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Jetzt Reichts Mir

Titel: Jetzt Reichts Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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Problem nicht. Im Gegenteil, sie verschlimmert es.
    Jeder schiebt die Verantwortung weit von sich weg, hin zu einer anderen Abteilung. Die wiederum will auch nicht für das Problem verantwortlich sein und schiebt die Schuld
ebenfalls anderen Unternehmensbereichen in die Schuhe. Durch das Schuldverschieben wird das Betriebsklima immer schlechter, während das Problem weiterhin bestehen bleibt. Erst als der Vorgang nüchtern betrachtet wird und die Informationskanäle der Firma untersucht werden, kommt Klarheit in die Sache. Statt zu fragen, wer die Schuld hat, wird jetzt gefragt: Wo bleiben die Mitteilungen so lange liegen und warum? Und wie kann das Wichtige vom Unwichtigen besser getrennt werden? Nach welchen Kriterien werden die Informationen gefiltert und weitergeleitet? Mit diesen Fragen wurde das gesamte System der firmeninternen Kommunikation zuerst durchleuchtet und später korrigiert – ohne weitere Schulddebatten.
    Wann immer etwas schiefläuft, können wir lernen. Wir können lernen, welche Verkettungen von Ereignissen und Handlungen zu diesem Fehler geführt haben. Wir können lernen, welche Informationen gefehlt haben und wo es Missverständnisse gab. Wir können lernen, welche neuen Absprachen notwendig sind, damit es in Zukunft besser läuft.
    Alles, was uns stört, ist zum Lernen da.

Reden Sie über die Konsequenzen
    In manchen Lebensbereichen brauchen Sie Leute, die einen Fehler schnell ausbügeln und ihn nicht wiederholen. Wenn Sie dort jemandem ein kritisches Feedback geben, ist es häufig auch sinnvoll, über mögliche Konsequenzen zu reden. Zeigen Sie dem anderen, was passiert, wenn der Fehler sich wiederholt.
    Ein Beispiel: Der Inhaber eines Delikatessengeschäfts hatte einen Mitarbeiter eingestellt, der morgens das Geschäft öffnete, um die Waren der Lieferanten entgegenzunehmen. Dieser
Mitarbeiter kam häufig zu spät. Die Lieferanten mussten auf ihn warten und waren entsprechend mürrisch. Ein Lieferant stellte die Waren einfach vor dem Geschäft auf dem Gehweg ab. Der Inhaber ermahnte seinen Mitarbeiter und verlangte von ihm Pünktlichkeit. Der Mitarbeiter war daraufhin eine Zeit lang pünktlich und dann passierte es wieder: Die Lieferanten standen morgens um 8 Uhr vor verschlossener Tür. Der Mitarbeiter kam schon wieder zu spät.
    An diesem Punkt ist es wichtig, das Kritikgespräch zu verschärfen. Der Mitarbeiter braucht eine klare Ansage dazu, welche Folgen seine Unpünktlichkeit hat. Und er muss auch wissen, dass er im Moment nicht die Leistung abliefert, für die ihn der Geschäftsinhaber eingestellt und bezahlt hat. Die Konsequenz, die sich daraus ergibt, gehört auch in ein Kritikgespräch. Der Inhaber braucht jemanden, der zuverlässig und pünktlich ist. Und diese Leistung erbringt der Mitarbeiter nicht. Er arbeitet hier eindeutig an der falschen Stelle. Die Konsequenz: Entweder er wird innerhalb des Geschäfts in einen anderen Aufgabenbereich versetzt oder er verliert den Job.
    Zeigen Sie die Konsequenzen nüchtern und sachlich auf. Lassen Sie das Ganze nicht wie eine Drohung klingen. Reden Sie darüber, welche Auswirkungen ein Fehler oder ein Versäumnis hat. Machen Sie deutlich, welche Ansprüche Sie haben und was Sie auf keinen Fall tolerieren. Und dann handeln Sie auch konsequent.

Verhandeln statt verbieten
    Das Ziel vieler Rückmeldungen ist es, mit unserem Gegenüber etwas zu vereinbaren. Wir reden mit dem anderen darüber, wie sich das Problem lösen lässt oder wie eine Verbesserung aussehen könnte. Wir verhandeln.
    Klingt einfach: Gemeinsam eine Vereinbarung treffen, um die Störung abzuschaffen oder zu minimieren. Theoretisch ist das einleuchtend, aber auch hier sieht die Praxis häufig anders aus. Viele Menschen neigen dazu, etwas Störendes zunächst einfach zu verbieten. Diese Denkposition lässt sich am besten so zusammenfassen: Das soll aufhören! Schluss damit und basta. Das Störende muss weg.
    Der Versuch, das Störende zu verbieten, kann in eine Sackgasse führen. Jeder, der schon mal versucht hat, einem Jugendlichen seine laute Musik zu verbieten, kann ein Lied davon singen. Schauen wir uns die Realität an.
    Eine Szene aus einem ganz gewöhnlichen Familienleben:
    Dröhnende Bässe im Tempo eines Presslufthammers kommen aus dem Zimmer der 15-jährigen Tochter.
    Der Vater steht im Flur und schreit: »Verdammt noch mal, Sophie! Dreh die Musik leiser!«
    Die Presslufthammermusik geht in voller Lautstärke weiter.
    Der Vater stürmt das Zimmer seiner Tochter

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