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Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Titel: Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bewegung!«, rief ich energisch.
    Der Freier fuhr erschrocken herum. Sofort ließ er die Peitsche fallen und hob die Arme. »Ich habe nichts getan, ich bin unschuldig, das ist ein Missverständnis, tun Sie mir nichts!«
    Ohne auf seine Worte einzugehen, ging ich auf ihn zu und legte ihm Handschellen an. Er war bekleidet, also durchsuchte ich ihn, konnte dabei allerdings nur einen Schlüsselbund sicherstellen.
    Die Frauen hatten Knebel im Mund und waren fast vollkommen nackt. Sie gaben unverständliche Laute von sich.
    »Abführen!«, sagte ich zu einem der Männer aus meinem Team, der den Freier packte und nach unten brachte.
    Zusammen mit dem anderen Mann befreite ich die Frauen, zuerst die an der Wand. Sie war mit Handschellen festgekettet und hatte bereits aufgescheuerte Handgelenke. Ich entfernte ihr den Knebel.
    »Danke«, sagte sie erschöpft.
    »Wissen Sie, wo der Schlüssel für die Handschellen ist?«, fragte ich.
    »Dort auf dem Regal«, sagte sie und deutete mit dem Kopf in die entsprechende Richtung.
    Ich holte den Schlüssel und befreite sie. Sofort lief sie zu ihren Kleidern und bedeckte ihren von Schnittwunden und blauen Flecken gezeichneten Körper. Die Zeichen von Gewalt waren, soweit ich es beurteilen konnte, nicht neu. Offenbar hatte man sie schon zuvor missbraucht – genau wie Miss Tenehati es uns gesagt hatte.
    Mein Kollege hatte unterdessen die andere Frau befreit und beide hatten sich wieder angezogen. Sie zitterten am ganzen Körper.
    »Kommen Sie mit, wir bringen Sie in Sicherheit«, sagte ich und wir führten die beiden die Treppe hinunter und aus dem Haus hinaus zu den Krankenwagen.
    Draußen wurden bereits der Zuhälter und seine rechte Hand in einen Wagen gesetzt und abtransportiert.
    »Lief alles wie am Schnürchen«, meinte Phil locker.
    »Bei uns auch«, erwiderte ich. »Schauen wir mal, wie es im Keller aussieht.«
    Abgetretene Treppenstufen führten nach unten. Im Keller angekommen fanden wir mehrere verschlossene Türen vor. Wir öffneten sie und fanden in fast allen Zimmern Frauen vor, die dort regelrecht eingepfercht worden waren. Es gab nur ein paar Matratzen, die auf dem Boden lagen, wenige Möbel, jeweils einen Spülstein und ein offenes WC.
    »Schlimmer als im Knast«, bemerkte Phil zornig. »Wenn wir uns die Typen nachher vorknöpfen, können die was erleben!«
    »Oh ja, die werden nicht ungeschoren davonkommen«, stimmte ich meinem Partner zu.
    Insgesamt waren es acht Frauen, die wir aus diesen menschenunwürdigen Unterkünften befreiten, die beiden vom ersten Stock mit eingeschlossen. Sie wurden medizinisch versorgt und dann gönnten wir ihnen etwas Ruhe. Ihre Befragung hatten wir für den nächsten Tag geplant.
    Nachdem wir unsere Arbeit vor Ort beendet hatten, übernahm die Crime Scene Unit. Sie sammelte zum einen Beweise gegen den Zuhälter, der die Frauen hier festgehalten hatte, suchte aber auch nach Spuren, die mit der Mordserie in Beziehung standen. Falls die Täterin hier gewesen war, würden wir das erfahren.
    Wir fuhren zurück zum FBI Field Office, wo wir den Zuhälter und seine rechte Hand verhören wollten.
    ***
    Thomas Windgard saß nun seit einer halben Stunde im Verhörzimmer und schmorte. Er war sichtlich nicht erfreut. In seinem Gesicht hatte er einen blauen Fleck von dem Schlag, den Phil ihm versetzt hatte, als er versucht hatte, sich der Verhaftung zu widersetzen.
    »Ziemlich übler Zeitgenosse«, sagte ich zu Phil.
    »Wer sonst würde Frauen auf derart infame Weise ausnutzen?«, meinte Phil. »Auch wenn es sich bei ihnen um Prostituierte handelt, solch eine Behandlung hat niemand verdient. Sich zu prostituieren ist eine Sache, keine schöne, aber wahrscheinlich hatten sie dafür ihre Gründe. Aber Geld damit zu verdienen, dass sexuell gestörte Kerle Frauen quälen, das ist wirklich das Letzte. Wir sollten uns keine Mühe geben, den Kerl mit Samthandschuhen anzufassen, das wäre verschwendete Zeit.«
    »Denke ich auch«, stimmte ich Phil zu.
    Wir betraten das Verhörzimmer. Windgard schaute auf und musterte uns. Dann heftete er seinen Blick auf Phil und schaute ihn zornig an.
    »Tut’s noch weh?«, fragte Phil.
    Windgard nickte.
    »Das freut mich«, erwiderte Phil ernst. »Im Nachhinein tut es mir eigentlich leid, dass ich nicht härter zugeschlagen habe.«
    Windgard grinste hämisch und hielt Phil die unverletzte Seite seines Gesichts hin. »Holen Sie das doch einfach nach.«
    »Das würde Ihnen so gefallen«, meinte Phil. »Damit Sie wegen illegaler

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