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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stimme. »Jedenfalls gehört er nicht zu meinen Gästen.«
    »Er ist schon seit Stunden tot«, sagte ich. »Vermutlich wurde er irgendwann heute nacht oder gestern abend erschossen. Haben Sie die Schüsse gehört?«
    »Nein — ich habe mit dem Sheriff und Dick Karten gespielt. Dick ist mein Sekretär.«
    »Hier im Haus?«
    »Ja, hier im Haus.«
    »Wie viele Gäste waren da?«
    »Lassen Sie mich nachrechnen. Leonie, Fred und Burt. Drei! Fünf, wenn Sie den Sheriff und meinen Sekretär dazurechnen«, antwortete er.
    »Wer sind Fred und Burt?«
    »Oh, die kenne ich aus dem Klub. Fred Shrimpton und Burt Kellog. Zwei alte Freunde von mir.«
    »Diese Männer haben gestern abend das Haus nicht verlassen?«
    Cuther hob die Augenbrauen. »Lieber Himmel, darauf habe ich nicht geachtet. Erstens war ich in das Kartenspiel vertieft, und zweitens gibt es für meine Gäste doch keinen Grund, nur im Haus zu bleiben — es sei denn, sie fürchten sich vor den Moskitos, die abends zur Plage werden können.«
    »Wir müssen den Sheriff benachrichtigen«, sagte ich und schloß die Tür hinter mir. Cuther folgte mir ins Erdgeschoß. In der Diele blieb ich stehen. »Wieso haben Sie ihn gefunden?« wollte ich wissen. »Was wollten Sie in dem Gästezimmer?«
    »Seltsam — ich weiß es nicht«, murmelte er verstört. »Es war so ein Impuls, wissen Sie? Ich öffnete die Tür und sah den Toten im Zimmer liegen. Ich warf einen Blick in sein Gesicht und merkte, wie mir übel wurde. Ich rannte ins Bad und begann zu spucken. Dann steckte ich meinen Kopf durchs Fenster und sah Sie. Den Rest haben Sie selbst miterlebt.«
    Während ich mit Sheriff Wellington telefonierte, kam Leonie von der Terrasse herein. Sie erblaßte, als sie hörte, was geschehen war. Ihr Entsetzen wirkte echt. Cuther schenkte sich einen Whisky ein. Seine Hände zitterten dabei. Er kippte ihn pur hinunter und füllte das Glas sofort wieder nach.
    »Ich verstehe das nicht«, meinte der Sheriff, nachdem ich ihm die Neuigkeiten unterbreitet hatte. »So etwas gab es in meinem Bezirk bisher noch nie. Übrigens habe ich einige Straßensperren errichten lassen, aber ich bezweifle, daß uns der Sprengstofffreund ins Netz gehen wird. Der Bursche ist clever.« Der Sheriff machte eine kurze Pause, dann schloß er: »Meine Kopfwunde ist bereits genäht und verbunden. Ich mache mich sofort zu Ihnen auf den Weg.« Ich warf den Hörer auf die Gabel. Leonie schaute mich mit großen, erschreckt wirkenden Augen an. Sie sah aus wie ein hilfloses, verstörtes Schulmädchen. Cuther kämpfte den Inhalt des zweiten Glases nieder. Sein Gesicht hatte sich gerötet.
    »Ein Mord in meinem Haus!« preßte er durch die Zähne. »Das wird ein Fressen für die Zeitungen…«
    »Ich glaube nicht, daß der Mann im Haus getötet wurde«, sagte ich. »Irgend jemand hätte die Schüsse hören müssen.«
    Cuther starrte mich an. »Sie haben recht. Der Mord muß irgendwo im Wald verübt worden sein. Aber weshalb hat man den Toten in mein Haus gebracht?«
    »Das werden wir den Mörder fragen müssen«, sagte ich.
    »Glauben Sie, daß es eine Chance gibt, ihn zu finden?«
    »Mit absoluter Sicherheit«, sagte ich. »Ich wünschte, ich könnte Ihren Optimismus teilen«, sagte Cuther düster.
    Dann kam Sheriff Wellington. Diesmal brachte er seinen Assistenten mit, einen sommersprossigen Burschen namens Laurel Kinsey. Beide sahen sich den Toten genau an.
    »Es ist niemand aus der Gegend«, erklärten sie dann übereinstimmend. »Obwohl von seinem Gesicht nicht viel übriggeblieben ist, läßt sich das mit ziemlicher Sicherheit sagen — schließlich gibt’s genug andere Anhaltspunkte. Die Haarfarbe, die Form seines Hinterkopfes, die Figur…«
    Um elf Uhr fünfzig kletterte ich in meinen Jaguar. Ich hatte den rechten Schuh des Toten bei mir. Der Staub, der ihn bedeckte, sah ganz so aus, als stammte er aus Springfield. Ich war entschlossen, unser Labor mit der Untersuchung zu betrauen.
    Auf der Rückfahrt nach New York telefonierte ich mit der Zentrale. Ich berichtete Phil, was ich erlebt hatte.
    »Gibt’s was Neues aus Springfield?« fragte ich ihn.
    »Inzwischen wurden zwei weitere Tote entdeckt — das ist alles«, sagte Phil.
    »Gib mir noch mal die Zentrale«, bat ich und ließ mich dann mit Phyllis Carter verbinden. Das Girl meldete sich mit einer spröden, nervösen Stimme.
    »Cotton«, sagte ich. »Wie geht es Ihnen heute?«
    »Fast noch schlimmer als gestern«, sagte sie. »Ich habe nicht geschlafen.«
    »Ist

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