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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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»Sie sind der Fachmann. Sehen Sie sich die Lage der beiden Banken an! Wie würden Sie Vorgehen, wenn Sie einen Tunnel zu den Tresorräumen graben wollten?«
    »Dazu brauche ich den Liegenschaftsplan.«
    Leo Corby reichte ihn rüber. Warton maß mit Zirkel und Lineal. Unschlüssig wiegte er den Kopf.
    »Durch die Kanalisation?« fragte ich. »Nein«, sagte er bestimmt. »Das Rohr da unten hat einen Durchmesser von zwölf Fuß. Die Erde, die da runter kommt, kann man so einfach nicht bewältigen. Man muß schon von oben kommen.«
    »Ist das sicher?«
    »Ja. Außerdem gehen die Kanalinspektoren regelmäßig da durch, etwa alle acht Tage. Wenn einem was verdächtig vorgekommen wäre, hätte ich einen Bericht gesehen.«
    »Also bleibt nur ein Tunnel?«
    »In dem Fall, ja. Und wie ich sehe, gibt es in der Umgebung reichlich leere Grundstücke und abbruchreife Häuser.«
    »Und Baustellen«, fügte Corby hinzu. »Die Gangster können auch von einer Baustelle her vorstoßen«, meinte Phil.
    »Das würde tatsächlich am wenigsten auffallen. Wir müssen sämtliche Baustellen überprüfen.«
    »Dazu brauchen wir Hilfe.«
    »Ja, aber das hat Zeit bis morgen. Wenn unsere Annahme stimmt, werden die Brüder nicht nachts arbeiten. Die haben dann eine ganz normale Baustelle aufgezogen, mit allem Drum und Dran.« Ich überlegte. Wir durften trotzdem die Theorie eines Tunnels von einem der Lagerhäuser aus nicht fallen lassen. »Mr. Warton, wieviel kann man da unten, sagen wir in 25 Fuß Tiefe in zwei, drei Wochen schaffen?«
    »Sie meinen, wie lang ein Tunnel in der Zeit sein kann?«
    »Ja. Rechnen Sie mit etwa zehn Mann, die Tag und Nacht arbeiten!«
    »Ich würde sagen, 20 Yard pro Woche. Sie müssen bedenken, daß die Gangster keine Fachleute sind.«
    »Zeichnen Sie bitte einen Kreis um die beiden Banken! Radius etwa 50 Yard.« Warton beugte sich über den Liegenschaftsplan und zog zwei Kreise, die riesengroß aussahen.
    »Verflucht«, murmelte Phil, »Das sind ja fünf Blocks!«
    »Ja«, sagte ich grimmig, »und fast jedes verdammte Haus um die lausigen Banken herum scheint leerzustehen.«
    »Gibt es irgendwelche Meßgeräte, Sonden oder Horchgeräte, mit denen man Hohlräume unter der Erde feststellen kann?«
    »Sicher gibt es die. Nur wären die für Ihre Zwecke vollkommen sinnlos. Die würden Ihnen jedes Wasserrohr, jede Gasleitung anzeigen. Nur nicht den Tunnel, den Sie suchen. Weil der nämlich zu tief liegt, wenn Ihre Vermutungen stimmen.«
    »Und ein Seismograph?« fragte Phil, aber es klang nicht sehr hoffnungsvoll.
    »Da bin ich kein Fachmann. Aber ich wette, daß so ein Ding da unten ausschlägt wie bei einem Vulkanausbruch. Denken Sie an die Erschütterungen durch die U-Bahn, den Verkehr und die Bauarbeiten überall.«
    »Dann.muß das Gas eben abgestellt werden«, sagte ich.
    »Ich fürchte, ich muß Sie auch da enttäuschen. Die Anhaltspunkte, die Sie für eine bevorstehende Sprengung haben, dürften zu gering sein, um eine solche Maßnahme zu rechtfertigen.«
    »Wieso?«
    »Sehen Sie«, sagte Warton geduldig, »an dem Rohr hängt der ganze Südosten Manhattans. Denken Sie nur an die Heizung, die Küchen und die Sterilisationsapparate in den Krankenhäusern, die vielfach noch mit Gas betrieben werden! Nein, das wird niemand verantworten wollen.«
    »Verdammt, eine Explosion gefährdet wer weiß wie viele Menschenleben!«
    »Ich werde die Frage prüfen lassen. Aber rechnen Sie nicht mit einem positiven Ergebnis!«
    »Sehen Sie denn gar keine Möglichkeit?«
    Er zuckte die Achseln. »Nein. Bei den neuen Systemen wäre das gar kein Problem. Die Versorgungsleitungen sind schleifenförmig angelegt und können von beiden Seiten gespeist werden. In bestimmten Abständen haben die Rohre Absperrschieber, ähnlich den Schotten in einem Schiff. Man kann ein gefährdetes Rohrstück absperren, und die Verbraucher, die dahinter liegen, bekommen von der anderen Seite her ihr Gas. Es sind dann nur wenige betroffen.« Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Und selbst wenn wir das Rohr da unten absperren, wird es noch voll Gas stehen. Wir können den Druck zwar absenken, haben bei dem alten System aber keine Möglichkeit, das Gas abzulassen.«
    »Okay«, seufzte ich niedergeschlagen, »jedenfalls besten Dank. Lassen Sie uns den Plan der Kanalisation bitte hier! Wir wollen uns morgen mal da unten Umsehen.«
    Leo Corby und Greg Morris verabschiedeten sich auch. Ich rollte die Zeichnung zusammen. »Was schlägst du vor?« fragte ich

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