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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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Höchstgeschwindigkeit raste es wenige Minuten später unter der Bronx-Whitestone-Brücke durch. Der Lieutenant hangelte sich nach vorne bis zum Maschinengewehrstand und nahm das Glas vor die Augen. Der dritte Mann der Besatzung nestelte die Segeltuchhülle vom Maschinengewehr.
    Als das Boot Fort Totten passierte, tauchte von der Küste her ein Hubschrauber auf. Dewey ging in den Führerstand zurück und meldete sich auf der allgemeinen Frequenz. »Hier D 15! Haben Sie eine Meldung für mich?«
    »Ihr Objekt ist in die Little Neck Bay eingefahren und hält auf Saddle Rock zu.«
    »Okay, dann müssen wir den Kahn gleich zu Gesicht bekommen.«
    Fünf Minuten später konnte der Lieutenant das Boot als ein Sherfield-Motorboot identifizieren. Durch das Glas erkannte er deutlich die Männer an Bord. Einer stand am Ruder, die beiden anderen kauerten im Bug. Dewey setzte mit einem Hebeldruck die Sirene in Gang. Er sah, daß die Gangster zum Polizeiboot blickten. Der Hubschrauber tauchte wieder auf und überflog in niedriger Höhe den Sherfield-Kahn.
    »Ich denke, sie werden das Rennen aufgeben!« rief Dewey seinem Steuermann zu. »Sieh zu, daß du ihnen den Weg abschneiden kannst.« Er griff zum Mikrofon der Lautsprecheranlage.
    »Achtung! Achtung!« sagte er. »Stoppen Sie Ihre Maschine!«
    Die Gangster hielten weiter auf die Küste von Saddle Rock zu.
    Der Lieutenant wiederholte seine Aufforderung. »Stoppen Sie, oder ich wende Gewalt an!«
    Er wartete einige Minuten. Unterdessen erreichte das Patrouillenboot die Höhe der Gangster, und Dewey konnte die Gesichter auch ohne Glas erkennen. Er rief den Polizisten am Maschinengewehr zu: »Setz ihnen eine Garbe vor den Bug!«
    Das Maschinengewehr spuckte eine Serie aus. Einige Yard vor dem Bug des Gangsterbootes spritzte das Wasser unter den Kugeleinschlägen auf.
    Einer der Gangster riß eine Maschinenpistole hoch. Er jagte einen Feuerstoß in Richtung auf das Polizeiboot. Ein halbes Dutzend Kugeln traf. Eine Positionslampe zersprang.
    »Seid ihr übergeschnappt!« brüllte Dewey in das Mikrofon. »Wollt ihr in Grund gebohrt werden?«
    Der Polizeibeamte am Maschinengewehr blickte fragend zu ihm herüber. Dewey schüttelte den Kopf. »Noch nicht gezielt feuern. So idiotisch kann niemand sein, daß er die Hoffnungslosigkeit solcher Lage nicht einsieht. Schneide ihnen den Weg zur Küste ab!«
    Das Polizeiboot zog an dem anderen Schiff vorbei, beschrieb einen sanften Bogen, so daß die Gangster jetzt in spitzem Winkel darauf zujagten.
    Der Mann im Bug riß zum zweitenmal die Maschinenpistole hoch. Wieder schlugen Kugeln gegen die Stahlflanken des Patrouillenbootes, aber der Mann am Steuer des Gangsterkahns riß das Ruder herum.
    »Im schlimmsten Falle jagen wir sie im Kreise, bis ihnen der Sprit ausgeht.« Über die Funksprechanlage rief er den Piloten des Hubschraubers an. »Wissen Sie, welcher Verrückte in dem Kahn sitzt?«
    »Er heißt Greece! FBI sucht ihn wegen Mordes!«
    ***
    Harold Greece wechselte das Magazin der Maschinenpistole. Er kniete im Boot. Jim Burk hatte sich der Länge nach hingeworfen. Er zerrte an Greeces Jacke, aber der Boß beachtete ihn nicht. Er brüllte Tobler zu: »Verdammt, halt auf die Küste zu!« Tobler schrie irgend etwas zurück; die Worte gingen im Heulen der Motoren und im lauten Rattern der Hubschrauberrotoren unter.
    Burk richtete sich halb auf. »Hat keinen Zweck mehr, Harold!« schrie er. »Sie schießen uns zusammen!«
    Greece stieß ihn zurück. »Wenn du lieber geröstet werden willst, springe über Bord!«
    Wieder beschrieb das Polizeiboot eine sanfte Kurve, schob sich damit vor den Bug und zwang Tobler auszuweichen. Greece fluchte laut. Er stand auf und schickte sich an, zum Steuerstand zu klettern.
    Seit Burk für Greece arbeitete, hatte er jeden Befehl seines Bosses blind befolgt. Er besaß nicht die Fähigkeit, eigene Initiative zu entwickeln, und er hatte immer in Greece den ausgekochten und raffinierten Boß gesehen, der in jeder Situation richtig zu handeln verstand. Jetzt brach diese Vorstellung mit einem Schlag zusammen. Burk erkannte, daß Greece ihn mit in den eigenen Untergang reißen würde.
    In dem primitiven Mann kochte die Lebensgier hoch. Er wollte nicht sterben, wollte nicht von den Polizisten erschossen werden oder mit dem verdammten Kahn in die Luft fliegen. Die Todesangst trieb ihn zur Tat. Er sah, daß Greece, als er sich aufrichtete, in dem tanzenden Boot nur schwer das Gleichgewicht halten konnte. Burk drehte sich

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