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Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihre Frau die Party? Ich muß den genauen Zeitpunkt haben.«
    »Lieber Himmel, glauben Sie etwa, ich hätte nichts Besseres zu tun, als auf einer großen Gesellschaft mit der Stoppuhr in der Hand auf meine Frau aufzupassen?«
    »Auf zehn Minuten kommt es mir nicht an.«
    »Es war irgendwann gegen drei, als ich sie zuletzt sah«, antwortete er.
    »Wer veranstaltete die Party?«
    »Wir waren bei den Kellogs eingeladen«, sagte er. »Fünfte Avenue.«
    »Wie lautet der Mädchenname Ihrer Frau, und wo wohnte sie vor ihrer Heirat?«
    »Fay Longines«, sagte Merlin. Seine, Stimme klang wütend. »Clarendon Road 488, Brooklyn. Hören Sie, G-man. Die Sache ist glimpflich abgelaufen. Ich will das alles vergessen, zusammen mit Fay, der ich helfen werde, den Schock zu verwinden. Hören Sie auf, in unserem Leben herumzuschnüffeln. Wir sind keine Verbrecher und lieben keine Skandale.«
    »Wollen Sie, daß sich ein solcher Anschlag wiederholt? Der Täter muß gefaßt werden!«
    »Zum Henker, er sitzt doch hinter Gittern!« explodierte Merlin. »Lesen Sie keine Zeitungen? Jedes Kind weiß, daß Larry Coster der gesuchte Krallenmörder ist.«
    Ich legte auf.
    Wenn man eine der Schnellstraßen benutzte, war es kein Problem, rasch von Manhattan nach Brooklyn zu gelangen. Fay konnte sich gut und gern fünfzig Minuten dort im Regen herumgetrieben oder bei einem Freund aufgehalten haben.
    Ich nahm mir vor festzustellen, ob ihr Mantel durchnäßt oder nur etwas feucht gewesen war. Dann fuhr ich in den Stadtteil Bronx, um mir Andy Connors anzusehen, den Mann, der Merlin überraschend in seiner Wohung besucht hatte.
    Das Haus 714 Edward Grant Highway war ein häßlicher Kasten von farbloser Sachlichkeit. Connors bewohnte ein Junggesellenapartment in der vierten Etage. Niemand öffnete auf mein Klingeln. Ich versuchte es beim Nachbarn. Eine Frau öffnete mir.
    »Mr. Connors muß zu Hause sein«, sagte sie. »Er hat sich vor ein paar Minuten bei mir einen Strick geborgt.«
    Meine Augen wurden rund. »Einen Strick?« fragte ich.
    Die Frau kicherte. »Lieber Himmel, nicht für das, was Sie denken! Andy ist ein lebenslustiger Bursche, der hat keinen Grund, sich aufzuknüpfen. Nein, er will ein paar Tage verreisen. Den Strick braucht er, um seinen schadhaften Koffer zu verschnüren.«
    Ich bedankte mich und fuhr mit dem Lift nach unten. Ich ging um das Haus herum und stellte fest, daß der Hofausgang verschlossen war. Dann baute ich mich vor dem Haus auf und wartete. Nach einer Viertelstunde kreuzte Connors auf. Er hatte einen Koffer und eine Reisetasche bei sich und stellte die beiden Gepäckstücke am Rand des Bürgersteigs ab, um nach einem Taxi Ausschau zu halten.
    »Kann ich Sie irgendwohin bringen?« fragte ich ihn.
    Er zuckte herum und starrte mich an. Es war der Bursche mit den babyblauen Augen. Ich sah, wie diese Augen sich weiteten, wie sie mich erkannten.
    »Was wollen Sie von mir?« stieß er hervor.
    »Einige Auskünfte«, sagte ich und schickte ein paar prüfende Blicke in die Runde. Cursons Tod hatte mich gewarnt. Ich wollte vermeiden, daß es mir mit Connors ebenso erging. Gleichzeitig dachte ich an den Inhalt des Fernschreibens, das aus einem gar nicht so fernen Büro gekommen war.
    Neugierige Leute müssen sterben. »Ich könnte Sie zum nächsten Revier bringen lassen«, sagte ich zu ihm. »Ich verzichte darauf, wenn Sie mir erklären, warum Sie es so eilig hatten, aus Long Island wegzukommen.«
    »Ich bin verabredet, ich verreise«, antwortete er rasch. »Ich hatte einfach keine Lust, mich von Ihnen aufhalten zu lassen. Was ist denn schon geschehen? Ich kratzte die Kurve, als Sie meinen Ausweis sehen wollten. Schicken Sie mir meinetwegen einen Polypen auf die Bude. Ich bin gern bereit, für eine gebührenpflichtige Verwarnung zu zahlen.«
    »Sie wissen so gut wie ich, daß mehr als das geschehen ist«, sagte ich. »Ich denke dabei nicht bloß an die komische Sprühdose. Ich möchte nur erfahren, weh Sie in Long Island besuchten und wie der Kratzer an Ihrer Backe zustande gekommen ist.«
    »Ich gebe zu, daß ich da draußen ein kleines Ding drehen wollte«, erwiderte er. »Sie können nicht verlangen, daß ich darüber spreche. Ich habe ja nichts getan. Gar nichts! Die Wahrheit ist, daß ich plötzlich kalte Füße kriegte und nach Hause wollte.«
    »Natürlich hören Sie den Namen Anthony Merlin zum erstenmal«, spottete ich.
    »Merlin? Nein, warten Sie mal!« meinte er scheinheilig. »Ich habe ihn in der Zeitung gelesen. Die

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