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Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Titel: Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissen wir, ob er von den Diamanten auch nur was ahnt. Falls er sie damals gefunden hat, holen wir an Bargeld aus ihm ’raus, was zu kriegen ist. Sollte er nichts damit zu tun haben, sieht er uns nie wieder.«
    »Uns muß nur was einfallen, daß wir wir am Portier vorbeikommen.« Leeds dachte nach. »Ich glaube, ich weiß wie.«
    Zehn Minuten später stand er auf, ging zum Buffet und erklärte der Serviererin: »Ich würde gern Kaffee und Kuchen für meine Bekannten mitnehmen. Die wohnen gleich um die Ecke. Läßt sich das machen?«
    »Selbstverständlich, Sir. Ich stelle Ihnen alles auf ein Tablett.«
    Das war genau das, was Leeds beabsichtigt hatte.
    Als ihn die Serviererin fragend ansah, bestellte er zwei Portionen Kaffee, eine Eiscreme-Soda und zweimal Apfelkuchen mit Sahne.
    Er bezahlte; auch die Zeche, die er und Helen schuldig waren. Dann trat er, das Tablett balancierend, auf die Straße.
    Es war Abend geworden. Der Himmel färbte sich tintenblau. Teenager und ihre Boyfriends flanierten auf dem Vernon Boulevard.
    Leeds ging zum Apartmenthaus. Er trottete in die Eingangshalle. Der Farbige hinter dem Schreibtisch ließ seine Zeitung sinken, musterte Leeds und polierte mit der Zunge die Vorderzähne.
    Leeds nickte ihm zu und ging unbeirrt zum Lift. Die Kabine war unten. Leeds stieg hinein. Als sich die Tür hinter ihm schloß, atmete er auf. Es hatte geklappt. Den Boten, der die Bestellung eines Cafés ausführte, hielt niemand auf.
    Er drückte auf den Knopf mit der Zahl 12. In der obersten Etage stieg er aus. Der Gang dort war mit einem flauschigen Läufer ausgelegt. Wandlampen spendeten dezentes Licht.
    Es gab vier Wohnungen. Leeds blieb stehen und horchte. Dann setzte er vorsichtig das Tablett auf den Boden. Durch das Flurfenster am Ende des Ganges sah er die Lichter von Manhattan. Die Laternenkette des Franklin Roosevelt Drive spiegelte sich im East River.
    Leeds suchte die Tür mit der Nummer 12 a. Die Wohnung lag nach vorn hinaus. Er drückte auf die Klingel. Es dauerte fast eine Minute, bis sich von innen Schritte näherten. Leeds hielt seinen Schlagring bereit, hatte aber die Faust in der Jackentasche versteckt.
    Die Tür öffnete sich. Im Rahmen stand ein großer schlanker Mann mit bleichem Gesicht und weißblondem Haar.
    Leeds lächelte höflich. »Mr. Ash?«
    »Das bin ich.«
    Leeds trat, scheinbar unabsichtlich, einen Schritt vor. »Ich komme von der…«
    Dann schlug er zu. Hart und blitzschnell. Seine Faust, mit dem Schlagring bewehrt, traf Ash voll am Kinn.
    Leeds griff zu, fing ihn auf und schleppte ihn in die Diele. Ash war bewußtlos. Leeds rannte in den Gang zurück und holte das Tablett. Dann verschloß er die Tür von innen.
    Er durchsuchte die Vierzimmerwohnung. Niemand sonst hielt sich dort auf. Mit einem schmalen Ledergürtel, den er im Schlafzimmerschrank fand, fesselte er Ash die Hände auf dem Rücken. Dann schleifte er ihn ins Bad und traktierte ihn dort so lange mit einem nassen Handtuch, bis er die Augen aufschlug.
    Leeds beugte sich über ihn. »Laß dir nicht einfallen, um Hilfe zu brüllen, Buddy. Tu alles, was ich sage, und du hast nichts zu befürchten. Anderenfalls…« Er grinste und hielt Ash den Schlagring vor die Augen. »Es sind schon Leute so geprügelt worden, daß sie reif waren für die Klappsmühle.«
    Ash rührte sich nicht. Sein Kinn schwoll an, wo ihn der Hieb getroffen hatte. Er war noch bleicher als sonst, und seine Augen glitzerten.
    Leeds stieß ihn vor sich her in den Wohnraum. Der Luxus war kaum zu überbieten. Tiefe Teppiche, weiche Felle, eine Sitzgrube vor dem offenen, mit Natursteinen verkleideten Kamin. Niedriger CÖcktailtisch, lederne Kissen, über den Boden verstreut und eine flache Couch. Jenseits der Panoramascheibe, die den Blick auf Manhattan freigab, lag die Dachterrasse.
    »Setz dich ans Telefon«, befahl Leeds.
    Ash gehorchte.
    »In einigen Minuten«, erklärte Leeds, »wird der Portier anrufen und dich fragen, ob du eine gewisse Miß Hilt erwartest. Du erwartest sie sehnsüchtig! Klar?«
    »Was soll das alles?« Ash sprach mühsam. Sein Kiefer schmerzte.
    »Das erfährst du schon noch.« Leeds setzte sich auf die Kante der Couch und fischte das Zigarettenpäckchen aus der Tasche.
    Etwa zur gleichen Zeit verließ Helen May das Café. Sie hatte Leeds einen Vorsprung von zwanzig Minuten gelassen. Jetzt bummelte sie zu dem Apartmenthaus, trat in die Halle und ging zum Empfangstisch des Portiers. Der Farbige erhob sich.
    »Guten Abend«, sagte

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