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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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der rothaarigen Sekretärin mit dem Flugzeug aus Europa gekommen. Unwillkürlich schüttelte ich den Kopf.
    »Was ist, Jerry?« fragte Phil sofort über den Schreibtisch hinweg. »Zweifelst du jetzt an deiner Theorie?«
    »Vielleicht«, gab ich zu. »Trotzdem habe ich das Gefühl, als wäre tatsächlich etwas dran.«
    Phil starrte einen Moment die grüne Schreibunterlage auf seinem Tisch an. »Ein vages Gefühl ist besser als überhaupt keine Spur«, sagte er nachdenklich. »Ein vages Gefühl als Grundlage für die Arbeit zu nehmen ist besser, als gar nichts zu tun. Selbst auf die Gefahr hin, daß du dich täuschst — laß mal in London bei New Scotland Yard nachf ragen.«
    »Danke, Phil. Ich werde es tun. Du kannst mir inzwischen eine andere Arbeit abnehmen. Ruf mal die Luftverkehrsgesellschaft an und laß dir die Namen der Besatzungen geben, die im Hubschrauberverkehr regelmäßig Dienst machen. Mich interessieren vor allem die Leute, die in den nächsten Tagen für die Flüge vierzehn Uhr sechsundzwanzig und achtzehn Uhr sechsundzwanzig ab Kennedy Airport eingeteilt sind.«
    ***
    Der G-man Les Bedell stand mit seinem unauffälligen Dienstwagen, bei dem sogar die Antenne durch eine Zierleiste getarnt war, in der Water Street. Er warf einen Blick durch die Windschutzscheibe und schaute wieder auf die Uhr. Unaufhaltsam zuckte der Sekundenzeiger der vollen Minute entgegen, und der Minutenzeiger stand unmittelbar vor der vollen Stunde.
    Les ist ein Pünktlichkeitsfanatiker. Deshalb wollte er es genau wissen.
    Sekunden- und Minutenzeiger erreichten gleichzeitig den Strich der Zwölf. Minute und Stunde waren voll. Für Les Zeit, sich wieder zu melden.
    Er drückte die Ruftaste, rief die Zentrale, gab seine Kennziffer durch. »Lage unverändert«, sagte er, wobei er wieder durch die Windschutzscheibe blickte. »Das ganze Haus ist wie…«
    Ausgestorben, wollte er sagen. Doch in diesem Moment änderte sich die Situation. Les hatte meine genaue Beschreibung. Er erkannte Johnny Jackson sofort.
    »Achtung! Zentrale!« rief er. »Der Beobachtete verläßt das Haus und begibt sich zu einem Wagen, Typ Chevrolet Impala, Farbe azurblau, Kennzeichen 3 T 6667. Ich nehme die Verfolgung auf. Ende!«
    »Verstanden! Ende!«
    Les Bedell startete den Motor seines Dienstwagens. Er brachte es fertig, langsam an Jackson vorbeizurollen, während der noch damit beschäftigt war, sich in seinem Wagen zurechtzusetzen. Les hat ein ungewöhnliches Geschick darin, Fahrzeuge zu verfolgen, indem er sich vor ihnen befindet. Natürlich nur so weit, daß er rechtzeitig am Blinker des beobachteten sehen kann, daß der abbiegen will.
    Auch diesmal wandte er diesen Trick wieder an. Er sah, wie Jackson hinter ihm aus der Parklücke ausscherte und sofort mit ziemlichem Dampf losbrauste. Der Gangster war dabei so freundlich, schon fast hundertfünfzig Yard vor der nächsten Kreuzung den Blinker zu betätigen.
    »Prima«, grinste Les Bedell und stieg auf sein Gaspedal. Vor Jackson erreichte er die Kreuzung und bog rechts ab. Im Rückspiegel sah er, daß Jackson noch bei Gelb durchrutschte. Er schien es sehr eilig zu haben.
    Um so besser, dachte Les Bedell, dann merkt er auch nicht, daß er Gesellschaft hat. Der Gangsterboß fuhr offenbar in Richtung East River. Les richtete sich darauf ein.
    Ein paar Minuten später lenkte er sein Fahrzeug unter der Hochstraße am Ufer des River hindurch und bog aufs Geratewohl nach Norden auf die Marginal Street ab. Er konnte es riskieren; sollte Jackson nach Süden abbiegen, so konnte Les dort ziemlich bequem wenden. Doch selbst das blieb ihm erspart. Auch Jackson bog nach Norden ab.
    Im Rückspiegel sah Les ihn näher kommen.
    Jackson hatte es wirklich sehr eilig. Die Geschwindigkeitsbegrenzung kümmerte ihn nicht. Mit über siebzig Meilen Geschwindigkeit überholte er Les und fuhr geradeaus weiter. Auch Les erhöhte seine Geschwindigkeit, aber er sorgte dafür, daß zunächst der Abstand zu Jackson sichtlich größer wurde.
    Schnell gab Les eine Meldung an die Zentrale durch und meldete Standort und Fahrtrichtung beider Wagen.
    Kurz darauf sah er ein paarmal die Bremslichter des azurblauen Impala auf leuchten. Les zählte. Pier 21 mußte das sein.
    Als er hinkam, sah er, daß er richtig geschätzt hatte. Jackson war auf Pier 21 eingebogen. Les fuhr etwa fünfzig Yard weiter und stellte seinen Wagen hinter einen Schuppen.
    Gemütlich wie ein Tourist aus dem Binnenland, der sich mal den Hafenbetrieb ansehen will,
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