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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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lassen ihn drin«, sagte der Streifenführer kurz. »Sichern! Um alles andere soll sich die Mordkommission kümmern.«
    ***
    »Du bist nervös, Boß«, stellte Al Mario sachlich fest. Er blinzelte Johnny Jackson lauernd an. Immerhin war es ein völlig neues Gefühl, den großen Boß einmal unruhig zu sehen.
    Jackson machte eine Bewegung, als wolle er Fliegen verscheuchen. Der dichte Qualm der Zigarre stob auseinander. »Unsinn«, sagte Jackson, »was heißt nervös. Es geht um eine Million Dollar. Genaugenommen sogar um viel mehr. Aber der Rest interessiert mich weniger. Eine Million Bucks sind ja auch schon ganz schön.«
    »Wenn wir sie haben«, nickte Mario. »Du hast auf einmal Zweifel daran, daß die Geschichte nicht funktioniert? Dieser Cotton ist dir wohl in die Knochen gefahren!«
    Wieder verscheuchte Jackson Fliegen. »Cotton ist kein Problem. Er hat keine Chance, etwas zu erfahren. Außerdem gibt es noch Möglichkeiten, ihn auszuschalten. Beim ersten Versuch hat es den falschen Mann erwischt. Jetzt wissen wir genau, wie er aussieht. Aber der macht mir die wenigsten Sorgen.«
    Mit einem kräftigen Schlag auf den Zeitungsstapel deutete er an, was ihm größeren Kummer bereitete.
    »Diese verdammten Schmierfinken machen natürlich jetzt alles rebellisch. Mindestens die Versicherung wird jetzt besonders wach, nachdem es nicht mehr geheim ist, was mit dem Stein passieren soll. Außerdem werden wir Konkurrenz von lausigen kleinen Gangstern bekommen. Vielleicht steht morgen schon in den Zeitungen, wer den Stein gekauft hat!«
    »Was willst du tun?« fragte Mario.
    »Die beste Lösung wäre, die Sache sofort starten zu lassen. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden könnte alles erledigt sein. Es gibt überhaupt keine Schwierigkeiten. Außer einer!«
    »Warum machen wir es dann nicht?« fragte Mario. »Eine Schwierigkeit ist doch besser als ’ne ganze Hand voll.«
    »Ja, ja, ja«, erregte sich Jackson und zeigte damit, daß er doch nervöser war, als er zugeben wollte. »Die eine Schwierigkeit ist aber so groß, daß daran älles scheitern kann. Für die Hubschrauberflüge zum Kennedy Airport nach Manhattan kommen drei Piloten in Betracht. Zwei von ihnen können wir so unter Druck setzen, daß sie alles tun, was wir verlangen. Nur den dritten nicht. Und ausgerechnet der hat morgen nachmittag Dienst — während der Flüge, die für uns wichtig sind.«
    Erregt nahm Jackson einen Schnellhefter aus dem Schreibtisch und schlug ihn auf. Der Inhalt des Hefters war das Ergebnis wochenlanger Arbeit. Einer Arbeit, an der mit anderen Gangstern der Jackson-Gang auch Moss Templeton beteiligt gewesen war. Sie umfaßte die lückenlose Beobachtung sämtlicher Hubschrauberpiloten des New Yorker Helikopterdienstes. Außerdem enthielt der Hefter den kompletten Dienstplan der Piloten und eine Liste mit den Privatanschriften. Autonummern, bevorzugte Lokale und andere Angaben über die privaten Verhältnisse waren ebenfalls vorhanden.
    Jackson blätterte in den Papieren. Er schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »morgen ist der ungünstigste Tag in der ganzen Woche. Eric Pullham, so heißt der Pilot, der morgen in der entscheidenden Zeit Dienst hat, ist einfach nicht zu fassen. Keine Frau, keine Kinder, keine Freundin, keine krummen Dinger — nichts!«
    »Was ist denn, wenn er nicht fliegen kann?« fragte Al Mario interessiert.
    Johnny Jackson hob den Kopf.
    »Gut«, sagte er grinsend. »Natürlich, das ist die Lösung!«
    ***
    Immer wieder kommt es vor, daß ein G-man gegenüber einem Gangster den kürzeren zieht. So, wie es mir bei Jackson ergangen war. Ich hatte keinerlei Handhabe gegen ihn gehabt. Daß er ein Gangster großen Stils war, davon war ich seit meinem Besuch bei ihm endgültig überzeugt. Nur beweisen konnte ich es nicht.
    Dieser Umstand machte unsere Gegner manchmal leichtsinnig.
    Sie vergessen dann, daß das FBI nicht nur die größte Polizeiorganisation der Welt ist, sondern auch eine, der nahezu unbegrenzte Mittel technischer, wissenschaftlicher und organisatorischer Art zur Verfügung stehen.
    Unter anderem haben wir eine Nachrichtensammelstelle, die unzählige Quellen auswertet. Anscheinend belanglose Nachrichten werden ebenso registriert wie solche, die schon auf den ersten Blick wichtig sind.
    Der Mann, der mir den entscheidenden Tip gab, war fast zwei Köpfe größer als ich. Und spindeldürr. Er trug immer einen grauen Bürokittel und eine Brille, die aus altmodisch aussehenden halbmondförmigen Gläsern
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