Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
betrat Shapiro die Telefonzelle. Silver schaute sich unauffällig und schnell um, ehe er hinter seinem Komplicen in die Zelle huschte und die Tür hinter sich zuzog.
    »Wähl deine Nummer!« knurrte er.
    »Welche Nummer denn?« fragte Shapiro dümmlich.
    »Von mir aus die Notrufnummer der City Police«, grinste Silver. Es machte ihm Spaß, den total verblüfften Shapiro vor sich zu sehen.
    »Die…?«
    »Oder wolltest du nicht die Bullen anrufen?«
    »Billy, ich schwöre dir, daß ich…«
    Silver winkte gnädig ab. »Kein Mensch hat von dir verlangt, daß du jetzt schwören sollst. Was du tun wolltest, würde jeder vernünftige Mensch tun. 10 000 Bucks sind immerhin ’ne Menge Geld. Habe ich recht?«
    Er machte eine Pause, wartete aber nicht ab, bis Shapiro die Antwort gab. Er beantwortete seine Frage selbst.
    »Natürlich sind 10 000 Bucks ’ne Menge Geld. Dafür verpfeife ich mich sogar selbst. Mir kann doch nichts passieren. Ich habe den Cop nicht gesehen und von dem Unfall nichts gemerkt. Das wollte ich ihnen erzählen. Aber du warst zuerst hier, also überlasse ich dir auch den Anruf. Los!«
    Ed Shapiro war nicht in der Lage, klar zu denken. Seine Flucht aus der Halle mit dem Tankzug hatte ihn Nerven gekostet. Die Begegnung mit Silver hatte seine Nerven fast zerfetzt. Unter diesen Umständen konnte er nicht unterscheiden, was an Silvers Reden echt und was falsch war.
    Daß alles nur sarkastischer Hohn war, wußte nur Bill Silver selbst. Der Gangster wußte, daß die Polizei auf jeden Fall Fragen stellen würde, deren Beantwortung ihnen das Genick brechen würde.
    »Los!« zischte er noch einmal.
    Halbwegs beruhigt nahm Ed Shapiro den Hörer ab, suchte nach der Münze, warf sie in den Schlitz. Noch einmal warf er seinem Partner einen unschlüssigen Blick zu.
    »Los!« sagte der wieder.
    Ed Shapiro fiel darauf herein. Er hatte zwar Herzklopfen, aber er wählte mit nur leicht zitternden Händen die Nummer, die er auf einem Plakat an der Wand ablesen konnte.
    »Im Notfall 4 40 — 12 34 wählen!«
    Shapiro schrak zusammen, als unverzüglich die Stimme des Beamten in der Notruf zentrale an sein Ohr schlug. Sekundenlang war er reaktionsunfähig.
    »Hallo! Sprechen Sie!« schepperte es aus der Membrane. »Name und Adresse!«
    »Ja«, blökte Ed Shapiro unschlüssig in das Mikrofon.
    »Bitte, sprechen Sie!« wiederholte der Beamte.
    Ed Shapiro spürte einen Stoß, den er als Aufmunterung von seiten seines Partners empfand.
    »Das ist nämlich so«, begann er zaghaft, »es ist wegen des überfahrenen Cop im Lincoln Tunnel…«
    Er stockte, aber der Beamte drängte ihn, weiterzusprechen.
    »Ich weiß nämlich, wie es passiert ist. Wir haben einen Tankwagen…«
    »Das reicht!« zischte Bill,Silver. Sein Gesicht hatte sich zu einer teuflischen Fratze verzerrt. Ed Shapiro bemerkte es mit Entsetzen, und er begriff vielleicht auch in dieser Sekunde, was wirklich gespielt wurde. Doch es war zu spät.
    Der Gangster Ed Shapiro spürte plötzlich einen furchtbaren, dröhnenden Schlag gegen die linke Brustseite. Er hörte auch noch das leise Geräusch, das sich anhörte, als habe Bill Silver einen Korken aus einer Flasche gezogen.
    Dann spürte er nichts mehr.
    Im Fallen klammerte er sich so an den Hörer, daß er die Schnur aus dem Wandapparat riß. Bill Silver steckte die schallgedämpfte Waffe in die Tasche, umfaßte fast behutsam sein Opfer, das gegen ihn gefallen war, und ließ den leblosen Körper sacht auf den Boden gleiten.
    Wieselflink huschte er aus der Kabine und drückte die Tür hinter sich ins Schloß.
    ***
    »Machen Sie endlich, daß Sie wegkommen! Ich weiß, daß dieses Zeug das Licht im Weiß anknipst, daß es heute auf besondere Saugkraft ankommt und gesunde Ernährung eine Voraussetzung für…«
    Phil gelang es tatsächlich, der heftig schimpfenden Frau ins Wort zu fallen. Ein wirklicher Vertreter hätte es nicht besser gekonnt: »Ihre Stimme, Madam — sind Sie nicht die berühmte Stimme aus der Fernsehserie ,Der Mann von gestern?«
    Sie schluckte. , »Mann von gestern? Berühmte Stimme? Kenne ich nicht!« Auf diese Weise kam ich auch einmal zu Wort. »Wir sind keine Vertreter, Madam, sondern wir möchten Bobby Davin sprechen.«
    »Bobby Davin? Der wohnt über mir.«
    »Wissen wir bereits. Wir haben an seiner Tür geklopft, aber er meldet sich nicht. Haben Sie eine Ahnung, wo man ihn um diese Tageszeit treffen könnte?« Sie winkte unwirsch ab. »In seinem Bett natürlich Er ist ja immer nur nachts

Weitere Kostenlose Bücher