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Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament

Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament

Titel: Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
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mehreren Unterweltkönigen lästige Konkurrenten und andere Feinde vom Leib gehalten. Lucas Tybell fand, daß dies die richtige Leute für ihn seien.
    Der Rechtsanwalt stoppte den Wagen vor dem Apartmenthaus in der 55th Street, wo er eine Wohnung besaß. »Ich muß noch einige Sachen packen.«
    Zu dritt fuhren sie im Lift nach oben. Vorsichtig betraten sie die Wohnung, fanden aber nichts Ungewöhnliches darin. Sofort machte sich der Anwalt daran, seine Koffer zu packen, während Luke und Barney sich auf der Couch breitmachten und unaufgefordert seinen besten Bourbon schlürften. Tybell ärgerte sich über das flegelhafte Benehmen der beiden, sagte aber nichts.
    In weniger als einer halben Stunde war er fertig. »In Ordnung, wir können fahren.«
    Tybell sah noch, wie McQuarrie sich eine volle Packung Zigaretten von seinem Rauchtisch angelte und ungeniert in die Tasche schob. Er bezwang seinen Zorn und ging seufzend voran zur Tür. Während er aufschloß, dachte er an die ruhigen Tage, die ihn erwarteten, und ihm wurde gleich wohler.
    Aber dieses Wohlsein dauerte nur zwei Sekunden. Draußen vor der Tür standen zwei Männer. Jeder hielt eine Pistole mit Schalldämpfer in der Hand. Der Schlankere von den beiden lächelte dünn, während sein Begleiter ein Gesicht machte, das den unterdrückten Haß nur mühsam verbergen konnte. Beide Männer hatte Tybell noch nie gesehen.
    »Sie wollen verreisen, Herr Rechtsanwalt?« Der Schlanke lächelte verbindlich. »Empfehle einen Trip nach Florida. Warmes Klima, hübsche Mädchen, alles was das Herz begehrt. Wie wär’s?«
    Lucas Tybell schluckte mehrmals, seine Kehle war wie ausgetrocknet. Er achtete nicht auf den Schlanken, sondern starrte den zweiten Mann mit weit aufgerissenen Augen ins Gesicht. Der Anwalt wußte, daß er diesen Mann nicht kannte, ihn noch nie im Leben gesehen hatte. Aber irgend etwas in seinem Gesicht kam ihm so vertraut vor, als ob er erst gestern mit ihm zu Abend gegessen hätte.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Tybell ruhig. Er hatte sich wieder einigermaßen in der Gewalt.
    Die Stimme des Mannes, dessen Gesicht ihm bekannt vorkam, war heiser und dunkel vor Haß. »Ich möchte, daß Sie dorthin verreisen, wo Sie hingehören. Ich werde dafür sorgen, daß Sie zur Hölle fahren.« '
    Tybell fühlte Panik in sich aufsteigen. Gleichzeitig erinnerte er sich seiner Leibwache und bemerkte, daß weder Luke noch Barney bisher einen Finger gerührt hatten. Beide schauten wie hypnotisiert auf den Schlanken, der seine Pistole mit lässiger Eleganz auf sie gerichtet hielt.
    Der schob sich durch die Tür, gefolgt von dem anderen Mann. Tybell, Luke und Barney wichen zurück.
    Als die Tür ins Schloß fiel, verlor der Anwalt die Nerven. »Ihr verdammten Hornochsen, warum steht ihr denn da herum und glotzt? Wofür habe ich euch denn gemietet? Ihr hättet längst eure Revolver ziehen können!«
    Aber Gibson und McQuarrie rührten sich nicht vom Fleck. Es war Luke, der schließlich den Mund aufmachte. »Wenn wir gewußt hätten, auf was wir uns da einlassen, hätten wir niemals diesen Job angenommen, Tybell. Verdammt, wir sind keine Angsthasen, aber mit dem da möchte ich nichts zu tun haben, und wenn Sie mir 10 000 Dollar bieten!« Dabei wies er auf den Schlanken, der amüsiert lächelte.
    »Ihr seid richtig, Jungs. Ihr wißt, wann es an der Zeit ist auszusteigen. Das ist wichtig in unserer Branche, wenn man lange leben will. So, und jetzt schlage ich vor, daß ihr beiden Figuren uns mit diesem Gentleman allein laßt. Haut ab!«
    Lucas Tybell hatte angstvoll zugehört.
    Als Luke und Barney sich in Bewegung setzten, unternahm er den letzten Versuch: »Ihr könnt mich nicht im Stich lassen, ich habe euch schon ausbezahlt.« Barney schnaubte verächtlich. »Ich hätte nicht einen Cent angenommen, wenn Sie uns gesagt hätten, daß es gegen ihn geht.« Dabei warf er einen scheuen Blick auf den Schlanken. Er und Luke schienen diesen Mann mehr zu fürchten als die Pest. Tybell fragte sich, wer er wohl sein könnte.
    Als Luke Gibson die Tür öffnete, nahm der Anwalt noch einmal seinen Mut zusammen. Mit fester Stimme wandte er sich an die ungebetenen Besucher: »Es ist ein Fehler, sie gehen zu lassen. Meine Leute werden selbstverständlich die Polizei benachrichtigen, wenn mir etwas zustößt.« Luke drehte sich noch einmal um und sagte kalt: »Tut uns leid, Mr. Tybell, aber das Ganze ist Ihr Problem. Wie Sie damit fertig werden, interessiert mich nicht. Komm,

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