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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderen Mistkerle auch. Ich werde die Zeuginnen noch genauer nach Julie fragen und ihnen auch ein Foto zeigen. Aber sie waren den größten Teil der Zeit in ihr jeweiliges Separee gesperrt und mussten Geld verdienen. Da werden sie wohl nicht viel mitbekommen haben. Aber ich versuche es weiter.«
    Sarah Hunter machte sich tatendurstig auf, um die Befragungen fortzusetzen. Immerhin konnten wir in den Bordellen auch größere Drogenmengen sicherstellen. Daher stand zumindest die Anklage wegen Zuhälterei, Menschen- und Drogenhandel auf einem soliden Fundament. Doch das brachte uns im Mordfall Julie Lonnegan überhaupt nicht weiter.
    Mr High hatte dafür gesorgt, dass nun an der gesamten Ostküste nach Roger Hill gefahndet wurde. Phil und ich nahmen uns bei den Verhören natürlich sämtliche verhafteten Rocker zur Brust. Aber die Jersey Kings verhielten sich genauso schweigsam und nicht kooperativ wie ihre Rivalen von den Big Apple Bandits . Sie nannten uns noch nicht einmal ihre Namen, geschweige denn Einzelheiten über Roger Hill.
    »Wenn Sie einen Mörder decken, dann sieht das für die Staatsanwaltschaft sehr stark nach Beihilfe zum Mord aus«, rief Phil einem der Verhafteten zu. »Und in Tateinheit mit den anderen Delikten sichern Sie sich gewiss einen sehr langen Erholungsaufenthalt in Rikers.«
    Doch der Rocker blieb bei seiner Verstocktheit. Wir gönnten uns eine kurze Pause in unserem Office. Mein Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab.
    »Agent Cotton hier.«
    »Hier spricht Dr Mendez vom gerichtsmedizinischen Institut. Wir haben die Leiche obduziert. Die eigentliche Todesursache war ein Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf den Hinterkopf. Die Gesichtsverletzungen wurden ihr erst nach dem Eintritt des Todes zugefügt, vermutlich mit einem groben Werkzeug wie beispielsweise einem Hammer. Außerdem habe ich soeben den DNA-Abgleich aus dem Labor erhalten«
    »Wie lautet das Ergebnis, Doc?«
    »Es gibt keine Übereinstimmung. Bei der Leiche handelt es sich keinesfalls um Julie Lonnegan.«
    Ich bedankte mich bei dem Pathologen und legte auf. Da der Lautsprecher eingeschaltet gewesen war, hatte Phil alles mitgehört.
    »Jetzt stehen wir wieder völlig am Anfang und können unsere ganze Ermittlung vergessen!«, schimpfte mein Freund. Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, Phil. Warum gibt sich jemand so große Mühe, uns eine unbekannte Tote als Julie Lonnegan unterschieben zu wollen? Haarfarbe, Frisur, Tätowierungen, Piercings – alles stimmt überein. Auch die Gesichtsverletzungen ergeben jetzt einen ganz neuen Sinn. Vielleicht sah die Tote Julie nicht ähnlich genug, deshalb wurden die Unterschiede mit Gewalt kaschiert.«
    »Das stimmt, Jerry. Jemand will, dass wir Julie Lonnegan für tot halten. Aber wer? Roger Hill?«
    »Oder Julie Lonnegan selbst.«
    Phil schaute mich ungläubig an.
    »Julie Lonnegan? Aber warum sollte sie das tun?«
    »Den Grund kann ich dir auch noch nicht nennen. Aber bei ihrer Entführung spricht momentan alles dafür, dass sie selbst den US-Marshal Sean Casey niedergeschlagen hat. Jedenfalls gibt es noch keinen Hinweis auf ein gewaltsames oder unbefugtes Eindringen in ihr Apartment. Dann ging sie freiwillig mit Roger Hill und Jim McCay hinaus. Erinnere dich an das Überwachungsvideo. Darauf ist keine Spur von Gewaltanwendung der Kidnapper gegenüber ihrem Opfer zu sehen.«
    »Dafür könnte es auch andere Gründe geben, vielleicht wurde sie heimlich mit einer Waffe bedroht.«
    »Ja, aber warum lassen die Entführer sie dann auf dem Beifahrersitz Platz nehmen? Das kam mir schon gleich merkwürdig vor, Phil.«
    »Es ist ungewöhnlich, das stimmt. Aber warum bietet Julie Lonnegan sich erst der Justiz als Zeugin gegen Clark Dobson an und inszeniert dann ihren eigenen Tod, um unterzutauchen?«
    Auf diese Frage hatte ich auch noch keine plausible Antwort. Wieder klingelte das Telefon, diesmal mein Handy. June Clark war am Apparat.
    »Jerry, ich verfolge momentan Bruce Lonnegan zu Fuß. Und ich finde, Julies Bruder verhält sich sehr verdächtig.«
    »Wieso? Was ist geschehen?«
    Im Hintergrund waren Straßengeräusche und Stimmengewirr zu hören. Es klang so, als ob unsere blonde Kollegin inmitten einer vielköpfigen Menschenmenge unterwegs war.
    »Vor zehn Minuten kam Bruce Lonnegan aus dem Bankgebäude, wo er arbeitet. Er winkte sich gleich ein Yellow Cab heran und fuhr darin Richtung Norden. Wir folgten ihm unauffällig in unserem Dodge Nitro. Aber plötzlich hielt das Taxi kurz an,

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