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Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
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Körperverletzung zu rechnen hatte.
    Das Mädchen, das sie ungewollt am Nacken verletzt hatte, wurde von einem Notarzt ambulant versorgt und dann zusammen mit ihren neun Gefährtinnen in den Käfig gesperrt. Nach der Feststellung ihrer Personalien würden die Girls erst einmal auf freien Fuß gesetzt werden. Wegen des Angriffs auf Phil und mich mussten sie sich dann später vor Gericht verantworten.
    ***
    Wir trafen Nellie Herrera vor dem Eingang der Bar. Ich hatte ihr unrecht getan, zumindest in Gedanken. Sie hatte telefoniert, okay, aber sie hatte keineswegs die Mädchenbande angerufen, um Hilfe für Felipe Bogado zu holen. Das hatte Felipe bereits selbst erledigt. Nein, Nellie hatte in weiser Voraussicht die Cops angerufen, weil sie wusste, was passieren würde.
    Es wurde ein langer Abend, den wir mit endlos scheinenden Gesprächen und Verhören zubrachten, sowohl im 25th Precinct als auch in einem Personalraum des Joker . Von Felipe Bogado erfuhren wir immerhin, dass Jessica Gonçalves zwar seine Ex-Freundin war, sie aber trotzdem noch glaubte, Besitzansprüche an ihn zu haben. Deshalb hatte sie die Privatparty gestern Abend verlassen, als er sich mit Patricia Franklin unterhalten hatte.
    Diese Aussage Felipes wurde von mehreren der festgenommenen Girls bestätigt, die ebenfalls an der Party teilgenommen hatten. Felipe und die Mädchen stimmten auch darin überein, dass Patricia die Party nach einiger Zeit ebenfalls verlassen hatte. Daran, wie viel Zeit verstrichen war, seit Jessica schmollend das Weite gesucht hatte, konnte sich niemand erinnern.
    Bei den Gesprächen, die Nellie Herrera für uns im Aufenthaltsraum des Joker arrangiert hatte, trafen wir unter anderem drei ihrer Kolleginnen, die am gestrigen Abend länger gearbeitet hatten und die uns mehrere Dinge sagten, die für uns wichtig waren. Erstens kannten alle drei Goran Shames. Zweitens hatten alle drei ihn gestern Abend nach Mitternacht in der Bar des Joker gesehen. Drittens war eine dieser drei Serviererinnen Raucherin. Es war bereits nach ein Uhr gewesen, als sie draußen vor dem Eingang eine Zigarettenpause gemacht hatte.
    Ein Mann war herausgekommen. Er hatte es eilig. Auf dem kurzen Weg zum Parkplatz war er noch damit beschäftigt, seinen Mantel anzuziehen. Dabei wandte er sich einmal zur Seite, und sein Gesicht war zu erkennen: Goran Shames, eindeutig. Die Frau schwor Stein und Bein, dass er es war.
    Dann war er durch die Autoreihen gelaufen und gleich darauf in einem Wagen abgefahren, von dem die Beobachterin nur das dunkle Dach gesehen hatte. Schwarz oder dunkelblau. Ob Shames selbst gefahren hatte oder abgeholt worden war, vermochte die Serviererin nicht zu sagen.
    ***
    Das Zimmer war für einzelne Häftlinge gedacht, die nicht mehr als einen oder zwei Besucher empfingen. Edmundo Rojas wirkte frisch und ausgeruht an diesem Dienstagmorgen. Er saß hinter einem quergestellten Eisentisch, dessen Beine in den Fußboden einbetoniert waren.
    Die Fußgelenke des Gangsters waren an Stahlringe gekettet, die ebenfalls im Betonboden steckten. Die Aufseher hatten ihm die Handschellen abgenommen und dafür seine rechte Hand in eine Schelle geschlossen, die mit der Tischplatte fest verschraubt war. Die Linke konnte er frei bewegen.
    Trotz all dieser Vorkehrungen schaffte Rojas es, sich wie der Inselkönig zu geben, der uns gnädig eine Audienz gewährte. Sein glattes schwarzes Haar sah aus wie pomadisiert. Er trug es in der Mitte gescheitelt, was ihm das Aussehen eines Mambo-Kings gab. Und es machte ihn älter, als er war.
    Mit seinen 23 Jahren hatte er im Gangland von East Harlem bereits eine kometenhafte Karriere hinter sich, so zweifelhaft diese auch war. Durch beispiellose Brutalität und Gerissenheit war er im Rekordtempo zum ernsthaften Konkurrenten für alteingesessene Gangster wie Lance Abbott geworden.
    Im Gefängnis hatte Edmundo Rojas innerhalb kürzester Zeit eine Machtposition erreicht, die seinem Einfluss in East Harlem entsprach. Auch hinter Gittern galt er längst als grausam und unberechenbar. Bei seinen Mitgefangenen war er gefürchtet. Dazu hatten nicht zuletzt seine Gefolgsleute beigetragen, die mit ihm zusammen verurteilt worden waren. Hier, im Gefängnis, waren sie zugleich seine Leibwächter und seine Sicherheitsgarantie.
    In erhabener Pose und mit herablassendem Lächeln saß er hinter dem Eisentisch wie auf einem Thron. Mit einer gönnerhaften Bewegung der linken Hand lud er Phil und mich ein, auf den Besucherstühlen Platz zu

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