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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Augen aufschlug, blickte sie in das grinsende Gesicht von Bruce Stewitt.
    ***
    »Nun, was gibt es Neues?« erkundigte sich Mr. High, als wir sein Dienstzimmer betraten und uns auf seine einladende Geste hin in die Sessel vor seinem Schreibtisch setzten.
    »Eine Leiche im East River«, berichtete ich. »Ein junger Mann, der durch einen Messerstich getötet worden ist. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, daß es irgend etwas mit den bei uns anstehenden Fällen zu tun hat. Wir haben die Flußpolizei verständigt, uns den Leichnam angesehen und erklärt, daß keine FBI-Zuständigkeit vorläge. Es ist eine Sache für die Mordabteilung der Stadtpolizei.«
    »Gut. Und was tut sich bei euch und eurer Arbeit?«
    »Wir kommen so nicht weiter, Chef. Da wir keine handfesten Spuren haben, müssen wir dem Kleinkram nachgehen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Wir müssen jemand hinauf nach Uttica schicken, damit er die Fährte bei dieser Kartonfabrik aufnimmt. Ich weiß es, daß es eine sehr langwierige und zeitraubende Arbeit werden wird, aber solange wir nicht viel Besseres anzubieten haben, ist diese Fährte immer noch besser als gar keine.«
    »Selbstverständlich. Was haltet ihr noch für notwendig?«
    »Wir haben uns von der schwarzen Lola Verdächtige aussortieren lassen, potentielle Verdächtige, die überprüft werden müßten. Aber wenn Phil und ich das ganz allein abwickeln sollen, sind wir in drei Wochen noch nicht durch den Stapel der Karteikarten hindurch.«
    »Ihr braucht also Verstärkung?«
    »So ist es, Chef.«
    »Einen Augenblick!« Mr. High telefonierte mit dem Einsatzleiter. Sie einigten sich darauf, daß wir zunächst sechs Mann zur Bildung einer kleinen Sonderkommission haben könnten. Falls sich herausstellte, daß wir auch damit nicht zügig genug vorankommen könnten, sollten wir abermals beim Chef vorstellig werden. Wir bedankten uns und baten, die sechs Kollegen in unser Office zu schicken.
    Noch bevor einer von ihnen erschien, tauchte Steve Dillaggio auf und brachte ein Rundschreiben, das jeder G-man der New Yorker Dienststelle zur Kenntnis zu nehmen und abzuzeichnen hatte. Es war ein Rundschreiben, wie sie bei uns täglich in mehreren Exemplaren aufzukreuzen pflegen. In einem kleinen Nest irgendwo weit drüben im Mittleren Westen waren zwei junge Leute, ein Pärchen, spurlos verschwunden. Das Mädchen hieß Nancy Winters, der Junge Timmy Crowley. Da man nicht wußte, ob ein Verbrechen vorlag, aber anzunehmen war, daß die beiden längst die Grenzen zweier oder gar mehrerer Bundesstaaten überschritten hatten, wurde das FBI eingeschaltet. Phil und ich lasen den Text durch, zeichneten ihn ab und gaben ihn an Steve zurück, damit er seine Runde durchs Haus fortsetzen konnte.
    Anschließend telefonierten wir erneut mit dem Arzt im Schauhaus, konnten aber nur erfahren, daß seine weiteren Untersuchungen noch nicht zum Abschluß gebracht waren und er uns deshalb keine weiteren Anhaltspunkte liefern konnte.
    Danach kauten wir den Fall wieder einmal durch. Wenn man nicht vorankommt, kann man nichts Gescheiteres tun, als mit einem Eingeweihten die Dinge noch einmal in Ruhe und sehr gründlich zu erörtern. Manchmal ergibt sich in einem solchen Gespräch eine neue Ansatzmöglichkeit, an die man bisher noch nicht gedacht hatte. Manchmal kommt auch gar nichts dabei heraus.
    »Ich glaube«, murmelte ich nach einiger Zeit, »ich glaube, die Kardinalfrage ist, warum Stewitt umgebracht wurde. Wer wollte da dem Henker Arbeit abnehmen und aus welchen Motiven?«
    »Fragen stellen kann ich auch«, knurrte Phil. »Wenn du eine vernünftige Antwort hättest, wäre es mir lieber. Warum soll jemand der Polizei die Arbeit abnehmen? Entweder war es ein fanatischer Wirrkopf, der sich selbst als Richter und Henker in einer Person fühlt, oder es war jemand, der mit Stewitt noch eine alte Rechnung zu begleichen hatte.«
    »Wenn es ein Racheakt gewesen wäre, Phil — warum hätte man uns dann mit diesem verdammten Karton und seinem Inhalt so handgreiflich draufgestoßen?«
    Phil seufzte, zog die Achseln hoch und ließ sie wieder sinken.
    »Was weiß ich?« knurrte er. »Ich habe doch auch keine Ahnung. Aber sollten wir uns nicht die kompletten Akten von diesem Stewitt kommen lassen und sie gründlich sichten? Vielleicht stoßen wir dabei auf einen Mann, der Ursache hätte, Stewitt so zu hassen, daß er ihn dafür umbringt.«
    »Das mit den kompletten Akten ist keine schlechte Idee«, lobte ich und rief sogleich unser Archiv an, damit

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