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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnten Sie nicht einmal sich selber helfen. Wie wollen Sie da mich vor dem Schlimmsten bewahren?«
    »Diese Argumente führen zu nichts«, erklärte ich. »Sie behaupten, der Tod von Springfield hätte Ihre innere Abkehr von den Gangstern bewirkt. Sie dürfen jetzt nicht auf halbem Wege Stehenbleiben. Wollen Sie es denn riskieren, daß heute oder morgen eine neue und größere Springfield-Katastrophe passiert?«
    »Hören Sie auf damit!«
    »Ist Cuther der Boß?«
    Leonie verdrehte die Augen. »Cuther! Der ahnt nicht einmal, was für Leute er manchmal unter seinem Dach versammelt.«
    »Wie steht es mit unseren Chemikern — mit Kellog und Shrimpton?« fragte ich.
    Leonie starrte mich an. Ich fand, daß sie plötzlich rascher atmete. »Wie kommen Sie denn auf die beiden?« wollte sie wissen.
    »Sie entstammen der gleichen Berufsgilde wie die geistigen Väter des VM 8«, sagte ich.
    »Schnapschemiker!« meinte Leonie verächtlich.
    »Das sind sie im 4gblick. Aber was waren sie, und woran arbeiteten sie, ehe sie von Cuther engagiert wurden?«
    »Woher soll ich das wissen? Fragen Sie doch die beiden!« sagte Leonie.
    »Das habe ich vor. Wer tötete übrigens Bernie Floyd, und wie erklärt es sich, daß der Tote in eines von Cuthers Gästezimmern gelegt wurde?«
    »Sie sind reichlich sprunghaft«, meinte Leonie. Sie stieß sich von dem Wagen ab und öffnete den vorderen Schlag. »Ich habe keine Lust, mir von Ihnen Löcher in den Bauch fragen zu lassen. Es wird Zeit, daß ich in die Klappe komme.«
    »Werden Sie schlafen können?«
    »Ganz bestimmt. Ich habe eine dicke Haut.« Sie stieg ein und kurbelte das Fenster so weit hinab, daß sie den Ellenbogen auf den Rahmen legen konnte. »Drücken Sie mir den Daumen«, fuhr sie mit plötzlicher Bitterkeit fort. »Von jetzt an kann ich nur mit einer großen Portion Glück überleben.«
    »Sie täten klüger daran, mit Hilfe des FBI zu überleben«, sagte ich.
    Leonie drückte auf den Starter. Die Maschine war sofort da. Das Girl ließ die Kupplung so schnell kommen, daß der Wagen mit dem schon eingelegten Gang förmlich einen Sprung nach vorn machte. Ich trat zurück und blickte ihm hinterher. Der Dodge rollte die Rampe hinauf und bog in die Straße ein.
    Ich marschierte zur Ausfahrt. Dabei wurde mir plötzlich die Tatsache bewußt, daß ich mich auf Socken bewegte und ein Hemd anhatte, dem ein Ärmel fehlte. Mein Jackett war irgendwo in Dr. Primes Sanatorium zurückgeblieben.
    Es war mir egal. Es gab wichtigere Dinge zu erledigen als die Komplettierung meiner Garderobe. Das würde sich ganz nebenher erledigen lassen.
    Die Straße war menschenleer. Ein scharfer, kühler Ostwind peitschte schmutzige Papierreste über die Straße. Ganz in der Nähe miaute eine Katze. Ich schaute mich nach ihr um, konnte sie aber nicht entdecken. In einer Seitenstraße grölte ein Betrunkener. Zu beiden Seiten der Fahrbahn parkten endlose Fahrzeugschlangen. Ich trabte bis zur nächsten Kreuzung, um festzustellen, wo ich mich befand.
    Brooklyn. Bedford Ecke Myrtle Avenue. Ich wußte, daß es bis zum nächsten Revier nur zwei Häuserblocks waren. Als ich das Revier betrat, schlug mir ein warmer Tabak- und Kaffeemief entgegen. Auf einer Holzbank röchelte ein schlafender Mann. Neben ihm saß eine ältere Frau. Sie trug einen komischen Hut und weinte still vor sich hin.
    Die beiden Polizisten hinter der Holzbarriere machten nicht den Eindruck, als ginge sie das Ganze etwas an. Nachts war auf einem Revier immer etwas los.
    »Schlägerei gehabt?« fragte mich der Größere von beiden. Er hatte die Winkel eines Sergeants auf seinen Hemdärmeln. Das Namensschild auf seinem Schreibtisch stellte ihn als Ronald B. Dickinson vor.
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI…«, begann ich.
    »Und ich«, fiel Dickinson mir ins Wort, »bin Sherlock Holmes von der Baker Street, London. Nett, daß wir uns mal kennenlernen!«
    »Mann, das ist wirklich Cotton!« sagte der andere und stand auf.
    Der Sergeant blinzelte unsicher. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Ich kenne ihn!«
    »Leider kann ich mich nicht ausweisen«, sagte ich. »Wie Sie sehen, wurde mir einiges abgenommen. Darf ich mal Ihr Telefon benutzen?«
    Dickinson öffnete das Tor der Barriere. »Selbstverständlich, Sir. Haben Sie die Nummer im Kopf?«
    Ich nickte und kurbelte Phils Nummer herunter. Er meldete sich sofort, aber seine Stimme klang reichlich verschlafen.
    »Guten Morgen, Langschläfer«, spottete ich. »Wann bist du in die Federn

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