich. »Es paßte zu ihm, daß er sich absicherte.«
    Wir fuhren ins Office. Dort lagen inzwischen die ersten Berichte aus Indianapolis vor. Gene Marvin und Bert Steeple waren außer Lebensgefahr, konnten aber noch nicht vernommen werden.
    Der Untersuchungsbericht über Bert Steeples schrottreifen Rennwagen wies auf eine Vergaserexplosion hin. Der sehr vorsichtig formulierte Text schloß einen Sabotageakt nicht aus, aber es sollten noch weitere Experten abgewartet werden, um schlüssige Beweise zu finden.
    Gene Marvin war mit einer Kugel aus einem Winchester-Jagdgewehr des Kalibers 20/70 niedergeschossen worden.
    »Was hältst du von Markinson?« fragte mich Phil, als ich den Bericht aus der Hand legte.
    »Er hat es nicht getan. Er sagt die Wahrheit.«
    »Ich sehe es genauso«, meinte Phil. »Aber wieso ist Jameson von seiner Theorie so überzeugt? Es ist doch kein Dummkopf!«
    »Ich glaube, er verfolgt damit verschiedene Ziele«, sagte ich. »Im Grunde weiß er natürlich, daß der Mord weder auf Markinsons Konto noch auf das der beiden anderen Rennfahrer geht. Aber Jameson ist mit Recht darüber empört, daß die drei Burschen Selbstjustiz üben wollten und die Polizei nicht einschalteten. Schon deshalb will er sie ein bißchen schmoren lassen. Er verfolgt mit dieser Taktik noch einen anderen Zweck. Er versucht die Gangster in Sicherheit zu wiegen. Sie sollen glauben, daß die dumme Polizei auf der Fährte ist, die der Mörder und seine Hintermänner ausgelegt haben.«
    »Gar nicht so übel«, meinte Phil. »Und was kommt nun?«
    Ich stand auf und strich mir über das Haar. »Mr. Jerry Cottons großes Solo!« kündigte ich an.
    ***
    Ich fuhr zum Riverside Drive, diesmal allein, sah mir die Tiefgarage von Karupkys Haus an und inspizierte danach den Hof. Nachdem ich mich gründlieh umgesehen hatte, lenkte ich meinen Jaguar hinüber nach Brooklyn. Dort wohnte Andy Yonkers.
    Es war nicht sehr wahrscheinlich, daß er zu Hause saß, denn Lieutenant Jameson hatte ihn vermutlich zu einer Vernehmung abholen lassen, aber ich wollte sehen, wie und wo Yonkers lebte.
    Als ich am Ziel eintraf, war nirgendwo eine freie Parklücke zu sehen. So war ich gezwungen, zweimal um den Block zu fahren. Ich trat scharf auf die Bremse, als ich plötzlich unter den parkenden Fahrzeugen ein grünes Lancia-Coupé entdeckte, einen Wagen, den man in New York nur selten sah. Ich schaute mir die Nummer an. Sie stimmte. Es war der Wagen, den ich vor Roy Markinsons Bungalow gesehen hatte.
    Dafür gab es nur eine Erklärung: Jill Brothman hatte das Coupé hier abgestellt und besuchte Andy Yonkers. Vermutlich hatte sie den Wagen ganz bewußt nicht vor seinem Haus geparkt.
    Endlich fand ich eine Parklücke. Zu Fuß ging ich bis zu Yonkers Haus zurück. Es war ein modernes, sechzehnstöckiges Apartmenthaus, dessen Fassade so kahl

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