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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lonnegan zahlte und eilte zu Fuß weiter. Das war in der Canal Street, dort konnte man weit und breit nicht parken. Also bin ich ebenfalls ausgestiegen. Blair versucht, irgendwo seinen Wagen abzustellen und mir dann zu folgen.«
    »Glaubst du, dass Bruce Lonnegan euch bemerkt hat?«
    »Nein, Jerry. Wir beschatten ja nicht zum ersten Mal einen Verdächtigen. Aber er ist auf jeden Fall sehr vorsichtig. – Der Verdächtige geht jetzt die Treppe zur Subway-Station Canal Street hinunter. Ich melde mich wieder, wenn es etwas Neues gibt.«
    Ich beendete das Gespräch. Phil schaute mich fragend an. Ich brachte ihn kurz auf den neuesten Stand.
    »Das klingt für mich ganz danach, als ob Julies Bruder etwas zu verbergen hat. Das muss allerdings nichts mit der Entführung seiner Schwester zu tun haben.«
    »Nein, aber es wäre möglich. Er will jedenfalls sicherstellen, dass er nicht verfolgt wird. Ich bin sehr gespannt, was er vorhat.«
    »Und ich erst mal«, seufzte Phil. Allzu lange wurde unsere Geduld allerdings nicht auf die Probe gestellt. Schon zehn Minuten später rief June Clark erneut an.
    »Wir sind an der 18th Street wieder ausgestiegen. Ich muss mich hinter einem Hotdog-Stand verstecken, denn Lonnegan glotzt in alle Richtungen. Er steht an der Bordsteinkante, wahrscheinlich sucht er wieder ein Yellow Cab. – Verflixt, da kommt eins. Na ja, ich habe Blair auch schon Bescheid gegeben. Er wird hoffentlich gleich hier sein und mich auflesen.«
    June beendete abrupt das Telefonat.
    Ihr nächster Anruf brachte uns den entscheidenden Hinweis.
    »Ihr kommt besser her, Jerry. Bruce Lonnegan hat sich in einen Coffee Shop am Steve Flanders Square gesetzt. Von der Straße aus kann man nicht erkennen, mit wem er sich dort trifft. Aber vor dem Café parkt eine Harley Davidson der Big Apple Bandits .«
    ***
    Natürlich jagten Phil und ich sofort los. Zum Glück war es nicht allzu weit vom FBI Field Office zum Steve Flanders Square, jedenfalls für New Yorker Verhältnisse. Gewiss, June Clark und Blair Duvall waren bereits vor Ort. Aber ich wollte Julies Bruder höchstpersönlich fragen, was er mit den Rockern zu schaffen hatte.
    Während wir in meinem Jaguar mit Sirene und Blaulicht so schnell wie möglich zu unserem Ziel rasten, machte Phil seinem Ärger Luft.
    »Dieser Bruce Lonnegan ist doch ein Heuchler, Jerry! Erst zieht er über die bösen Rocker her, die aus der braven Einser-Studentin angeblich ein Luder gemacht haben. Und dann geht er mit einem Typen von der Bande friedlich Kaffee trinken.«
    »Bruce Lonnegan wird uns jedenfalls einiges zu erklären haben«, stimmte ich zu. Ich schaltete die Sirene rechtzeitig vor unserem Ziel wieder aus, damit die Verdächtigen nicht aufgeschreckt wurden.
    Der Steve Flanders Square ist ein kleiner begrünter Platz an der Ecke Broadway und Murray Street. Ich erblickte den Dodge Nitro von Blair Duvall schon von weitem. Unser Kollege hatte seinen Wagen so abgestellt, dass er vom Coffee Shop auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus nicht bemerkt werden konnte. Aber selbst auf diese Distanz war das vor dem Café geparkte chromblitzende Motorrad deutlich zu sehen.
    Ich parkte hinter dem Dodge Nitro. Phil und ich gingen zu den Kollegen hinüber. June und Blair stiegen ebenfalls aus.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, wollte unser farbiger Kollege wissen.
    »Ich finde, wir haben uns jetzt alle einen Kaffee verdient«, meinte ich. »Gehen wir doch einfach in den Coffee Shop hinüber und schauen uns an, wie Bruce Lonnegan auf unseren Anblick reagiert. Außerdem möchte ich gern wissen, wer von den Big Apple Bandits in seiner Gesellschaft ist.«
    Meine Kollegen stimmten zu. Wir überquerten den Broadway und betraten den Coffee Shop, der zu einer weltweit tätigen Café-Kette gehörte. June, Blair, Phil und ich betraten das nur schwach besuchte Lokal.
    Bruce Lonnegan hockte in einer Sitznische. Er hatte uns noch nicht bemerkt, denn er kehrte uns den Rücken zu. Aber sein Gesprächspartner erkannte Phil und mich sofort. Greg Shawn, der Vizepräsident der Big Apple Bandits , starrte mich wutentbrannt an.
    Shawn zog eine Pistole aus dem Hosenbund seiner Lederjeans. Er feuerte sofort in unsere Richtung. Meine Kollegen und ich gingen in Deckung. Mehrere Anwesende schrien entsetzt auf. Wir mussten alles tun, um das Leben der Unbeteiligten nicht zu gefährden. Der Rocker-Vize schoss noch mehrere Male, offenbar ungezielt. Wahrscheinlich wollte er uns nur auf Distanz halten, um verschwinden zu

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