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Jetzt Reichts Mir

Titel: Jetzt Reichts Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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absolut schlimm. Die größte Angst der Harmoniebedürftigen ist es, verlassen zu sein. Deshalb mögen sie das Trennende nicht. Sie vermeiden, solange es geht, jeden Streit und jede unfreundliche Auseinandersetzung. Dabei ist ihnen die Freundlichkeit manchmal wichtiger als die Ehrlichkeit.
     
    Die typische Körpersprache der Harmoniebedürftigen
    Lächeln und Liebenswürdigkeit ausstrahlen. Der Kopf ist leicht zur Seite geneigt. Zum Blickkontakt gehört der milde Gesichtsausdruck. Harmoniebedürftige wollen anderen Leuten keinen Platz wegnehmen. Deshalb ist ihre Körperhaltung unauffällig. Manche machen sich sogar kleiner als sie sind und bewegen sich mit einer leicht gebückten Haltung. Sie gehen leise und geschmeidig, gern auch um die Leute herum, die ihnen im Weg stehen.
     
    So redet der oder die Harmoniebedürftige
    »Na, das ist doch nicht so schlimm.«
    »Das kommt alles wieder in Ordnung.«
    »Kein Grund, sich aufzuregen.«
    »Nun streitet euch doch nicht! Wir wollen hier nett zusammen essen und dabei vergnügt sein.«
    »Ich mach das schnell weg und dann ist alles wieder gut.«
    »Ganz ruhig bleiben. Du wirst sehen, das ist kein Problem. Ich hab das im Griff.«
    »Ich will nur, dass es harmonisch zugeht und dass sich alle gut verstehen.«
    »Ach nein, darüber bin ich nicht sauer. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.«
    »Das kann jedem passieren. Lassen Sie es gut sein. Ich werde das kurz auswaschen und dann sieht man nichts mehr.«

    Wie Sie mit einer harmoniebedürftigen Person am besten umgehen
    Harmoniebedürftige Menschen haben – genau wie Sie – Wünsche, Grenzen und ein inneres Nein zu bestimmten Dingen. Sie halten vieles davon zurück, weil sie fürchten, dass sie damit bei Ihnen anecken. Bleiben Sie skeptisch, wenn Ihnen ein harmoniebedürftiger Mensch erklärt, alles sei in Ordnung, nachdem Sie ihm gerade eine heiße Tasse Kaffee auf seine Hose geschüttet haben. Sagen Sie dem Harmoniebedürftigen, dass Sie es okay finden, wenn er jetzt verärgert wäre. Wenn der Harmoniebedürftige Sie dann immer noch nett anlächelt und sagt: »Ach, das macht nichts. Die Hose muss sowieso in die Reinigung«, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Sehr wahrscheinlich haben Sie von ihm eine Rabattmarke bekommen.
    Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, den Schaden wiedergutzumachen. Zahlen Sie die Reinigung, kaufen Sie einen Blumenstrauß, schreiben Sie eine Entschuldigungskarte – am besten machen Sie alles zusammen und zwar so bald wie möglich. Aber auf keinen Fall lassen Sie die Sache ohne Wiedergutmachung auf sich beruhen. Denn das tut der Harmoniebedürftige auch nicht. Spätestens bei der Rabattmarkenabrechnung, die ganz sicher irgendwann kommt, wird er Ihnen die bekleckerte Hose noch mal unter die Nase reiben.
    Zeigen Sie dem Harmoniebedürftigen immer wieder, dass Sie klare Worte und ärgerliche Gefühle vertragen. Machen Sie deutlich, dass Sie nicht gleich das Weite suchen, wenn jemand Sie kritisiert. Und trauen Sie sich nachzufragen, wenn Sie den Eindruck haben, dass hinter dem freundlichen Lächeln des Harmoniebedürftigen eine Rabattmarke klebt.

Kritisieren, ohne zu verletzen – so geht das
    An einem Vormittag im Büro. Der Mitarbeiter stellte sich in den Türrahmen, und sprach im aufgebrachten Tonfall mit dem Mann, der am Schreibtisch saß. »Mit dir, Freundchen, hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen.«
    Der angesprochene Kollege schaute hoch und gab nur ein kurzes »Ach?« von sich.
    Der Mann im Türrahmen streckte den Zeigefinger aus: »Du bist überhaupt kein bisschen teamfähig! Du kannst einfach nicht mit anderen Leuten zusammenarbeiten.«
    Der Mann hinterm Schreibtisch lehnte sich zurück und verschränkte die Arme: »Was redest du da für einen Quark!«
    »Seit Montag wusstest du, dass der Abgabetermin für unser Projekt verschoben worden ist. Und erst heute Morgen erfahre ich das. Und von wem erfahre ich das? Das sagt mir der Marcus aus dem dritten Stock. Der hat rein gar nichts mit unserem Projekt zu tun. Und von wem erfahre ich das nicht ? Von dir! Du bist im Team und sagst kein Wort. Du sitzt auf den Infos und gibst sie nicht weiter. Also wirklich... du bist so etwas von überhaupt nicht teamfähig!«
    »Ich hab das mit dem Abgabetermin auch erst gestern erfahren und zwar von Annette. Und die musste auch erst mal beim Chef nachfragen...«
    Der Mann im Türrahmen unterbricht. »Ach hör auf, dich rauszureden!«
    Der Kollege hinterm Schreibtisch fängt an, lauter zu

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