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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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letzten Sekunde an seine Chance glauben.«
    »Und versuchen, sie wahrzunehmen«, ergänzte Phil trocken.
    »Nichts ist risikolos! Nicht einmal Polizeigroßaktionen. Wir hatten Rush eingekreist und verloren ihn, und genauso geschah es im Greece-Fall. Diesmal setze ich auf die direkte Begegnung Mann gegen Mann.« Ich sah Mr. High an. »Falls Sie zustimmen, Sir.«
    »Zunächst müßten Sie herausfinden, wo Sie Drain begegnen können«, antwortete er lächelnd.
    Die Sprechanlage summte. Helen meldete: »Archiv der City Police für Sie, Sir!«
    Mr. High nahm den Telefonhörer ab. »Vielen Dank für den prompten Anruf«, sagte er. Er zog die Augenbrauen hoch. »Oh, Sie haben ihn schon gefunden. Ja, ich höre!« Er lauschte eine halbe Minute. »Danke, ich habe verstanden«, sagte er dann ruhig und legte den Hörer in die Gabel.
    »Die City Police besitzt eine Akte Gene Diaper. Sie wird im Ressort .Ungeklärte Todesfälle aufbewahrt. Ein Mann mit dem Namen Gene Diaper wurde vor fünf Jahren aus dem Hudson gezogen. Tot und mit zwei Kugeln in der Brust.«
    ***
    Nur wenige Blätter füllten den Aktenordner. Das Blatt war der Obduktionsbefund. Der Tote wurde als ein Mann von ungefähr fünfunddreißig Jahren beschrieben, blondhaarig, von kräftiger Gestalt. Die beiden Kugeln, die ihn töteten, waren von vorne und aus nächster Nähe abgefeuert worden. Als er gefunden worden war, hatte er schätzungsweise schon eine Woche im Wasser gelegen. Der obduzierende Arzt hatte die genaue Todesstunde nicht mehr nennen können.
    Damals, vor fünf Jahren, hatte Lieutenant Wadsey die Untersuchung geleitet. Er gab uns alle Einzelheiten, an die er sich noch erinnern konnte.
    »Keine Angehörigen! Keine Freunde! Keine Familie«, sagte er. »Alles, was er besaß, war ’ne Firma. Er nannte sie Generalagentur für Investitionsunternehmen. Der Henker mag wissen, was unter dieser Bezeichnung zu verstehen war. Er hatte eine kleine stillgelegte Fabrik in Port Morris gepachtet. Die Büroräume nutzte er als Wohnung, aber ich glaube nicht, daß in dieser Fabrik jemals etwas produziert wurde, solange sie 'diesem Gene Diaper gehörte. Hingegen veranstaltete er häufig harte Partys in der Werkshalle. Er soll sich überhaupt mit ’ner Menge ständig wechselnder Girls abgegeben haben.«
    »Wovon lebte er?«
    Der Lieutenant schüttelte den Kopf. »Auf seinem Scheckkonto standen achtzig Dollar, und der Kontostand war niemals über vierhundert Dollar geklettert. Wir haben nie herausgefunden, welche Geschäfte er betrieb. Ich hielt ihn für einen Gauner, aber ich habe nicht feststellen können, zu welcher Sorte Gauner er zählte.«
    Die Akte enthielt ein Foto. Es zeigte einen Mann, der seine Arme links und rechts um die Schultern zweier Mädchen gelegt hatte. Das Mädchen an seiner rechten Seite wandte den Kopf ab, so daß das Gesicht nicht zu erkennen war.
    »Das einzige Foto, das von Gene Diaper existiert«, erklärte Wedsey.
    »Wer sind die Mädchen?«
    »Ich erinnere mich nicht mehr an die Namen, aber Sie finden die Aussagen in der Akte. Wir haben ungefähr ein halbes Dutzend Mädchen im Zusammenhang mit dem Mord an Diaper vernommen. Damals glaubte ich, daß er von Prostitution gelebt hatte, aber ich mußte den Verdacht fallenlassen. Die Girls, die sich mit ihm eingelassen hatten, waren zwar nicht erstklassig, aber auch nicht kriminell.«
    »Was geschah mit seiner Firma, dieser Generalagentur?«
    »Die leerstehende Fabrik wurde wieder von der Grundstücksgesellschaft übernommen, die sie an Diaper verpachtet hatte.«
    Wir studierten die Aussagen der Mädchen. Sie waren mehr oder weniger nichtssagend. Gene Diaper schien ein Don-Juan-Typ gewesen zu sein.
    Wir fuhren nach Port Morris hinaus. Der größte Teil des Bezirkes gehört zum 38. Revier der City Police. Der Chef des Reviers war ein noch junger Lieutenant.
    »Sprechen Sie am besten mit Sergeant Webster!« schlug der Lieutenant vor. »Er arbeitet seit dreißig Jahren im 38. Revier, und er kennt die Lebensgeschichte nahezu aller Bewohner des Bezirkes.«
    Sergeant Webster war ein schwerer grauhaariger Mann nahe an die Sechzig. »Erinnern Sie sich an Gene Diaper, Sergeant?«
    »Natürlich, G-man! Damals brauste er immer in ’nem riesigen ausländischen Sportwagen durch die Gegend, und meistens hatte er den Schlitten mit Püppchen jeder Haar- und Hautfarbe vollgestopft.«
    »Was geschah nach der Ermordung Diapers mit dem Wagen?«
    Webster rieb sich das Kinn. »Die Lieferfirma holte ihn wieder ab. Er war

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