Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862
verließen Phil und ich das Geschäft.
»Wir sollten uns die Aufzeichnungen vom Flughafen kommen lassen und verifizieren, ob Zimmerman und seine Leute wirklich weggeflogen sind und zur Tatzeit nicht in Manhattan sein konnten.«
Phil nickte. »Wir können mit Mister High reden, ob er diese Aufgabe ein paar jungen Agents übertragen kann. Dann haben wir Zeit für wichtigere Dinge.«
Wir wollten gerade in den Jaguar steigen, als Phils Handy klingelte.
»Phil Decker«, meldete er sich. »Aha, ja, ist gut. Danke für die Information. Ja, wir werden da sein.«
Er schaute mich an. »Das war Forester. Ketara ist im Café aufgetaucht. Und er hätte gesagt, dass die Sache heute Abend steigen würde.«
»Die Sache?«, fragte ich nach.
»So konkret wurde das wohl nicht ausgesprochen«, sagte Phil. »Aber er hatte eine ziemlich große Tasche dabei. Möglicherweise mit Waffen oder Sprengstoff, meinte Forester. Wenn die Leute von Golden Nation heute zuschlagen, können wir sie auf frischer Tat stellen und gleichzeitig Ketara schnappen.«
»Das klingt, als würde das heute eine schlaflose, aber interessante Nacht«, sagte ich und stieg in den Wagen.
***
Wir fuhren auf direktem Weg und ohne Halt zurück zum Überwachungsposten gegenüber dem Café. Für einen Zwischenstopp nahmen wir uns keine Zeit.
»Wie ist die Lage?«, fragte ich Forester, als wir angekommen waren.
»Unverändert«, antwortete er. »Ketara ist vor gut zwei Stunden angekommen und hat darüber geredet, dass es heute Nacht losgeht. Dann haben sie angefangen zu essen und Karten zu spielen.«
»Irgendein Hinweis darauf, wann es losgehen soll oder wie?«, fragte Phil.
»Nein, nichts Konkretes«, antwortete Derima.
»Ist das Field Office verständigt? Verstärkung angefordert?«, war meine nächste Frage.
Forester nickte. »Ich habe Mister High informiert. Vier Agents sind abrufbereit. Wir vermuten, dass sich der Terroranschlag gegen Banken richtet, daher wird sich das Ziel wahrscheinlich in Manhattan befinden. Es gab da ein paar Anmerkungen, die in die Richtung gedeutet haben.«
Derima nickte zustimmend. »Die sprechen nicht offen darüber. Wahrscheinlich eine Vorsichtsmaßnahme. Ein paar Dinge habe ich auch nicht ganz verstanden. Einige der Typen haben einen ziemlich heftigen Akzent.«
»Gut, dann warten wir«, sagte ich und wandte mich an die beiden Agents. »Das ist euer Einsatz. Wir wollen euch da nicht in die Quere kommen. Phil und ich sind vor allem an Ketara interessiert. Natürlich stehen wir euch gerne mit Rat und Tat zur Seite.«
»Eure Hilfe ist uns mehr als willkommen«, erwiderte Forester und lächelte zustimmend.
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit zu warten und die Besucher des gegenüberliegenden Cafés zu beobachten. Ab und zu etwas zu essen und zu trinken half dabei, nicht zu müde zu werden. Zum Glück hatten sich Forester und Derima mit genügend Proviant eingedeckt.
Gegen zwei Uhr morgens kam plötzlich Bewegung auf. Die Männer im Café beendeten ihr Kartenspiel und standen auf.
»Es geht los!«, sagte Derima. »Sie wollen gleich losziehen. Mit einem Wagen.«
»Hat Ketara noch die Tasche dabei, die er vorhin mitgebracht hat?«, fragte ich Derima, dessen Blick auf den Beobachtungsmonitor geheftet war.
»Ja, ich glaube schon«, antwortete er.
»Dann sollten wir ihn nicht aus den Augen lassen«, sagte ich.
»Gut, wir gehen los!«, sagte Forester.
Wir zogen uns an und machten uns auf den Weg nach unten, zum Ausgang des Hotels. Phil und ich gingen zum Jaguar, Forester zu seinem Wagen und Derima hielt Sichtkontakt zur Gruppe der mutmaßlichen Terroristen.
»Sie steigen jetzt in einen Wagen ein, ein dunkelblauer Chrysler«, gab er über Funk durch und fügte ein paar Sekunden später hinzu: »Fährt jetzt los, in südliche Richtung.«
»Ich hole dich ab«, gab Forester durch.
»Wir nehmen die Verfolgung auf«, sagte Phil und ich startete den Wagen.
Da um diese Zeit nicht viel los war, mussten wir genug Abstand halten, um nicht entdeckt zu werden. Als wir Manhattan erreicht hatten, überholte uns der Wagen, in dem sich Forester und Derima befanden, und wir erhöhten den Abstand, um keinen Verdacht zu erregen.
»Sie halten an, parken in einer Seitenstraße«, gab Derima über Funk durch.
»Gut, wir biegen ab und halten Distanz«, sagte Phil.
Ich fuhr mit dem Jaguar rechts ab und parkte ein paar Meter weiter. Von hier aus waren es schätzungsweise zweihundert Meter bis zur Position von Ketaras Gruppe.
Phil und ich
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