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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem Office gewesen war und was sie veranlaßt hatte, Preston an dieser einsamen Stelle am Ortsrand zu treffen.
    Außerdem mußte ich feststellen, wer mich im District Office angerufen und wer den Zettel an der Windschutzscheibe meines Jaguar befestigt hatte.
    Vor allem aber galt es, Preston zu überführen, den Teufel mit den blutigen Rosen.
    ***
    Als ich das Office betrat, war es vierzehn Uhr fünfzig. Phil grinste mir entgegen. »Hat das Teufelssteak gut geschmeckt?« fragte er mich.
    Ich warf den Hut quer durch das Office und ließ ihn auf einem Haken des Kleiderständers landen. »Woher weißt du, daß ich bei Tony ein Teufelssteak gegessen habe?«
    Tony war ein Schnellrestaurant in der 69. Straße. Phil und ich aßen häufig dort.
    »Du hast noch eine Spur Ketchup im Mundwinkel«, meinte Phil. »Neuerdings serviert man bei Tony mehr Tomatenmark als Fleisch.«
    Ich setzte mich. Auf meinem Platz lag ein Zettel mit einer Telefonnummer, die ich nicht kannte. Phil hatte sie mir aufgeschrieben.
    »Erfolg gehabt?« fragte er mich.
    »Ich bin zufrieden«, sagte ich und erklärte ihm, was ich von Rinzetti erfahren hatte und welche Schlüsse ich aus dem Gehörten zog.
    »Donnerwetter«, sagte Phil. »Es sieht so aus, als wärest du schon am Ziel.«
    »Was ist das für eine Nummer?« fragte ich ihn.
    »Die von Derek Lennox, du sollst mal bei ihm anrufen«, erwiderte Phil.
    »Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Nicht mit ihm, sondern mit Sheila Ardworth. Sie ist mit ihrer Schwester nach New York unterwegs. Offenbar ist Lennox vorausgefahren und die beiden wollen ihn besuchen. Lennox lebt in Greenwich. Village.«
    »Was will Sheila Ardworth von mir?«
    »Ich habe sie danach gefragt, aber sie gab mir einen Korb. Sie bestand darauf, mit dir zu sprechen.«
    Ich wählte Lennox’ Nummer, aber niemand meldete sich. Dann rief ich bei den Ardworths in Hawthorne an. Ich erfuhr, daß die beiden Girls nach dem Mittagessen nach New York gefahren seien. Lennox war schon nach dem Frühstück aufgebrochen. Ich ließ mir die Adressen von Miß Celestes und von Lennox’ Stadtwohnung geben und notierte sie. Dann ließ ich mich mit Prestons Office verbinden. Seine Sekretärin meldete sich. Ich erfuhr von ihr, daß Preston nicht zu sprechen sei, weil er ins Gefängnis gefahren war, um Buck Rowlings Verteidigung zu organisieren.
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und erhob mich. »Ich fahre ’rüber ins Village«, sagte ich. »Ich muß Sheila Ardworth sprechen. Ich hoffe, sie ist bereit, dem Anwalt eine Falle zu stellen.«
    »Viel Glück«, meinte Phil grinsend, »aber das brauche ich dir ja nicht ausdrücklich zu wünschen. Das hast du immer bei hübschen Puppen.«
    »Wenn ich mich nicht beeile, wird es eine zerbrochene Puppe sein«, sagte ich und angelte mir meinen Hut vom Haken. »Insofern hat Sheila Ardworth das Glück viel nötiger.«
    Um fünfzehn Uhr dreißig kletterte ich vor einem hohen schäbigen Mietshaus der McDougal Street in Greenwich Village aus meinem Jaguar. Vor dem Haus standen ein paar farbige Gospelsänger und zupften an ihren Gitarren herum. Eine hübsche weiße Blondine umkreiste mit einem Teller die Gruppe der Zuhörer und sammelte. Die Straße war laut, bunt und belebt.
    In dem Haus roch es penetrant nach Bratkartoffeln. Radios plärrten, Kinder kreischten. Celeste Ardworths Wohnung lag in der zweiten Etage. Im Hausflur bröckelte der Putz von der Wand. Ich war erschlagen. Ich kannte Häuser dieser Art zur Genüge. Es waren Brutstätten des Verbrechens, aber hier wohnten auch ehrliche, arbeitsame Leute, die nur auf den Tag warteten, in hellere, moderne Räume ziehen zu können. Was ich nicht begriff, war die Tatsache, daß eine Millionärstochter in dieser Umgebung lebte.
    Celeste öffnete mir die Tür und führte mich dann in das Wohnzimmer. Die Fenster standen offen und ließen den Straßenlärm herein. Ich schaute mich flüchtig um. Die Einrichtung war gut und modern, aber in dem Zimmer herrschte eine erschreckende Unordnung. Celeste mußte erst ein paar Strümpfe und einen Morgenmantel von einem Sessel räumen, um mir einen Platz frei zu machen. Wir setzten uns.
    Celeste lachte leise, als sie mich anblickte. »Sagen Sie ruhig, daß Sie schockiert sind«, meinte sie. »Ich höre es von jedem, der herkommt. Wie kann man bloß so wohnen? Ich will Ihnen den Grund nennen. Ich wurde buchstäblich großgehätschelt, zusammen mit meinen Schwestern. Ich war von Kinderschwestern, von Hygiene und von Wohlstand umgeben, ich bin

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