Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
von der Börse unterhalten, und sie meinen, daß es sogenannte Terminkäufe waren. Eine Art Luftgeschäft, aber branchenüblich. Wenn ein Spekulant oder auch ein Makler zu einem bestimmten Termin Aktien kauft, braucht er erst hinterher zu zahlen. Dafür muß er die Aktien bei einer Bank hinterlegen. Diese — oder der örtliche Makler — übersendet dann eben nicht die Aktien, sondern nur eine Bescheinigung, daß sie in seinem Tresor liegen. Sind die Aktien dann bezahlt, kann er sie selbst in Verwahrung nehmen oder in den Banktresoren liegen lassen. Da Hart noch nicht bezahlt hat, bekommt er also nur diese Bescheinigungen. Aber die sind natürlich ebenso ihr Geld wert. Wenn die United-Aktien morgen wieder steigen, weil sich die Meldung wegen Basra als falsches Gerücht herausgestellt hat, kann Hart morgen schon bar bezahlen. Also brauchen wir bis morgen Fotos von Hart und Bourroughs. Ich nehme aber an, daß Bourroughs die Post holen wird, denn Hart ist doch letzthin sehr in den Hintergrund getreten. Und Logan selbst können wir nicht mitnehmen. Wenn Bourroughs den sieht, weiß er gleich, daß er verraten ist.«
    »Die beiden können also vor morgen früh nichts unternehmen«, sagte ich. Mr. High schüttelte den Kopf.
    »Bis morgen früh ist für die nichts zu machen. Aber dann wird es losgehen.«
    »Sie meinen…?«
    »Ja. Es ist doch immer dasselbe: Wenn es bei einem solchen Coup darum geht, die Beute zu teilen, dann geraten sich die Partner in die Haare. Gerade, wenn es nur zwei sind. Und daß sie keinen Wert darauf legen, durch drei zu teilen, haben sie ja bewiesen, indem sie Louis Konsky ermordeten.«
    »Dann sollten wir also morgen früh spätestens zur Stelle sein, um Unheil zu verhüten«, meinte ich. »Das bedeutet, daß wir heute nacht hinaus müssen, um zu erkunden, wo Bourroughs wohnt und wo Hart. Von Harts Haus habe ich eine ungefähre Vorstellung — am Long Island Sound.«
    »Das ist eine verflixt große Gegend«, feixte Phil. Mr. High nickte. »Aber besser zu wissen als gar nichts.« Er griff zum Telefon, aber da ging die Tür auf, und ein verschlossener Umschlag wurde gebracht.
    Er enthielt das Karteiblatt Steve Bourroughs und seine Fotos.
    »Gewonnen«, sagte Phil voreilig.
    »Teilen wir uns die Sache ein«, sagte Mr. High, ohne darauf einzugehen. »Jerry, Sie kennen schon etwas die Richtung und suchen Harts Haus am Long Island Sound. Phil, Sie versuchen, Bourroughs Wohnung ausfindig zu machen. Auf diesem Karteiblatt steht nur die alte Wohnung, die er wohl inzwischen verlassen hat, denn nach einem Jahr Gefängnis wegen unerlaubten Besitzes von Sprengstoff, wird er sie nicht behalten haben. Ich nehme sogar an, daß die beiden jetzt zusammen sind oder doch in unmittelbarer Nähe voneinander. Deshalb wird es gut sein, wenn ihr euch alle Stunden über Funk hier meldet, damit der eine von den Fortschritten des anderen profitieren kann. Wenn einer die Wohnung des Gesuchten gefunden hat — nichts unternehmen, sondern sobald wie möglich Meldung an mich. Ich bleibe hier. Falls Hilfe von anderen Dienststellen gebraucht wird oder Verstärkung nötig wird. Wie wir morgen früh Vorgehen, richtet sich nach dem, was ihr heute nacht erreicht.«
    ***
    Wir warteten in der Kantine bei ein paar Hamburgers und einem großen Topf Kaffee, bis die Vergrößerungen von Bourroughs Bildern fertig waren. Phil gähnte.
    »Wenn ich bei einer Zeitung vorbeikomme, will ich doch noch eine Anzeige aufgeben«, sagte er. »Vielleicht erreicht sie noch die Morgenblätter.«
    »Eine Heiratsanzeige?« fragte ich. »Nein. Ich will meinen Pyjama verkaufen. Es sieht nicht so aus, als brauchte ich ihn noch.«
    »Nun übertreibe mal nicht, Alter«, begütigte ich ihn. »Soweit ich mich erinnere, habe ich dich erst heute morgen noch zu Bett gebracht, und du hast mindestens vier Stunden geschlafen. Alte Leute brauchen nicht mehr so viel Schlaf, hat meine Großmutter immer gesagt.«
    Bevor Phil etwas entgegnen konnte, wurden uns die noch feuchten Abzüge gebracht, und wir beugten uns darüber, um uns das Gesicht Bourroughs einzuprägen.
    »Hart dürfte auch nicht viel schöner sein nach der Beschreibung, die uns das Labor gegeben hat«, sagte ich und steckte meine Fotos ein. »Gehen wir?«
    Wir fuhren zusammen im Lift hinunter. Mein Jaguar stand auf ge tankt im Hof, und seine Antenne wippte leicht im Nachtwind. Phil hatte sich einen Ford mit verstärkter Maschine ausgesucht.
    »Die Uhren«, erinnerte er.
    »22 Uhr 10.«
    »Gut. Ich rufe zur

Weitere Kostenlose Bücher