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Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Titel: Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte ich. »Aber vielleicht einfältig genug, um auf geschickte taktische Schachzüge hereinzufallen. Ich mime den guten Cop, du kannst deinem Unmut freien Lauf lassen.«
    »Mit Vergnügen«, meinte Phil und betrat das Verhörzimmer, in dem sich John Splicer befand, allein.
    Er spielte seine Rolle überzeugend – was kein Wunder war, da ihn die Angelegenheit ziemlich aufgeregt hatte. Als er nach gut zehn Minuten nichts erreicht hatte, war die Zeit für meinen Auftritt gekommen.
    »Was ist hier los?«, fragte ich, nachdem ich die Tür zum Verhörzimmer geöffnet hatte und eingetreten war. »Agent Decker, bedrohen Sie den Mann etwa?«
    »Nein, Sir, würde mir nie einfallen«, erwiderte Phil und tat so, als wäre er von seinem Vorgesetzten ertappt worden.
    »Das will ich auch hoffen«, sagte ich bestimmt, setzte mich und schaute Splicer an.
    »Mein Name ist Agent Jerry Cotton. Falls es Probleme mit Agent Decker gegeben hat, bitte ich das zu entschuldigen. Er nimmt es mit den Vorschriften manchmal nicht so genau.«
    Phil warf Splicer einen zornigen Blick zu, sagte aber nichts. Auch Splicer hielt den Mund.
    Ich öffnete eine Akte, die unter anderem Splicers Daten und Fotos der Opfer des von uns gesuchten Serienmörders enthielt, und setzte eine besorgte Miene auf. »Nun, Mister Splicer, das sieht nicht gut für Sie aus, wirklich nicht gut. Ich wünschte, ich könnte etwas für Sie tun, aber unter den gegebenen Umständen sehe ich da schwarz.«
    Splicer wurde unsicher. »Wie bitte? Wie meinen Sie das? Ich wusste nicht, dass Thomas die Frauen von den Freiern für Geld hat quälen lassen.«
    »Woher wissen Sie dann davon?«, fragte ich ihn.
    Er zuckte kurz und suchte nach einer guten Antwort. »Äh, ja, das war geraten … nein, ich habe gehört, wie es einer der Cops erwähnt hat.«
    Auch wenn er nicht besonders helle war, merkte er doch, dass er sich verplappert hatte.
    »Wie gesagt, ich denke, es sieht nicht gut für Sie aus«, fuhr ich fort. »Sie werden wohl angeklagt und verurteilt werden und einige Jahre im Gefängnis verbringen. Wenn Sie dann schließlich entlassen werden, wird sich die Frau, die gerade alle Männer tötet, die mit diesem schmutzigen Geschäft zu tun haben, um Sie kümmern. Das sieht ziemlich düster aus.«
    »Welche Frau?«, fragte er überrascht und eingeschüchtert zugleich. »Und wen hat sie getötet?«
    Ich breitete die Fotos der bisherigen Opfer vor ihm aus. »Hier sind sie, die beiden haben Frauen misshandelt, wie die Freier in Ihrem Haus, der hier hat Vergewaltiger verteidigt, und der hier war ein Zuhälter, der in die gleiche Kategorie fiel. Alle sind erschossen worden, mit Treffern mitten ins Herz. Wir wissen, dass der Täter eine Frau ist. Aber solange wir sie nicht finden, wird sie weitermorden. Und Sie sind genau der Typ Mann, auf den sie es abgesehen hat.«
    Was ich sagte, schien Splicer wirklich Sorgen zu bereiten. Er wurde knallrot im Gesicht. »Aber ich will nicht sterben, weder jetzt noch wenn ich wieder auf freiem Fuß bin. Verdammt, können Sie die Frau nicht verhaften und aus dem Verkehr ziehen? Sie ist doch eine Mörderin, und Sie müssen sie verhaften!«
    »Das würden wir gern«, sagte ich. »Aber wir wissen nicht, wer sie ist. Haben Sie vielleicht etwas gehört, das uns weiterhelfen kann? Jede Information könnte wichtig sein und dazu führen, dass wir sie schnappen.«
    Sichtbar eingeschüchtert überlegte er.
    Dann sang er wie ein Kanarienvogel. »Ich arbeite jetzt seit zwei Jahren mit Thomas zusammen. Am Anfang hat er noch das ganz normale Geschäft betrieben, Sie wissen ja, was ich meine. Dann hat er spitzgekriegt, dass es Freier gibt, die darauf stehen, die Mädchen hart ranzunehmen. Einige von denen sind so hart drauf, dass sie sich nicht zurückhalten können und richtig gewalttätig werden. Die meisten Zuhälter stehen auf so was nicht, sagte Thomas, weil dadurch ›die Ware beschädigt wird‹. Es gibt sogar einige Freier, die bei keinem normalen Zuhälter mehr rangelassen werden. Thomas hatte die Idee, solchen Kerlen einen exklusiven Dienst anzubieten und damit richtig Kohle zu machen. Lief eigentlich auch ganz gut.«
    »Und die Frauen? Die haben das doch nicht freiwillig gemacht, nicht wahr?«, warf Phil ein, als Splicer zu reden aufhörte.
    »Davon weiß ich nichts!«, stieß er abwehrend aus. »Darum hat sich Thomas gekümmert.«
    Ich konnte sehen, dass das gelogen war, aber das war für unsere Zwecke irrelevant.
    »Und die Männer auf den Fotos, erkennen Sie

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