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Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Titel: Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Da war nichts mehr.«
    »Wie wäre es mit einem Datenspeicher im Netz? Irgendeine Cloud oder so etwas«, lautete Walters Lösung. »Allerdings kommen wir da natürlich nicht dran.«
    »Wir nicht, aber jemand, der über ähnliche Fähigkeiten und genauso wenig Skrupel verfügt, wie es bei Chase Morton der Fall gewesen ist, würde sich auch dort einhacken«, war ich überzeugt.
    »Wenn du eine andere Idee hast, bitte raus damit, Jerry!«, forderte Phil. »Ich wette, dass Mister High in diesem Fall sofort einen Durchsuchungsbeschluss erwirken könnte.«
    Mein Handy klingelte. Ich nahm das Gespräch entgegen. »Das war die Gefängnisklinik auf Rikers Island«, sagte ich wenige Augenblicke später, nachdem ich das Gespräch beendet hatte. »Gerolds ist vernehmungsfähig.«
    »Dann sollten wir mal mit ihm reden«, schlug Phil vor.
    ***
    Wir machten uns auf den Weg nach Rikers Island. Unterwegs hatte Phil den Bildschirm unseres Bordrechners aktiviert und sah sich den Livestream eines lokalen Nachrichtensenders an. Es hatte offenbar Probleme in einem Umspannwerk in Union City, New Jersey, gegeben. Die Folge war ein lokaler Stromausfall. Etwa hunderttausend Bewohner waren für die nächsten Stunden ohne Energieversorgung. Ein Sprecher des Versorgungsunternehmens und der Bürgermeister wurden interviewt und beide versprachen, dass dieses Problem innerhalb kürzester Zeit gelöst sei.
    »Ist das schon die erste Stufe des großen Crashs oder einfach nur ein Stromausfall, wie er immer mal wieder vorkommen kann?«, fragte Phil.
    »Das wird sich herausstellen«, erwiderte ich. »Früher oder später jedenfalls.«
    Die Reporterin stellte ziemlich bohrend die Frage, weshalb das Umspannwerk von zahlenmäßig ungewöhnlich starken Polizeikräften abgeriegelt worden sei – darunter nicht nur Beamte des Union City Police Department, sondern auch der State Police.
    »Ich darf Sie beruhigen, es besteht kein Anlass zu der Annahme, dass ein terroristischer Anschlag vorliegt«, erklärte der Bürgermeister von Union City, bei dem ich mich fragte, ob sein Gesicht immer so blass war oder ob er sich in diesem Augenblick nur einfach nicht wohl in seiner Haut fühlte.
    »Schon eigenartig, wenn ein Politiker eine Frage beantwortet, die niemand gestellt hat«, sagte Phil.
    Noch bevor wir die Gefängnisinsel Rikers Island erreicht hatten, riefen wir im Field Office an.
    Mr High war am Apparat. »Ich bin auch gerade erst darüber informiert worden«, sagte unser Chef. »Allerdings weiß ich noch keine Einzelheiten. Agent Heller ist vor Ort. Es ist durchaus möglich, dass es schon zu spät ist und die Cyber-Attacke längst begonnen hat.«
    Noch während Mr High sprach, liefen im Hintergrund die Nachrichten des Livestreams weiter. Ich hörte einen Gong. Oder eine Glocke. Ein kurzer Seitenblick zum Bildschirm und ich sah, worum es ging.
    Die New Yorker Börse hatte geschlossen. Und wie jedes Mal wurde das durch eine Schlussglocke signalisiert. Im nächsten Moment kommentierte ein Reporter den Tag auf dem Parkett an der Wall Street.
    Wir erreichten die erste Sicherheitskontrolle auf Rikers Island. Ich ließ das Fenster herunter und reichte meine ID-Card hinaus. Aber der Klang der Schlussglocke ging mir ebenso wenig aus dem Kopf wie das, was ich über einen etwas exzentrischen Handy-Klingelton gehört hatte.
    Als wir Norman Gerolds Krankenzimmer betraten, wirkte er schwach. Seine Stimme klang sehr leise.
    »Hören Sie, ich wusste nicht, dass der Mann, der da plötzlich im Haus stand, ein Kollege von Ihnen war …«, murmelte er. »Ich hatte einfach nur große Angst und dachte, das wäre einer von ›denen‹.«
    »Ja, so viel haben wir uns inzwischen auch schon zusammengereimt«, erwiderte ich.
    »Wie geht es Ihrem Kollegen? Man hat mir gesagt, ich hätte ihn übel getroffen!«
    »Er ist über den Berg, Mister Gerolds.«
    Phil zeigte ihm auf dem Smartphone eines der Bilder, die wir inzwischen von dem Legionär gemacht hatten. »Haben Sie diesen Mann schon mal gesehen?«
    »Ja. Der war auch hinter mir her. Ich habe ihn aber abhängen können. Zumindest dachte ich das.«
    Ich brachte ihn in ein paar knappen Sätzen auf den Stand der Dinge. »Es ist sinnlos, wenn Sie abzustreiten versuchen, dass Sie in diesem Plan, eine Cyber-Attacke auf die Energieversorgung durchzuführen, drinhängen. Jetzt geht es darum, das Schlimmste zu verhindern, und dabei sind wir auf jede Hilfe angewiesen.«
    Er nickte. »Ich stehe Ihnen zur Verfügung«, erklärte er. »Kommt

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