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Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihrem Zimmer gibt es keinen Hinweis auf einen Kampf oder eine gewaltsame Entführung.«
    »Sie trug einen großen Kopfverband«, sagte ich. »Jemand muß sie doch beim Verlassen .des Krankenhauses gesehen haben!«
    »Die Leitung des Krankenhauses steht vor einem Rätsel«, sagte Mr. High.
    »Die Kopfverletzung war nicht sehr schwer«, sinnierte ich. »Sie kann den Verband abgenommen und sich eine Perücke aufgesetzt haben.«
    »Weshalb hätte sie das tun sollen?« fragte Mr. High.
    »Um mit Ray zu fliehen.«
    »Mit Ray Stokeley?« fragte Mr. High. »Ganz recht, Sir. Er erschoß Bruce Elkwood.«
    »Wie steht es mit dem Motiv?«
    »Stokeley ist der Mann, der Anthony Merlin erpreßt. Merlin setzte sich dagegen zur Wehr. Er schaltete Manziolas Syndikat ein. Manziola schickte Elkwood los, um Stokeley zur Raison zu bringen, aber die Aktion wurde für Elkwood zu einem Bumerang.«
    »Damit unterstellen Sie, daß Fay Merlin noch immer Stokeleys Geliebte ist«, meinte Mr. High.
    »Ich bin davon überzeugt.«
    »Aber gestern amüsierte sich der junge Mann mit dieser Lindy«, sagte Mr. High.
    »Ihr voller Name lautet Lindy Kellog«, sagte ich. »Sie verriet mir vorhin, daß Stokeley der Mann war, der auf Elkwood schoß.«
    Die Ampel sprang auf Grün. Ich fuhr los.
    »Wenn ich Sie recht verstehe, besitzt Stokeley irgendwelches Material, mit dem er Merlin erpressen kann. Das Geld, das er dafür haben will, soll dem Zweck dienen, mit Fay Merlin verschwinden zu können…«
    »Das ist meine Schlußfolgerung«, sagte ich.
    »Phantastisch!« meinte Mr. High. »Der hintergangene Ehemann wird dazu gezwungen, die Untreue und das Verschwinden seiner Frau zu finanzieren. Reichlich makaber, was?«
    »Ich befinde mich auf dem Weg zu Stokeley, aber ich fürchte, daß er schon unterwegs ist — unterwegs zum Flugplatz. Es wird sich empfehlen, sofort eine Fahndung anlaufen zu lassen. Wir können dabei davon ausgehen, daß wir ein Pärchen suchen — Fay Merlin und Ray Stokeley.«
    »Ich leite alles Notwendige in die Wege«, versicherte Mr. High und legte auf.
    ***
    Auf dem Weg zu Stokeley passierte ich das Shadrack. Die Kneipe hatte bereits geöffnet. Ich fand eine Parklücke, stieg aus und betrat das Lokal.
    Viel war um diese Zeit nicht los, aber die Männer, die am Vorabend am Tresen gewürfelt hatten, waren auch jetzt wieder dabei, sich mit einem Spielchen zu amüsieren. Sie waren die einzigen Gäste. Als ich hereinkam, wurden sie still. Der Wirt beschäftigte sich intensiv damit, die Kaffeemaschine zu polieren.
    »Morgen«, sagte ich und baute mich vor den drei Männern auf. Sie gaben sich Mühe, ihre Blicke leer und desinteressiert aussehen zu lassen. Ich blickte den Mann an, dem ich Ray Stokeleys Adresse verdankte.
    »Ich muß Sie sprechen«, sagte ich zu ihm.
    Er parkte mit gespielter Lässigkeit seine Ellenbogen auf den Tresen und lehnte sich mit dem Rücken gegen den vernickelten Beschlag. »Schießen Sie los, Partner«, meinte er. »Hatten Sie gestern abend Glück?«
    »Und ob«, sagte ich. »Die Kugeln, die ursprünglich für mich bestimmt waren, trafen den armen Elkwood.«
    Der Mann schluckte. »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Lesen Sie keine Zeitungen?« fragte ich ihn.
    Br räusperte sich. »Klar. Ich weiß, daß jemand im Keller des Hauses erschossen worden ist, aber was hat das mit Ray oder mit Ihnen zu tun?«
    »Eine ganze Menge«, sagte ich. »Ray hatte die Losung ausgegeben, jeden Schnüffler fertigzumachen oder seiner Obhut zu überlassen. Nur deshalb gaben Sie mir seine Adresse. Aber als ich hinkam, war der gute Ray vollauf damit beschäftigt, sich gegen einen anderen Störenfried zur Wehr zu setzen. Sie waren es, der Stokeley vor mir warnte.«
    »Langsam, langsam, Mister«, meinte er gedehnt. »So können Sie mit mir nicht reden. Was quatschen Sie da? Ich habe Ray nicht angerufen. Weshalb hätte ich das denn tun sollen?«
    »Weil jeder in diesem Viertel vor Stokeley kuscht und weil Sie sich möglicherweise ein paar Dollar oder seine Wertschätzung verdienen wollten.«
    »Sie haben Sand im Getriebe«, spottete er. Er brachte es sogar fertig, breit zu grinsen. Ich verstand, was ihn so sicher machte. Er fühlte sich in der Gesellschaft seiner Freunde stark, und er wußte, daß ich nicht in der Lage war, meine Anschuldigungen zu beweisen.
    »Dann wissen Sie ja, was jetzt knirscht«, sagte ich. »Es ist der Sand und nicht mein Gebiß. Darf ich Ihren Namen erfahren?«
    Sein Grinsen vertiefte sich. »Das dürfen Sie nicht.«
    Ich

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