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Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Titel: Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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gutgehen konnte, deshalb unternahmen sie den Versuch, das Mädchen abzuservieren.«
    »So kann es gewesen sein«, sagte ich. »Aber was ist mit dem Toten?«
    »Wie sah er aus?« wollte Powell wissen.
    Ich lieferte eine kurze, präzise Beschreibung des Mannes. Powell schob seine wulstige Unterlippe vor und schüttelte den Kopf. »Niemand aus Riverdale«, entschied er.
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Vielleicht einer von Forbyss’ Freunden?«
    »Glaube ich nicht«, meinte Powell. »Weshalb hätte man ihn ermorden sollen?«
    »Vielleicht kreuzte er hier auf, und die Gangster erschossen ihn, weil er von ihnen Rechenschaft wegen ihres Eindringens in das Haus verlangte.«
    »Glauben Sie das?« fragte Powell skeptisch.
    »Offen gestanden — nein. Ich suche nur eine Erklärung. Waren Sie heute nachmittag im Ort?«
    »Ja, in meinem Office. Warum?«
    »Haben Sie einen Hubschrauber gehört oder gesehen? Das Girl behauptet, gegen fünf Uhr von einem Helikopter hier abgesetzt worden zu sein.«
    Powell runzelte die Augenbrauen. »Er kann von der anderen Seite gekommen sein«, meinte er zögernd.
    »Stellen Sie bitte bei Tagesanbruch fest, ob Sie in der Nähe des Hauses Landespuren entdecken. Die Tonnenlast der Maschine müßte Abdrücke hinterlassen haben.«
    »Wird erledigt. Ich rufe auch Forbyss an, um ihn von dem Geschehen in Kenntnis zu setzen. Er wird uns mitteilen, ob er den Hüttenschlüssel ausgeliehen hat.«
    Wir sahen uns das Türschloß an. Es machte einen unbeschädigten Eindruck, war aber reichlich unkompliziert.
    »Forbyss hat bewußt auf den Einbau eines Patentschlosses verzichtet«, erläuterte mir der Sheriff. »Die Hütte enthält nichts von Wert. Man kann sie mit einem zurechtgebogenen Nagel öffnen. Forbyss wollte damit vermeiden, daß ihm Einbrecher die Tür oder die Fenster auf brechen.«
    Ich zog mein Jackett aus und krempelte die Ärmel hoch. »Was haben Sie vor?« fragte Powell mich erstaunt.
    »Ich muß einen Pfeifen wechseln«, sagte ich.
    »Taylor kann das doch für Sie erledigen«, meinte Powell.
    »Vielen Dank, das schaffe ich schon allein«, sagte ich.
    ***
    Ich fuhr nach Hause und fand gerade noch eine Mütze voll Schlaf, ehe ich gegen neun Uhr im Distriktgebäude aufkreuzte.
    Ich setzte mich sofort mit Peiker, unserem grauhaarigen tüchtigen Zeichner, zusammen. Gemeinsam entwarfen wir eine Skizze des Toten, Sie wurde überraschend ähnlich. Ich vervollständigte das Bild mit den geschätzten Körpermaßen und Details und lieferte die Daten an die Fahndungsabteilung weiter. Dort wurden sie in die Computer gefüttert, um die Fotos ähnlich aussehender Verbrecher zu ermitteln. Die Prozedur konnte nur dann erfolgreich sein, wenn der Tote vorbestraft und in unserer Kartei registriert worden war.
    Um halb zehn Uhr begab ich mich mit meinem Freund und Kollegen Phil Decker zum Chef. Als wir uns setzten, kam Mr. Highs Sekretärin mit einem Tablett herein. Helen ist eine sehr attraktive Erscheinung, aber wenn sie Kaffee gekocht hat, könnte man geradezu in Versuchung kommen, sie zu heiraten. Helen ist die beste Kaffeeköchin des Hauses. Es ist im Distriktgebäude üblich, den Kaffee aus Pappbechern zu trinken, aber Helen besteht darauf, ihn in dünnwandigen Porzellantassen zu servieren.
    »Danke, Helen«, sagte Mr. High und wies auf das Tablett, das seine Sekretärin auf dem Schreibtisch abstellte. »Bitte, bedienen Sie sich, meine Herren.«
    Das Telefon klingelte. Helen ging hinaus, und Mr. High nahm das Gespräch entgegen. »Für Sie, Jerry«, sagte er und überreichte mir den Hörer. Ich meldete mich.
    »Powell«, ertönte es am anderen Leitungsende. »Wir haben uns noch einmal gründlich in der Umgebung der Hütte umgesehen. Ich konnte keine Landespuren eines Hubschraubers entdecken.«
    »Haben Sie schon mit Forbyss gesprochen?«
    »Er ist geschäftlich nach Fristo unterwegs. Seine Frau versicherte mir, daß er niemanden den Hüttenschlüssel gegeben habe. Forbyss hat auch keinen Freund oder Bekannten, auf den Ihre Beschreibung des Toten passen könnte.«
    »Wie steht es mit Wagenspuren in der Umgebung der Jagdhütte?« fragte ich ihn.
    »Da ist nichts zu machen«, meinte Powell. »Der Boden ist knochenhart, auf dem zeichnen sich keine Spuren ab. Natürlich haben wir uns trotzdem umgesehen, aber ohne Erfolg.«
    »Hat die Highway Patrol etwas erreicht?«
    »Sie hat ein paar Dutzend Fahrzeuge angehalten und kontrolliert. Ich schicke Ihnen die Liste mit den Zulassungsnummern zu. Die meisten Leute

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