Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Titel: Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Helen, ein kleines Lächeln auf den Lippen. »Mr. Ash erwartet mich.«
    »Guten Abend, Madam. Augenblick bitte. Ich sehe nach, ob Mr. Ash zu Hause ist.«
    Er grinste breit, nahm den Hörer ans Ohr und wählte eine Nummer. Fast augenblicklich meldete sich Ash.
    »Besuch für Sie, Sir. Eine Lady. Miß…« Fragend sah er Helen an.
    »Fanny Hilt«, ergänzte sie.
    »Miß Hilt.« Er lauschte. »Okay, Sir.« Er legte auf. »Bitte, Madam. Dort ist der Fahrstuhl. Zwölfte Etage, die Wohnung links vorn.«
    Helen fuhr hinauf. Wie verabredet klopfte sie dreimal. Ihr Komplice ließ sie ein.
    »Hat ja prima geklappt.« Sie sah sich in der Diele um und kniff die Augen zusammen. »Donnerwetter. Hier riecht’s nach Geld. Möchte wissen, woher er seine Bucks bezieht. Hast du ihn fest?«
    Leeds nickte. »Der macht keine Schwierigkeiten.«
    Die folgenden Minuten waren die schlimmsten, die Ash bisher erlebt hatte. Leeds machte ihn weich, wie er es nannte. Er ging grausam und heimtückisch vor. Keiner seiner Schläge zielte auf den Kopf. Es entstand keine blutige Spur, trotzdem wimmerte Ash durch den Knebel, den sie ihm in den Mund gewürgt hatten, und kalter Schweiß floß über sein Gesicht. Seine Haut wurde fahl. Die Augen, irrlichternd vor Angst, waren blutunterlaufen.
    »Ich glaube, das reicht.« Helen hatte sich abgewandt. Sie stand vor der Blumenbank der Panoramascheibe, sah in den Abend hinaus und beobachtete die zuckenden Hecklichter der Verkehrsmaschinen, die, jenseits des Hudson, in die Einflugschneisen der Flughäfen einschwenkten.
    Keuchend hielt Leeds inne.
    Helen drehte sich um. Die Zigarette im Mundwinkel, die Handtasche unter dem Arm, schlenderte sie heran. Ihr Blick war hart wie Basalt.
    »Nimm ihm den Knebel ab.«
    Leeds zerrte den Stoffetzen zwischen Ash’ Zähnen hervor.
    »Damit du Bescheid weißt, Ash«, Helen May sprach langsam, fast ohne Betonung. »Das eben war nur ein Vorgeschmack. Mein Partner kann dich noch besser versorgen. Viel besser. Wenn er will, richten wir es ein, daß es stundenlang dauert. Bei Ohnmacht begießen wir dich mit kaltem Wasser, bis du wieder zu dir kommst. Es kann also höllisch für dich werden, wenn du uns belügst.«
    Ash hielt die Augen geschlossen. Sein Gesicht färbte sich langsam grün. Er atmete rasselnd.
    »Hör genau zu, Ash. Und antworte wahrheitsgemäß. Du hast vor Jahren durch Zufall einen Schwung Diamanten in die Finger bekommen. Stimmt das?« - »Nein.«
    »Mach die Augen auf, wenn du redest.«
    Ash klappte die Lider hoch.
    »Ich frage dich noch mal: Die Diamanten. Du hast sie zufällig gefunden und behalten. Gib es zu!«
    Ash stöhnte. Müde schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich weiß nichts von Diamanten.«
    Leeds trat vor. »Soll ich weitermachen?«
    Ash sank in seinen Sessel zurück. »Und wenn ihr mich totschlagt, ich weiß nichts von euren dreckigen Diamanten.«
    »Warte noch.« Helen legte die Hand auf Leeds’ drohend erhobenen Arm. »Wovon leben Sie, Ash?«
    »Von meinen Einkünften. Mir gehören hier sechs Lokale. Das wirft ’ne Menge ab.«
    »Wie sind Sie an die Läden gekommen?«
    »Mit dreien habe ich angefangen. Dann konnte ich mich von Jahr zu Jahr vergrößern.«
    Helen schnappte: »Für drei Lokale in New York braucht man Startkapital. Und woher stammt das?«
    »Mein Vater hat mir ein kleines Vermögen hinterlassen. Er ist schon lange tot.«
    »Wann hast du geerbt?«
    Ash preßte die Zähne aufeinander, um nicht zu stöhnen. Als die Schmerzwelle zurückgeflutet war, sagte er: »Vor sechs Jahren.«
    Helen sah Leeds an. »Könnte stimmen. Es fällt zeitlich mit dem, was wir vermutet haben, zusammen. Ich glaube, hier sind wir auf dem falschen Dampfer.«
    »Verdammt.«
    »Wieso?« Sie brachte es fertig zu lächeln. »Freu dich doch! Hätte er die Kiesel gefunden und bei einem Hehler verkauft, wäre jetzt von dem Erlös nicht mehr viel übrig.«
    »Und was machen wir mit ihm?« Leeds wog seinen Schlagring in der Hand. »Ich möchte verdammt gern das Gras über ihm wachsen sehen.«
    »Unsinn. Der stört uns nicht. Ein Mord wirbelt Staub auf. Gerade das können wir nicht gebrauchen. Vergiß nicht, daß die Leute im Café uns beschreiben können. Der Portier hat uns gesehen. Die paar Hiebe und Tritte wird Ash uns verzeihen.« Sie lächelte gemein. »Ich bin überzeugt, er ist uns schon jetzt nicht mehr böse,«
    »Denk doch nach«, beharrte Leeds. »Wenn er sechs Kneipen hat, arbeiten mindestens sechs Rausschmeißer für ihn. Und mit

Weitere Kostenlose Bücher