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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil ein. »Aber er könnte trotzdem Murphy getötet haben, dafür muss er ja nicht die Glock verwendet haben.«
    »Das stimmt. Allerdings fehlt mir bei Sanchez ein überzeugendes Motiv, um dem Ganovenarzt ans Leder zu wollen. Seine krankhafte Eifersucht fällt wohl aus, jedenfalls kann ich mir Murphy als aufdringlichen Verehrer von Penelope Garcia nicht vorstellen. Murphy hatte nur eine große Liebe, und das war der Whisky.«
    Bevor Phil antworten konnte, klingelte mein Telefon. Blair war am Apparat.
    »Unser heißblütiger italienischstämmiger Angeli betätigt sich als Witwentröster«, verkündete unser schwarzer Kollege. »Er hat soeben Florence Preston in seinem Apartment empfangen. Und es würde mich sehr wundern, wenn die beiden sich nur treffen, um über die passenden Beerdigungskränze zu diskutieren. – Ich gebe dir mal June, sie kann dir noch mehr über die Witwe erzählen.«
    Ich hörte kurz ein Klappern und andere Hintergrundgeräusche, dann konnte ich mit unserer blonden Kollegin sprechen.
    »Das Alibi von Florence Preston ist wasserdicht, Jerry. Während ihr Ehemann erschossen wurde, hielt sie sich wirklich in dem Penthouse auf. Nicht nur das Dienstmädchen bestätigt ihre Behauptung, auch die Überwachungskamera in der Eingangshalle des Gebäudes entlastet die Witwe. – Aber ich habe mich im Kosmetiksalon und auch beim Friseur unauffällig umgehört, Jerry. Dort konnte ich interessante Gerüchte aufschnappen. Es ist wohl so, dass Florence Preston schon seit Monaten eine Affäre mit einem bulligen Italiener hat. Damit könnte doch Angeli gemeint sein, oder? Jedenfalls hat sie sich heute mächtig in Schale geworfen. Ich war mir sicher, dass sie einen Mann treffen wollte. Das sagte mir mein weiblicher Instinkt. Und ich hatte mich nicht getäuscht. Florence Preston hat mehrfach abgecheckt, ob sie verfolgt wird. Aber ich habe mich erfolgreich unsichtbar gemacht.«
    »Und dann fuhr sie direkt zu Angeli?«
    »Genau, Jerry. Ich bin hinter ihr her, sah schon Blairs Dodge Nitro auf der gegenüberliegenden Straßenseite von Angelis Behausung stehen. Mein Partner staunte nicht schlecht, als ich plötzlich bei ihm auftauchte. Wir observieren das Apartment jetzt gemeinsam. Oder hast du einen anderen Auftrag für uns?«
    Ich überlegte kurz.
    »Nein, June. Falls die beiden Verdächtigen wieder getrennte Wege gehen, müsst ihr sie natürlich separat beschatten. Am besten übernimmst du wieder die Witwe, und Blair kümmert sich um Angeli.«
    »Hoffentlich geht der Kerl bald mal was essen«, hörten wir unseren afroamerikanischen Kollegen im Hintergrund sagen. »Ich habe nämlich auch allmählich Kohldampf.«
    Einstweilen beendete ich das Telefonat und beriet mich mit Phil.
    »Allright, die lustige Witwe und der feurige Angeli haben also ein Verhältnis miteinander. Ehebruch ist zwar nicht strafbar, könnte aber in dem Fall ein Mordmotiv sein. Angeli war wütend auf Preston, weil der Investmentberater ihn um sein Geld betrogen hat. Um es ihm heimzuzahlen, lässt sich Angeli mit der Frau seines Rivalen ein. Vielleicht hofft er sogar, auf Umwegen doch noch seine Altersversorgung zurückzubekommen.«
    Phil hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, wie ich fand. Dennoch blieb eine wichtige Frage ungeklärt.
    »Ich gebe dir recht, aber wie passt der abgehalfterte Ganovenarzt in dieses Bild? Welche Rolle hat Murphy gespielt? Und warum musste er ebenfalls sterben? Florence Preston kann ihn ja nicht erschossen haben. Und einen Zusammenhang mit der gestohlenen Brosche sehe ich auch nicht. Wenn Murphy sich auch noch als Hehler betätigt hätte, dann wäre er für Sanchez ein passender Abnehmer gewesen und nicht der Pfandleiher. Es muss eine Verbindung zwischen den beiden Opfern geben, die wir noch nicht erkannt haben.«
    »Nein, aber vielleicht haben wir es wirklich mit einem weiblichen Auftragskiller zu tun. Die mittelgroße Person, die Preston getötet hat, könnte durchaus eine Frau sein.«
    »Preston muss seinen Mörder gekannt haben, sonst hätte er das Autofenster nicht geöffnet«, gab ich zu bedenken. »Das hätte er wohl bei einem Fremden kaum gemacht. Er war vorsichtig, dafür ist seine gepanzerte Limousine der beste Beweis.«
    »Verflixt, daran habe ich nicht gedacht«, murrte Phil. »Aber es stimmt, Jerry. Ein Auftragskiller, der gleichzeitig auch noch ein persönlicher Bekannter seines späteren Opfers ist – das klingt doch ziemlich unwahrscheinlich. Und Sanchez kann ich mir als Auftragskiller auch nicht

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