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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gemacht.«
    »Natürlich nicht«, sagte Tony. »Die waren überhaupt ganz anders als wir. Die haben täglich fünfundzwanzig Stunden geschuftet, da blieb ihnen gar keine Zeit, auf dumme Gedanken zu kommen.«
    »Du sagst es, Kumpel«, stimmte Andy lebhaft zu. »Ich bin richtig froh, daß wir von solchen Musterexemplaren abstammen. Hup doch wenigstens mal.«
    »Warum?«
    »Damit die Turteltäubchen aufgeweckt werden und merken, daß es Tag wird. Vielleicht sind das auch nur ganz gewöhnliche Lohnsklaven wie wir, die zu einer bestimmten Zeit anfangen müssen, ihre Brötchen zu verdienen. Oder glaubst du, daß man von der Liebe allein leben kann?«
    »Du bestimmt nicht, bei deinen Freßpaketen, die du mit dir herumschleppst.«
    Tony Feldwater hatte einmal auf die Hupe gedrückt. Sie rollten langsam an dem Dodge vorbei und weiter die Straße in das Wäldchen hinein, vertieft in ihre freundschaftlich-burschikose Unterhaltung. Den Leichnam von Dan Roccer entdeckten sie nicht.
    Um halb zehn standen wir im Vorzimmer unseres Distriktchefs. Helen, die Sekretärin von Mr. High, lächelte uns charmant entgegen, als wir auf ihren Schreibtisch zugingen. Sie trug ein lichtgrünes Kleid, aber die Konstruktion ihres Schreibtisches erlaubte uns leider nicht, ihre hübschen Beine zu sehen, so daß die überaus wichtige Frage, ob eine FBI-Angestellte sich die Freiheit eines Minikleides erlaubte, vorläufig unbeantwortet in der Luft hängenblieb.
    »Guten Morgen, Phil, hallo, Jerry!« flötete sie mit jener weiblichen Freundlichkeit, die einen äußerst mißtrauisch machen muß.
    »Guten Morgen, Helen«, sagten wir wie aus einem Munde, und Phil, der Streber, fügte auch noch hinzu: »Haben Sie gut geschlafen?«
    »Ich schlafe immer gut, weil ich ein reines Gewissen habe«, verkündete Helen kühl.
    Ich blies mir in die gekrümmten Hände.
    »Verdammt kalt hier, was?« brummte ich.
    Helen lachte.
    »Ich sehe euch schon an, daß ihr natürlich wieder alles vergessen habt«, meinte sie versöhnlich. »Aber könnt ihr euch wenigstens daran erinnern, daß ihr mich in der vorigen Woche für den kommenden Dienstag zum Essen eingeladen hattet, weil ich stundenlang nach Feierabend, freiwillig und unbezahlt, euch mit dem Papierkrieg wegen der Graily-Bande geholfen habe?«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Oh!« stöhnte ich. »Und der Dienstag war…«
    »Gestern abend«, bestätigte Helen.
    »Helen, wir bitten tausendmal um Entschuldigung«, seufzte Phil. »Aber gestern abend kam die Geschichte mit diesem Stewitt dazwischen, der…«
    Helen winkte ab.
    »Ich weiß«, sagte sie hoheitsvoll. »Ich bin nämlich zufällig Sekretärin vom Distriktchef. Übrigens wartet Mr. High bereits auf euch. Also schert euch hinein, damit ihr euren Bericht abliefern könnt. Über das Essen reden wir bei passender Gelegenheit. Geschenkt bekommt ihr es nicht!«
    Wir klopften an die Verbindungstür und machten, daß wir zum Chef kamen. Mr. High hörte sich die Entwicklung des Falles Stewitt vom gestrigen Abend an. Dann kam ich auf den neuesten Stand der Dinge zu sprechen: »Unser Labor hat in der Nacht noch herausgefunden, wer diese Kartons herstellt. Die Firma heißt Brillers Bros, in Uttica. Da das Labor nachts nur halb besetzt ist, konnten die Jungs nicht viel mehr tun. Aber sie machen sich jetzt über den Karton noch einmal her und werden ihn minuziös unter die Lupe nehmen. Und falls jemand die Klebstreifen abgeleckt hat, hoffen sie, sogar eine Speichelanalyse fertigzubringen. Denn wir können Stewitts Ermordung nicht stillschweigend zur Kenntnis nehmen.«
    »Ganz bestimmt werden wir das nicht tun!« sagte Mr. High . energisch. »Die Zeiten der Kopfgeldjäger sind vorbei. Wir dulden nicht, daß sich jemand auf eine solche Weise in unsere Arbeit drängt und Polizist, Ankläger, Richter und Henker in einem spielt. Ihr beide werdet den oder die Mörder von Stewitt suchen. Haltet mich auf dem laufenden.«
    »Ja, Sir«, erwiderten wir artig und drückten uns wieder. Von unserem Office aus meldeten wir ein Gespräch mit den Gebrüdern Brillers in Uttica an. Phil nahm die Mithörmuschel, als die Verbindung zustande kam.
    »Brillers Bros.« Die Stimme war weiblich und klang jugendlich.
    »Federal Bureau of Investigation, New York District«, sagte ich. »Guten Morgen. Wir brauchen eine Auskunft, die Ihre Kartonfertigung betrifft. Können Sie mich mit der zuständigen Abteilung verbinden?«
    »Ich gebe Ihnen Mr. Cornwall, unseren Prokuristen.«
    »Danke.«
    Wir warteten. Wir

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