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Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Titel: Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
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nickte. »Ja. Wie gesagt, ich weiß nur, was Chase mir erzählt hat.«
    »Und das wäre?«
    »Er hat sich mit ihm in einem französischen Bistro in Chelsea getroffen. Zuerst hat er sich über den Typ lustig gemacht, weil er so verflucht spießig angezogen war.«
    »Wie genau?«
    »Immer in Anzug und Krawatte. Als er mir zum ersten Mal von dem Typ erzählt hat, musste Chase so lachen, wegen …« Er sprach zunächst nicht weiter. Ein flüchtiges Lächeln erschien in seinem Gesicht und erstarb gleich wieder.
    »Wegen was?«, hakte ich nach.
    »Wegen der schwarzen Rose auf der Krawatte. Auf der Krawatte war eine schwarze Rose, und Chase meinte, das wäre der Gipfel der Spießigkeit.«
    »Wissen Sie sonst noch etwas über den Kerl? Hat er irgendwelche äußerlichen Merkmale erwähnt? War er dünn oder dick, hatte er helles oder dunkles Haar?«
    »Ich nehme an, sehr dünn.«
    »Wieso nehmen Sie das an?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Weil Chase einmal gesagt hat, dass sein Gesicht aussieht wie ein Totenschädel. Etwas noch Magereres gibt es ja wohl nicht.«
    Phil warf mir einen Blick zu. Einen Blick, der nichts anderes sagte als: Es hat keinen Sinn, Jerry, er weiß nichts über den Kerl. Und vermutlich war das auch wirklich so. Sosehr wir auch in seinen Erinnerungen herumbohrten, er war dem Kerl mit der schwarzen Rose auf der Krawatte schließlich nie begegnet. Zumindest wenn man davon ausging, dass er uns die Wahrheit sagte.
    »Ich will ehrlich sein«, fuhr er dann fort. »Sie wissen ja, dass ich einschlägig vorbestraft bin. Ich hätte es gemacht und mitgeholfen, einen halben Kontinent für eine Weile dunkel werden zu lassen. Aber irgendwie wurde die ganze Angelegenheit immer seltsamer. Wir glaubten schon, dass das alles nur eine verdeckte Operation des FBI oder eines Geheimdienstes wäre, um uns eine Falle zu stellen und uns als Terroristen zu entlarven.«
    »Dafür, dass wir Ihnen das Leben gerettet haben, scheinen Sie aber eine ziemlich negative Meinung vom FBI zu haben, wenn Sie uns so etwas zutrauen«, stellte Phil fest.
    Owen Lester wandte den Kopf in Phils Richtung. »Vielleicht werde ich meine Haltung dazu bei Gelegenheit mal überdenken«, sagte er.
    »Reden Sie weiter«, forderte ich ihn auf. »Diese Leute werden alles daransetzen, ihren Plan doch noch in die Tat umzusetzen. Vor allem, wenn es sich um fanatische Terroristen handeln sollte. Und falls es noch irgendjemanden aus Ihrem ruhmreichen Datamafia Club geben sollte, der in der Sache irgendwie mit drinhängt, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, uns das zu sagen – denn dann können wir vielleicht noch dem einen oder anderen das Leben retten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt da keinen mehr, von dem Sie noch nicht wüssten.«
    »Dann sind Sie und Norman Gerolds die einzigen Überlebenden?«
    »Ja. Wie geht es ihm übrigens?«
    »Er hat auf einen unserer Leute geschossen und liegt jetzt schwerverletzt in der Gefängnisklinik von Rikers Island. Bislang ist er nicht vernehmungsfähig.«
    »Das klingt ja nicht besonders ermutigend«, meinte er sichtlich betroffen. »Ich kannte Norman gut. Er war der Erste, der gesagt hat, dass wir aus der Nummer besser aussteigen sollten. Als er verschwunden war, dachten wir alle, er hätte irgendwelchen anderen Ärger, wie das bei ihm so üblich war. Chase befürchtete schon, dass das ganze Geschäft mit diesen Unbekannten platzen könnte. Aber dann ging die erste Teilsumme auf einem Schweizer Konto ein, und das hat die Bedenken dann erst mal hinweggefegt. Als wir dann tatsächlich uns dazu entschlossen haben auszusteigen, war es wohl schon viel zu spät. Da saßen wir bereits bis zum Hals drin.«
    Wir redeten noch einige Zeit mit Owen Lester, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nichts Wesentliches mehr an Informationen aus ihm herauszuholen gab.
    »Sie waren ziemlich leichtsinnig«, sagte Phil dann irgendwann einmal in eine von Lesters Antworten hinein.
    »Wir hatten uns wohl etwas zu sehr auf Chase verlassen«, antwortete er daraufhin.
    Das machte mich stutzig. Mein Instinkt meldete sich sehr deutlich zu Wort. »Wie meinen Sie das?«
    Er verstand erst nicht, worauf ich hinauswollte, und sah mich mit einem Gesicht an, das nichts anderes als pures Unverständnis ausdrückte. »Wie jetzt?«
    »Was für Vorkehrungen hat Chase denn getroffen, damit Sie Ihren ›Geschäftspartnern‹ oder wie immer man das jetzt auch nennen mag, nicht ausgeliefert wären?«
    Owen Lester lehnte sich zurück. »Kann ich

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