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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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können.
    Jedenfalls schnellte er nun hoch, schützte sein Gesicht mit dem linken Arm und sprang durch die große Panoramascheibe nach draußen auf den Gehweg.
    Shawn hatte an dem ihm gegenübersitzenden Bruce Lonnegan vorbeigefeuert. Julies Bruder war kreidebleich geworden. Er hatte uns inzwischen auch bemerkt. Aber den zwielichtigen Investmentbanker konnten wir getrost June Clark und Blair Duvall überlassen. Ich wollte nämlich Shawns Flucht auf jeden Fall verhindern.
    Ich drehte mich um und lief zur Tür zurück, Phil folgte dicht hinter mir. Der Rocker-Vize hatte die wenigen Augenblicke Vorsprung ausgenutzt, um seine Harley zu starten. Dröhnend raste die schwere Maschine auf dem Broadway davon.
    Phil und ich rannten zu meinem Jaguar. Ich brachte den 510-PS-Motor auf Touren. Mein Freund griff zum Mikrofon des Funkgeräts.
    »Agent Decker an Zentrale. Agent Cotton und ich verfolgen eine Harley Davidson mit New Yorker Kennzeichen in nördlicher Richtung auf dem Broadway. Der Fahrer gehört zu den Big Apple Bandits , trägt schwarze Lederkleidung, ist bewaffnet und gefährlich. Wir bitten um Unterstützung!«
    Ich schaltete das Blaulicht ein und ließ die Sirene heulen. Shawn merkte natürlich, dass wir hinter ihm her waren. Er knüppelte seine schwere Maschine rücksichtslos zwischen anderen Fahrzeugen auf parallelen Fahrspuren hindurch. Ein Motorradfahrer kann auf diese Weise seinen Vorsprung beträchtlich ausbauen. Vor allem, wenn er sich nicht an die Verkehrsregeln hält. Aber dafür hatten wir einen anderen Vorteil. Das zeigte sich schon wenig später.
    »Hörst du, was ich höre?«, rief Phil, um das Sirenengeräusch zu übertönen. »Das ist Musik in meinen Ohren!«
    Mein Freund sprach von dem unverwechselbaren Geräusch, das von Hubschrauberrotoren erzeugt wurde. Die FBI-Zentrale hatte auch das NYPD verständigt, und die Cops schickten einen Helikopter für Shawns Verfolgung zu Hilfe.
    Es ist so gut wie unmöglich, einem Hubschrauber davonzufahren. Selbst wenn sich der Rocker-Vize in irgendwelchen Gebäuden verbergen sollte, konnten die uniformierten Kollegen ihn immer noch mit Hilfe ihrer Wärmebildkameras lokalisieren. Phil wurde über Funk mit dem Co-Piloten des Helikopters verbunden. Obwohl wir hinter der Harley zurückgefallen waren, konnten wir auf diese Weise trotzdem an Shawn dranbleiben.
    »Die flüchtende Person biegt auf die Fifth Avenue ab, Agent Decker. Das Motorrad fährt teilweise auf der Gegenfahrbahn, der Kerl riskiert Kopf und Kragen. Es ist ein Wunder, dass er noch keinen Unfall gebaut hat. Der Flüchtende rast nun auf der East 57th Street Richtung Osten. In dem Bereich sind einige Streifenwagen im Einsatz, die ihm hoffentlich den Weg abschneiden.«
    Ich konnte über Lautsprecher die Informationen mithören. Aber natürlich wurden sie nicht nur an uns weitergegeben, sondern auch an die im Einsatz befindlichen Streifenwagen. Wenig später kam eine erneute Meldung von der Hubschrauberbesatzung.
    »Ein Streifenwagen hat dem Verdächtigen den Weg abgeschnitten. Der Rocker bremst, er will seine Maschine offenbar herumreißen. Aber die Harley stürzt um. Er läuft zu Fuß davon, feuert auf unsere Kollegen.«
    »Welche Position?«, rief Phil.
    »Er flieht auf dem Abschnitt zwischen Third und Second Avenue, Agent Decker. Jetzt betritt er eine Baustelle. Unsere Kollegen haben zu Fuß die Verfolgung aufgenommen.«
    »In der Gegend gibt es nur eine Baustelle«, sagte ich. »Wir sind gleich da.«
    Und so war es auch. Ich holte alles aus dem Jaguar heraus, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Dann stieg ich in die Eisen, brachte meinen Wagen vor dem Baustellengelände zum Stehen. Hier sollte ein weiterer imposanter Wolkenkratzer fertiggestellt werden, doch einstweilen stand nur der Rohbau.
    Natürlich war so ein Gelände ein hervorragendes Versteck für einen flüchtenden Täter. Hier nützte auch die Wärmebildkamera nichts, weil sich so viele andere Personen in nächster Nähe aufhielten. Außerdem bestand die Gefahr, dass Shawn Geiseln nahm.
    Wir mussten ihn so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen.
    ***
    Phil und ich hatten unsere FBI-Marken schon an unseren Revers befestigt. Wir hielten unsere Pistolen schussbereit in den Händen, als wir ebenfalls auf die Baustelle eilten. Ich erblickte mehrere uniformierte Cops. Einer von ihnen sprach in sein Funkgerät, ein anderer drängte neugierige Bauarbeiter zurück. Ich wandte mich an einen grauhaarigen Sergeant, den ich von

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