Jetzt Reichts Mir
genommen haben. Der Rechnungsbetrag ist um das Dreifache höher als das, was Sie normalerweise bezahlen. Sie sehen mit einem Blick: Die Rechnung ist eindeutig falsch. Soweit die Tatsachen. Wie kommt jetzt der Ärger zustande?
Damit Sie sich so richtig ärgern können, müssen Sie sich ein paar Gedanken machen. Denn nur Ihre Gedanken können Sie ärgerlich machen. Das leuchtet ein – oder? Wie sollte eine Rechnung, die nur aus ein paar bedruckten Seiten Papier besteht, direkt in Ihren Gefühlshaushalt eingreifen können? Bedrucktes Papier allein kann Sie nicht verärgern.
Was denken Sie über diese falsche Rechnung? Eine Rechnung, die drei Mal so hoch ist, wie das, was Sie üblicherweise zahlen? Durch welche Gedanken werden Sie so richtig ärgerlich?
Ja, genau! Es sind Gedanken wie diese: »Das ist doch eine Riesensauerei. Wenn die Idioten denken, dass ich das bezahle, dann haben die sich geschnitten. In dem Sauladen gibt es
keinen, der die Rechnungen kontrolliert. Also das muss ich mir nicht bieten lassen! Die können sich auf was gefasst machen!!!«
Beobachten Sie Ihre Denkgewohnheiten. Mit welchen Gedanken machen Sie sich ärgerlich? Wenn Sie diese Gedanken bewusst merken, können Sie sie auch loslassen.
Lassen Sie uns die ganze Sache noch ein bisschen stärker in diesem Gedankenkarussell drehen. Stellen Sie sich vor, dass Sie sich über diese Rechnung stundenlang Gedanken machen. Sie verbeißen sich regelrecht in diese Angelegenheit. Sie malen sich aus, dass da böse Leute am Werk sind, die darauf aus sind, Sie abzuzocken.
Genau so machen Sie aus einem kleinen Ärgernis eine Wutattacke. Das Ärgergefühl, das jetzt durch Ihren Körper tobt, führt dazu, dass Ihr Kopf sich noch mehr negative Dinge ausdenkt. Und das macht Sie wiederum noch ärgerlicher. Und weil Sie immer zorniger werden, denkt sich Ihr Kopf noch mehr Gedanken aus, die dazu passen und durch die Sie noch mehr in Rage geraten.
Nun stellen Sie sich vor, Sie sind so richtig auf Hundertachtzig. Sie greifen zum Telefonhörer und rufen Ihren Telefonanbieter wegen der falschen Rechnung an. Und tatsächlich, Sie bekommen am Ende der Leitung jemanden zu fassen, der mit Ihnen redet. Wie wird das Gespräch wohl verlaufen? Und was passiert mit Ihnen, wenn Sie keine Person zu fassen bekommen, sondern nur in der Warteschlange der Hotline landen?
Steigern Sie sich nicht in den Ärger rein. Bleiben Sie innerlich nicht bei dem stehen, was schief gegangen ist. Achten Sie darauf, dass Ihre Gedanken in Richtung Handeln gehen, und überlegen Sie, was Sie tun können. So können Sie die Ärgerenergie in sinnvolle Bahnen lenken.
Viele Menschen, die sich durch ihre Gedanken in den Ärger hineinsteigern, merken nicht, was sie tun. Sie behaupten, die Sache, um die es geht, hätte sie wütend gemacht. »Die falsche Rechnung hat mich total auf die Palme gebracht.« Das stimmt nicht ganz.
Die Rechnung allein kann keinen Ärger auslösen. Um so ein Gefühl zu haben, brauchen wir ein Gehirn, das eine negative Bewertung abgibt. Einfacher gesagt: Das Denken sagt uns, was die Dinge für uns bedeuten. Und dabei gilt die Regel: Je mehr negative Gedanken wir uns machen, umso mehr negative Gefühle haben wir. Was wir denken, fühlen wir auch. Genau da ist auch der Ausweg aus dem ganzen Ärger. Wir können zwar nicht immer verhindern, dass etwas schiefläuft. Aber wir müssen uns deswegen nicht in den Ärger hineindenken. Wir könnten das Problem auch anpacken und lösen, ohne uns zuvor in Rage versetzt zu haben. Tatsächlich können wir eine Störung sogar effizienter und eleganter beseitigen, ohne den ganzen Ärgerstress.
Nehmen Sie bei sich selbst wahr, was Sie denken, wenn etwas schiefgegangen ist
So steigern Sie sich in den Ärger rein
Irgendetwas ist schiefgegangen und Ihnen gehen solche Gedanken oder ähnliche Gedanken durch den Kopf:
• Der Idiot/diese blöde Kuh kann was erleben!
• D er/dem werde ich den Kopf zurechtrücken.
• Die werden mich kennenlernen!
• Das gibt jetzt ein Donnerwetter, da wird denen aber Hören und Sehen vergehen!
• Ich lass mich nicht unterbuttern! Die werden sich noch umgucken.
Mit solchen Gedanken planen Sie kein konstruktives Kritikgespräch, sondern ziehen in den Kampf.
So machen Sie sich konstruktive Gedanken
Irgendetwas ist schiefgegangen und Sie denken in eine nützliche Richtung:
• Oh, das stimmt so nicht! Mal kurz überlegen, was ich jetzt tun kann.
• Das möchte ich nicht so stehen lassen. Am besten ist
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