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Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihr Name sollte wohl andeuten, daß sie zu explosiven Handlungen und .Taten neigten. Wirkliche Sprengstoffanschläge waren von den Jungens noch nicht verübt worden.
    Ich war überrascht. Ich hatte erwartet oder doch erhofft, daß Connors aus der gleichen Gegend stammte wie Fay. Die Tatsache, daß er im Stadtteil Bronx wohnte, ließ sich nicht sofort mit dem bisherigen Geschehen in Verbindung bringen.
    Es dunkelte langsam. Ich wurde hungrig und fragte mich, ob es sinnvoll war, daß ich hier meine Zeit verplemperte. Vielleicht war es klüger, wenn ich zu Connors fuhr und ihn durch die Mangel drehte. Aber ich blieb. Ich blieb, weil mir mein Instinkt sagte, daß Merlin noch etwas vorhatte, das mein Interesse fesseln würde.
    Fünf Millionen Dollar in kleinen Scheinen!
    Er wurde erpreßt, kein Zweifel. Aber von wem und weshalb? Hing es mit dem Überfall auf Fay Merlin zusammen, oder gab es zwischen den Ereignissen keine Verbindung?
    Ich ließ das Geschehen noch einmal vor mir Revue passieren. Da war zunächst Larry Coster, ein Mann, der in einer Nacht vierhundert Dollar beim Pokern verloren hatte, mehr, als er bislang in einem Monat verdienen konnte oder wollte. Auf dem Nachhauseweg war ihm eine schmuckbehangene junge Frau entgegengekommen. Gewiß hatte er dabei mit ein paar dummen Gedanken fertig werden müssen. Die Frage lautete nur, ob er ihnen erlegen war.
    Dann war da das große Fragezeichen, das sich mit der Persönlichkeit von Fay Merlin verband. Ich sah das Bild einer jungen Millionärsfrau, das strahlende Geschöpf, das spät nachts durch ein berüchtigtes Stadtviertel spazierte, dazu noch im Regen. Richtig, sie war in dieser Gegend groß geworden, aber traf es wirklich zu, daß sie sich ausgerechnet in einer scheußlichen Nacht dorthingezo-,gen fühlte? Konnte man ihr das glauben?
    Welche sonstigen Gründe konnten Fay Merlin zu dieser ungewöhnlichen Stunde in diese Gegend gezogen haben? Sie war allein gewesen, als Coster sie getroffen hatte. Vielleicht hatte sie einen Besuch gemacht?
    »Sie war bei einem Mann«, hörte ich mich halblaut sagen. Eine andere Erklärung gab es kaum. Aber selbst, wenn sie stimmte, war damit noch nichts über den Mordversuch und die gegensätzlichen Aussagen von Larry Coster und Fay Merlin gesagt.
    Ich spürte jedoch, daß es hier möglicherweise einen Ansatzpunkt gab, und nahm mir vor, die Vorgänge in genauer chronologischer Folge zu registrieren. Vor allem kam es darauf an zu erfahren, wieviel Zeit bei Fay Merlin zwischen dem Verlassen der Party und dem Mordversuch verstrichen war.
    Ich stieß einen dünnen Pfiff aus, als plötzlich in Merlins Auffahrt ein Scheinwerferpaar aufleuchtete. Ein großer dunkler Cadillac bog mit weich schwingenden Federn in die Straße ein und fuhr in westlicher Richtung davon. Ich folgte ihm.
    Die Fahrt ging nach New York. Es gab für mich keinen Grund, mir von diesem Trip viel zu versprechen. Vielleicht wollte Merlin nur in der Stadt essen, oder er hatte sich vorgenommen, einen Freund zu besuchen. Aber schon die Tatsache, daß man ihn erpreßte und daß er mich in einigen Punkten belogen hatte, rechtfertigte es, ihn im Auge zu behalten.
    Zwischendurch dachte ich an Paul Curson, an den jungen Burschen, der das Paket mit den fünfhundert Dollar in Larry Costers Wohnung gebracht hatte und der dann vor meinen Augen auf dem Parkplatz erschossen worden war.
    Wofür war das Geld bestimmt gewesen, und wer hatte es Curson übergeben?
    Auch Cursons Tod war ein Steinchen, das irgendwie und irgendwo in diesem Mosaik der Gewalt einen Platz finden mußte.
    Die Fahrt endete in Manhattan, und zwar unweit der Williamsburg Bridge, am Roosevelt Drive. Merlin stoppte vor einem dunklen Bürohaus. Ich beobachtete, wie er den Wagen verließ und das Gebäude betrat.
    Er bewegte sich dabei nur zögernd, als sei er zum erstenmal hier oder als hätte er Zweifel an der Richtigkeit seines Unternehmens. Ich parkte etwa fünfzig Yard von dem Gebäude entfernt und ging dann rasch zurück. Im Treppenhaus war Licht, aber hinter den zur Straße weisenden Fenstern war es dunkel, bis hinauf zur zehnten und letzten Etage.
    Ich wartete darauf, daß irgendwo ein Licht angehen würde, aber ich wartete vergebens. Ich betrat die hohe, etwas muffig riechende Halle des Gebäudes. Es war ein älteres Haus, das vermutlich aus den dreißiger Jahren stammte. Es gab eine leere Portiersbox darin, eine Tafel mit den Namen der im Haus untergebrachten Firmen und zwei Lifte, von denen einer außer

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