Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
warum war es Ihnen so wichtig, dass Ihre Verlobte für Sie stiehlt?«, hakte ich nach.
    »Was glauben Sie, Agent Cotton? Ich brauchte dringend Kohle. Ich spiele gern, und leider hatte ich Schulden bei ein paar üblen Typen. Denen musste ich das Geld in den Rachen werfen, das ich von dem Pfandleiher bekommen habe.«
    »Klammern wir diese gestohlene Brosche für den Moment aus«, sagte ich. »Sie sind ein Hitzkopf, Sanchez. Sobald sich ein Mann Ihrer Verlobten nähert, sehen Sie rot. Wir wissen von Ihrer Auseinandersetzung mit Don Lewis.«
    Der Verdächtige schaute mich trotzig an.
    »Na und? Was würden Sie tun, wenn Ihre Braut von so einem schmierigen Kerl belästigt wird? Und überhaupt – der Glatzkopf ist doch mit ein paar Beulen davongekommen. Wollen Sie aus der kleinen Schubserei vielleicht einen Mordversuch machen?«
    »Nein, denn es geht hier nicht um Don Lewis, sondern um Greg Preston. Es wäre doch vorstellbar, dass der Boss Ihrer Verlobten sich an Penelope Garcia herangemacht hat. Und Sie sind nicht der Mann, der so etwas auf sich sitzen lässt, oder?«
    »Stimmt schon«, brummte Sanchez. »Aber Penelope hat niemals etwas davon erzählt, dass ihr Chef seine Pfoten nicht bei sich behalten konnte. Dem hätte ich schon Manieren beigebracht, das können Sie mir glauben.«
    Sanchez versuchte nicht unbedingt, harmlos zu erscheinen. Während Penelope Garcia seine Aggressivität herunterspielen wollte, gefiel er sich in der Rolle des harten Kerls. Ich legte ihm ein Tatortfoto vor, das den erschossenen Preston zeigte.
    »Vielleicht haben Sie ja wirklich mit ihm abgerechnet. – Ist das Ihr Werk, Sanchez?«
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen, während ich ihm diese Frage stellte. Offenbar sah der Verdächtige die Leiche zum ersten Mal. Für einen begabten Schauspieler hielt ich ihn nämlich nicht.
    »Das soll ich getan haben? Aber warum hätte ich Preston umlegen sollen?«
    »Aus Eifersucht und Wut«, gab ich zurück. »Sie glauben nicht, wie viele Morde auf das Konto dieser Motive gehen. – Da Sie Ihre Verlobte öfter von der Arbeit abgeholt haben, dürften Sie ihren Boss auch gekannt haben. Angenommen, Greg Preston hatte ein Verhältnis mit Penelope Garcia. Sie bekommen Wind davon und beschließen, ihm aufzulauern. Er fährt durch die Elizabeth Street, Sie treten an seinen haltenden Wagen heran. Preston ist arglos, denn er kennt Sie ja persönlich. Er denkt in dem Moment nicht daran, dass Sie die Wahrheit herausgefunden haben könnten. Und bevor er die Gefahr erkennt, erschießen Sie ihn.«
    Allerdings war mir noch nicht klar, ob Sanchez auch den Ganovenarzt Murphy getötet haben konnte. Immerhin war Sanchez ein Kleinkrimineller. Daher war es nicht unwahrscheinlich, dass er Murphy gekannt hatte. Immerhin bröckelte inzwischen Sanchez’ undurchdringliche Fassade. Der Schweiß lief ihm über das Gesicht. Allmählich begriff er, dass es für ihn ernst wurde. Angesichts seiner Vorstrafen konnte er kaum auf eine milde Jury hoffen.
    »Ich war das nicht«, beharrte Sanchez. »Wann ist Preston denn überhaupt abgeknallt worden?«
    Ich sagte es ihm. Plötzlich hellte sich seine Miene auf.
    »Hey, für diese Zeit habe ich ein Alibi! Ich war besoffen und bin von den Cops aufgegriffen worden. Sie haben mich in eine Ausnüchterungszelle gesteckt. Erst am folgenden Morgen wurde ich von ihnen vor die Tür gesetzt, so gegen acht oder neun Uhr.«
    »Welches Revier?«, hakte Phil nach.
    »Das Fünfundzwanzigste. Das ist für die Gegend zuständig, in der ich lebe.«
    Phil stand auf und ging hinaus. Er würde sich telefonisch erkundigen, ob die Angaben des Verdächtigen stimmten. Es dauerte nicht lange, bis er zurückkehrte.
    »Er hat die Wahrheit gesagt, Jerry.«
    Daraufhin grinste Sanchez frech, aber das würde ihm schon noch vergehen. Wegen der gestohlenen Brosche mussten er und seine Verlobte sich auf jeden Fall verantworten. Doch falls wir keinen Zusammenhang zu unserem Mordfall herstellen konnten, würden wir unsere Ermittlungsergebnisse an das NYPD übergeben.
    ***
    In unserem Office wartete zumindest ein Teilergebnis der ballistischen Untersuchung bereits auf uns. Ein Abgleich der sichergestellten Projektile hatte ergeben, dass man Preston und Murphy mit ein und derselben Waffe erschossen hatte. Mit Sanchez’ Glock war jedenfalls nicht auf die beiden Männer gefeuert worden. Das hatte ich schon vermutet, aber nun verfügten wir über einen unumstößlichen Beweis.
    »Okay, im Fall Preston hat Sanchez ein Alibi«, räumte

Weitere Kostenlose Bücher