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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf den Rücken, zog die Beine an und trat zu. Mit beiden Füßen traf er Greeces Rücken in Höhe der Nieren.
    Der Gangsterboß kippte nach rechts kopfüber aus dem Boot. In der nächsten Sekunde bäumte sich der Kahn auf, als wäre er gegen ein Hindernis gerast. Der Motor stockte für die Dauer einiger Sekundenbruchteile. Dann raste er plötzlich auf noch höheren Touren, aber das Schiff verlor trotzdem an Fahrt.
    Jim Burk blieb liegen. Er rührte sich auch nicht, als Danny Tobler den rasenden Motor abstellte und die Arme zum Zeichen der Aufgabe hochnahm. Erst als das Polizeiboot längsseits kam, stieß er in seiner rauhen, unbeholfenen Sprechweise hervor: »Das war Notwehr! Er wollte uns alle umbringen!«
    Die Besatzung von D 15 barg Harold Greece in wenigen Minuten. Er war tot. Die Strömung hatte ihn unter das Boot gedrückt, und die Schraube hatte seinen Kopf bis zur Unkenntlichkeit zermalmt.
    ***
    Phil musterte mich von Kopf bis Fuß. »Wolltest du nicht mit Miß Varnot tanzen?« fragte er mit einem fröhlichen Grinsen. »Dein Smoking sieht aus, als hättest du statt dessen einen Ringkampf mit ihr durchgeführt. Na ja, bei den modernen Tänzen ist alles möglich.«
    Mr. High, in dessen Büro wir zusammengekommen waren, lächelte. »Sie sollten Jerry nie allein ausgehen lassen, Phil.« Seine Sekretärin Helen meldete sich über die Sprechanlage. »Der Kaffee, Sir!«
    »Bringen Sie ihn herein, Helen. Jerry braucht eine halbe Gallone.«
    Es war jetzt neun Uhr am Morgen, und ich spürte die schlaflose Nacht in allen Gliedern. Ich möbelte mich mit drei Tassen Kaffee auf. Der Chef führte unterdessen eine Serie Telefongespräche, die alle mit den Ereignissen der Nacht zusammenhingen. Schließlich ließ er den Hörer ruhen. »Wenn Harold Greece sich den Namen Gene Diaper nicht aus den Fingern gesogen hat, werden wir in spätestens zwei Stunden wissen, ob es einen Mann mit diesem Namen gibt.«
    Es ist schwierig, in den Staaten einen Mann zu finden, dessen Adresse man nicht kennt. Es gibt keine zentrale Meldepflicht. Jeder kann seine Wohnung wechseln, ohne Ab- und Anmeldeformulare auszufüllen. Die einzige Behörde, die wenigstens die männliche Bevölkerung der USA leidlich vollständig registriert, ist die Armee. Das FBI wendet sich oft an das Pentagon.
    »Fassen wir noch einmal zusammen«, sagte Mr. High. »Sie, Jerry, und Miß Varnot werden von Harold Greece gekidnappt. Der Gangster will von Ihnen wissen, wer ihn verraten hat. Er selbst erwähnt einen gewissen Gene Diaper, dessen Spitzname ›General‹ lautet Greece kannte Lyda Varnot nicht?«
    »Allem Anschein nach — nein!«
    »Kannte er Dyan Wingate?«
    »Der Name wurde nicht genannt. Ich erwähnte den Anwalt nicht, um Greece nicht auf diese Fährte zu hetzen.«
    »Ist Greece nun der große, überragende .General’, als den Wingate ihn uns verkaufen will?« fragte Phil.
    »Ein gefährlicher, brutaler Gangster mit mindestens einem Mord auf dem Gewissen, der vor neuen Morden nicht zurückschreckte — ja, das war er. Ein großer Bandenchef — nein, davon habe ich keine Spur an Greece finden können.«
    Mr. High öffnete einen Aktenordner. »Auch die Aussagen der überlebenden Gangster lassen nicht vermuten, daß Greece eine größere Organisation als sein Racket leitete. Beide wissen nichts von einem ›General‹ oder von einem gewissen Gene Diaper. Burk und Tobler kennen Franco Rush und Sterling Drain. Sie wissen, daß Rush mit Rauschgift handelte und daß Drain als Zuhälter gilt. Von einer Verbindung zwischen ihrem Boß und den beiden anderen haben sie nie etwas gemerkt.«
    »Mr. Wingate scheint eine Fiktion für eine Tatsache gehalten zu haben.« Phil schüttelte den Kopf. »Niemand weiß etwas von dieser großartigen Supergang; anscheinend nicht einmal die Leute, die sie gegründet haben sollen.«
    »Es lebt nur noch ein Gründungsmitglied, das wir fragen können — Sterling Drain.« Ich schlug die rechte Faust in die linke Handfläche. »Drain werde ich lebend fassen.«
    »Du kannst nichts dagegen unternehmen, wenn die Männer lieber geradezu Selbstmord begehen wie Franco Rush. Und schon gar nicht kannst du verhindern, daß Sie von ihren eigenen Leuten umgebracht werden wie Harold Greece.«
    »Drain ist ein Einzelgänger. Er hat keine Leibwächter, die ihm in den Rücken fallen können. Bei ihm werden wir nicht zum drittenmal den Fehler machen, den großen Polizeiapparat in Aktion zu setzen. Sterling Drain hole ich mir allein. So wird er bis zur

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