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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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unterwegs. Der Teufel muß im Spiel gewesen sein, als ich ihm das Zimmer vermietete. Nicht, daß er seine Miete nicht zahlt. Im Gegenteil. Er ist sogar sehr großzügig, aber ich möchte wissen, woher er das Geld hat. Arbeiten tut er nämlich nicht. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Mein Mann, als er noch lebte, der hat…«
    »Zieht er immer seinen Schlüssel ab, wenn er sich ins Bett legt?« unterbrach ich ihre Memoiren.
    ***
    »Schlüssel ab?« Sie schaute mich an, als hätte ich behauptet, jemand hätte das Dach des Hauses gestohlen.
    »Die Tür ist abgeschlossen; der Schlüssel steckt nicht!« bekräftigte Phil.
    »Dann ist er nicht nach Hause gekommen«, entschied sie. »Ich habe es mir immer gedacht. Eines Tages mußte das ja passieren.«
    »Was?«
    »Daß ihn die Polizei einsperrt, Mister! Fragen Sie mal auf dem Polizeirevier nach.«
    »Danke für den Rat«, knurrte Phil. Vielleicht hatte er es etwas mißmutig gesagt. Jedenfalls muß es für die Frau merkwürdig geklungen haben.
    »Wenn Sie ebenfalls Grund haben, einen Bogen um die Polizei zu machen«, zischte sie hinter uns hejr, »dann halten Sie mal die Augen offen. Vielleicht sehen Sie irgendwo Bobbys Wagen. Ein maisgelber Ford mit ’ner Nummer, die mit seinen Anfangsbuchstaben beginnt. BD sowieso.«
    Dann schlug sie ihre Wohnungstür mit Nachdruck zu.
    »Sie verkennt uns völlig«, seufzte Phil erschüttert, »erst betrachtet sie uns als Vertreter und dann als Gangster. Sind wir wirklich total heruntergekommen?«
    »Fragen wir mal die Kollegen von der City Police. Wenn sie uns einsperren, hat die Frau recht«, schlug ich vor. »Vielleicht glauben sie uns, wenn wir unsere Ausweise zeigen, und geben uns Auskunft über Bobby Davin.«
    Wo das Polizeirevier war, wußte ich. Zuerst mußte ich allerdings bis zur nächsten Kreuzung fahren, um wenden zu können. Diese Straße war zu schmal.
    Ich ließ den Jaguar vorwärts rollen und wollte an der nächsten Querstraße vorbeifahren, um rückwärts hineinstoßen zu können.
    »Jerry!« Phil packte mich am Arm.
    In der Seitenstraße stand ein maisgelber 64er Ford mit dem Nummernschild BD 33344.
    Die Straße hinter mir war frei. Ich riß das Steuer herum, holperte mit dem linken Vorderrad über die Bürgersteigkante, ließ den Jaguar vorwärts schießen und trai; wieder auf die Bremse. Wir standen genau neben dem Maisgelben.
    »Sehr schön«, brummte Phil. »Den Beulen nach zu urteilen, arbeitet Bobby Davin mit seinem Wagen als Todesfahrer beim Fernsehen.«
    Fast gleichzeitig sprangen wir aus dem Jaguar und gingen auf den verkommenen Wagen zu.
    »Hast du Handschuhe?« rief Phil mir zu.
    »Nein. Warum?«
    Er zog ein Taschentuch heraus und legte -es vorsichtig auf den äußersten
    Rand des Türgriffes. »Kommt mir merkwürdig vor«, brummte er dabei und öffnete die Tür.
    Auf den ersten Blick sah der Wagen innen aus, als gehörte er einem Streikbrecher.- Ein Teil des während des New Yorker Müllkutscherstreiks nicht abgefahrenen Unrats schien in diesem Ford verstaut worden zu sein.
    Phil rümpfte die Nase und hatte offensichtlich gute Lust, die Tür des rollenden Schuttabladeplatzes wieder zu schließen.
    »Laß auf!« sagte ich und gab ihm einen Fingerzeig. Im Zündschloß steckte ein dünner Schlüsselbund.
    »Weit kann er nicht weg sein«, brummte auch Phil. Nun ist es bei uns leider üblich, daß Autofahrer auch über Nacht ihre Wagen unverschlossen und sogar die Zündschlüssel steckenlassen. Doch hier war es anders. Am Bund hing auch ein dicker Schlüssel, der so aussah, als paßte er zu Davins Zimmertür.
    Mit spitzen Fingern klappte ich die Rücklehne des Fahrersitzes vor, weil ich auch einen Blick in den Fond werten wollte. Im hinteren Fußraum lag ein dunkler Wollmantel.
    Ich hob ihn an.
    Ein blonder Schopf kam zum Vorschein.
    Unter dem Mantel lag ein junger Mann. Seine vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrten leblos zum Wagenhimmel.
    Neben ihm auf dem Wagenboden lag ein kleiner glänzender Gegenstand. Eine Patrone, deren Geschoßspitze Spuren von Silber trug.
    ***
    »Bist du wahnsinnig geworden?« zischte David Eisenstone.
    Bill Silver wurde herumgerissen, als hätte ihn die Geschoßgarbe eines Maschinengewehrs erwischt. Vor Schreck erstarrt, riß er die Hände hoch. »Ach, du…«
    Jetzt erstarrte auch Eisenstone. Irgendwo, nicht allzuweit entfernt, jaulten die Sirenen mehrerer Polizeifahrzeuge Beunruhigt schaute Eisenstone in die Richtung, aus der das Geheul kam.
    »Die kommen nicht

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