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Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)

Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
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Monitore, bevor er eine lange Zahlenkombination über die Tastatur eingab. Damit begann ein Prozess, der eine riesige Anzahl von Dateien generierte. Der Inhalt würde weitere falsche Fährten legen, an denen die Agents von FBI und NSA sich abarbeiten konnten.
    »Immer wieder die alte Geschichte von Hase und Igel«, freute sich Tennison.
    Als er sich sicher sein konnte, dass die Häscher keine verräterischen Hinweise mehr entdecken konnten, verließ er bester Laune das Apartment. Bis zum erwarteten Eintreffen der Agents blieb dem Engländer ausreichend Zeit, im pulsierenden Leben von Manhattan einzutauchen.
    Doch als er die Tiefgarage betrat, machte er erst einmal Bekanntschaft mit einem ganz anderen Teil des Lebens in Manhattan.
    »Nicht so schnell, Mann. Du hast versäumt, uns zu bezahlen«, forderte der bullige Anführer.
    Überrascht starrte Tennison auf die vier Gangster im Teenageralter, die in ihm offenbar eine lohnende Beute sahen.
    ***
    Im Grunde verabscheute Blair solche Einsätze. Der hochgewachsene Agent war für die Bewegung geschaffen und nicht zum Stillsitzen geeignet. Überwachungsoperationen zerrten daher an seinem Nervenkostüm und machten sie für June ebenfalls zu einer echten Herausforderung.
    »Wenn hier nicht bald was passiert, sterbe ich vor Langeweile«, murrte Blair.
    Seine Partnerin warf ihm einen schrägen Seitenblick zu, sparte sich aber einen Kommentar. Mittlerweile kannte sie Blairs Marotten zur Genüge und vertraute auf seine Verlässlichkeit. Auch wenn er eine Observation nicht sonderlich schätzte, würde Junes Partner seinen Auftrag mit absoluter Zuverlässigkeit erledigen.
    »Die sehen eigentlich nicht so aus, als wenn sie in diesem Haus wohnen würden«, sagte er auf einmal.
    Blair hatte seine lässige Haltung aufgegeben und sich im Fahrersitz des Dodge Nitro aufgerichtet. June folgte seinem Blick und sah gerade noch, wie zwei junge Männer in der Tiefgarage verschwanden. Das Schloss an der Seitentür hatte ihnen offenbar keinen echten Widerstand bieten können.
    »Jugendliche Gangster, die Fahrzeuge aufbrechen und harmlose Menschen ausrauben«, murmelte sie.
    »Ganz genau. Vermutlich befinden sich Überwachungskameras in der Tiefgarage. Dann dürften in Kürze die Cops auf der Bildfläche erscheinen, und das könnte Tennison verscheuchen«, sagte Blair.
    Seine Argumente waren leider zutreffend, daher meldete June den Vorfall ans Field Office.
    »Wir folgen den Gangstern und verjagen sie, damit die Cops nicht unsere Zielperson nervös machen«, sagte June.
    Mit einem zufriedenen Grinsen überprüfte Blair seine SIG und stieß die Fahrertür auf. June folgte ihrem Partner und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Sie erreichten die Seitentür. Vorsichtig öffnete June die Tür und schob sich ins Innere der Garage.
    »Sie machen einen dummen Fehler, wenn Sie mich nicht in Frieden lassen«, sagte eine Männerstimme.
    Offenbar hatten die jugendlichen Gangster ein Opfer gefunden. Dessen Reaktion war allerdings sehr unklug, da es mit seinen arroganten Worten die Gangster eher provozierte. June schüttelte den Kopf und schaute kurz zu Blair, der ein Stück vorausgeeilt war. Ihr Partner blieb neben einer Betonsäule stehen und schaute auf das Parkdeck. Seine Haltung verwunderte June, die mit einem seiner üblichen Auftritte gerechnet hatte. Was war los?
    »Dumme Geschichte, June. Schau dir nur an, wen sich diese bescheuerten Typen als Opfer ausgewählt haben«, raunte er.
    June schob ihren Kopf leicht nach vorne und erkannte Andrew Tennison, der in erstaunlich lässiger Haltung vor den vier jungen Kriminellen stand. Seine Worte hatten die Gangster eindeutig provoziert, denn sie bildeten einen Halbkreis und setzten sich in Bewegung. June zog sich zurück und dachte fieberhaft nach. Doch Blair nahm seiner Partnerin die Entscheidung ab, indem er seinen Arm um ihre Schulter legte und losging. Die jungen Kriminellen stoppten die Vorwärtsbewegung, als das Pärchen unvermutet auf dem Parkdeck auftauchte.
    »Verschwindet oder ihr bereut es!«, rief ein bulliger Farbiger.
    Er ließ ein Butterflymesser aufblitzen und baute darauf, dass normale Bürger sich schleunigst aus dem Staub machen würden. Blair löste sich von June, die zwei Schritte zur Seite trat. Die Gangster würden es vermutlich als eine Angstreaktion interpretieren, doch in Wahrheit bezog June lediglich ihre Position. Noch ließ sich nicht absehen, wie die Konfrontation sich entwickeln würde.
    »Falscher Tag, falscher Ort.

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