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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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früheren Einsätzen kannte. Sein Name war Hugh Sheridan.
    »Hallo, Hugh. Habt ihr den Flüchtenden gesehen?«
    »Ja, Jerry. Er ist auf jeden Fall in den Rohbau gelaufen. Zwei meiner Kollegen sind hinter ihm her. Aber du siehst ja selbst, wie unübersichtlich es hier ist. Wir fordern lieber Verstärkung an, um das Gebäude zu umstellen.«
    Ein Mann mit Schutzhelm kam auf uns zu. Es stellte sich heraus, dass er der Polier war.
    »Was ist hier eigentlich los?«, wollte er wissen.
    »Wir müssen einen bewaffneten Gewalttäter verhaften, einen Rocker von den Big Apple Bandits «, sagte ich. »Wie viele von Ihren Leuten sind noch im Rohbau? Können Sie dafür sorgen, dass die Baustelle evakuiert wird?«
    Der Polier wirkte geschockt. Offenbar verfehlte der Name Big Apple Bandits seine Wirkung nicht. Der üble Ruf dieser Gang war in der ganzen Stadt bekannt.
    »Einige meiner Männer sind mit Sprechfunk ausgerüstet, Agent. Ich werde Anweisung geben, dass sie sich hier unten sammeln sollen.«
    Ich nickte dem Vorarbeiter zu. Das Stahlbetonskelett ragte turmhoch über uns auf. Es war möglich, dass Shawn an einer anderen Stelle den Rohbau schon wieder verlassen hatte und längst über alle Berge war. Aber wir mussten das Areal absuchen, daran führte kein Weg vorbei.
    Einige aufgeschreckte Bauarbeiter kamen uns entgegen, offenbar waren sie von ihrem Polier über Funk erreicht worden. Aber keiner von ihnen hatte Shawn gesehen.
    »Versuchen Sie es doch im Nordflügel, Agent«, sagte einer der Männer. »Dort sind heute keine Arbeiten vorgesehen.«
    Wir schlugen sofort die Richtung ein. Unterwegs erblickten wir zwei uniformierte Cops, die in einem anderen Gebäudeteil nach Shawn Ausschau hielten. Wir stiegen in das erste Stockwerk hoch, dann in das zweite. Dabei gaben wir uns gegenseitig Deckung.
    Dem Rocker-Vize saß das Schießeisen locker, daran hatte er keinen Zweifel gelassen. Er konnte hinter jedem Biegetisch, hinter jeder Betonmischmaschine oder hinter jeder Verschalungswand lauern.
    Plötzlich bemerkte ich eine schemenhafte Gestalt auf der Treppe zum nächsten Stockwerk. Es war Shawn, die schwarze Lederkleidung und die Glatze waren unverwechselbar. Schon blitzte Mündungsfeuer auf, gleichzeitig knallte der Schuss. Doch das Projektil verfehlte mich.
    Phil und ich nahmen Shawn ins Kreuzfeuer. Unsere Geschosse trieben ihn zurück. Wir setzten nach, wollten ihn nicht zur Ruhe kommen lassen. Doch da fiel mir eine schmale Ledermappe ins Auge. Sie sah nicht so aus, als ob ein Bauarbeiter darin sein Frühstück aufbewahren würde.
    Die Mappe war zu zwei Dritteln unter einem Kreissägentisch versteckt. Ob Shawn sie dort hatte verstecken wollen? Zur Beweissicherung war später immer noch Zeit. Jetzt verfolgten wir den Rocker-Vize weiter nach oben.
    »FBI! Bleiben Sie stehen! Waffe weg!«, rief Phil. Shawn war inzwischen noch weiter nach oben geflohen. Jetzt drehte er sich abrupt um, zielte mit seiner Pistole in unsere Richtung. Doch dann trat er auf der halbfertigen Betontreppe ohne Geländer fehl. Unter seinem linken Stiefel befand sich nur noch Luft.
    Shawn ruderte mit den Armen, aber er konnte sich nirgendwo festhalten. Er fiel neben die Treppe und krachte schwer auf den Betonboden. Ohnmächtig war er nicht, nur benommen. Wir rannten zu ihm hin und entwaffneten ihn.
    »Sind Sie okay, Shawn? Brauchen Sie einen Doc?«
    Der Rocker-Vize beantwortete meine Frage mit einigen Beleidigungen. Offenbar ging es ihm nicht allzu schlecht. Aber ich wollte ihn sicherheitshalber von einem Arzt durchchecken lassen, immerhin war er schwer gestürzt.
    »Ich glaube, Sie haben vorhin etwas verloren, Shawn.«
    Mit diesen Worten hob ich die Ledermappe hoch. Ich hielt sie mit zwei Fingern, damit keine Spuren zerstört wurden. Shawn wirkte einen Moment lang fast panisch, aber dann schüttelte er trotzig den Kopf.
    Phil öffnete vorsichtig den Reißverschluss der Mappe. Sie enthielt dicke Bündel mit Dollarscheinen, schätzungsweise mindestens 5.000 Dollar in bar. Außerdem entdeckten wir einen kleinen Zettel mit dem Namen Kenneth Harrison. Dieses Geheimnis konnten wir später in unserem Office lüften. Jetzt belehrte ich Shawn über seine Rechte und kümmerte mich dann um seine ärztliche Versorgung und seine erkennungsdienstliche Behandlung.
    »Wenn ich es richtig sehe, dann stehen die Big Apple Bandits jetzt völlig ohne Chefetage da«, sagte Phil später zu mir. »Heute ist ein guter Tag für das FBI.«
    ***
    Die Ledermappe war offensichtlich der

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