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Jetzt Reichts Mir

Titel: Jetzt Reichts Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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sehr trotzig, wenn man versucht, ihren Charakter umzuformen. Letztendlich wollen wir alle so akzeptiert werden, wie wir sind.
Das können Sie tun:
    Sie können Ihr Gegenüber nicht ändern, aber Sie können mit dieser Person im Gespräch bleiben. Reden Sie mit dem anderen darüber, ob Sie das, was Sie wollen, doch noch von ihm bekommen können. Und wenn nicht, dann reden Sie darüber, wie Sie beide in Zukunft miteinander auskommen wollen. Denken Sie auch darüber nach, was Sie bei sich ändern können. Wie können Sie mit der Störung umgehen, während Ihr Gegenüber so bleibt, wie er ist? Oftmals läuft es darauf hinaus, dass Sie sich ein dickeres Fell zulegen. Oder dass Sie sich nach anderen Leuten umsehen, die das können, was Sie sich wünschen.

    Woran liegt es, dass trotz Ihrer gut formulierten Rückmeldung nichts passiert? Wieso verpuffen Ihre Worte wirkungslos im Weltall? Ersparen Sie sich das Rätselraten. Sie können das ganz einfach herausfinden: Fragen Sie Ihr Gegenüber. Miteinander reden ist immer noch das beste Mittel, um Unklarheiten zu beseitigen. Stellen Sie dem anderen ein bis zwei einfache Fragen. Nur Fragen stellen, aber keine Vorwürfe machen. Warum hat Ihr Gegenüber Ihre Bitte nicht erfüllt? Warum hat sich die Störung wiederholt? Weshalb ist der Fehler wieder aufgetreten? Hören Sie genau zu, was Ihr Gegenüber Ihnen zu sagen hat.
    Zu guter Letzt ist es auch wichtig, dass Sie die Grenzen einer Kritik oder eines Feedbacks klar erkennen. Und die Grenze lautet: Sie haben keine Allmacht über andere Menschen. Egal, wie konstruktiv und sachlich Sie kritisieren, Ihr Gegenüber muss Ihnen nicht gehorchen. Kurz gesagt: Wenn der andere nicht will, sind Sie machtlos. Das ist die Grenze jeder Gesprächsführung.

Mit Samthandschuhen oder wie Sie hypersensible Menschen kritisieren können
    Kritik ist für niemanden eine leichte Sache. Wir alle sind sehr empfindsam, wenn wir kritisiert werden. Auch diejenigen unter uns, die sich ein robustes Image zugelegt haben, reagieren sensibel, wenn jemand an ihnen etwas auszusetzen hat. Aber es gibt einige Zeitgenossen, die noch um einiges empfindlicher sind als der Durchschnitt. Diese hypersensiblen Menschen wollen nicht hören, dass sie etwas schlecht oder falsch gemacht haben. Schon bei dem Wort Kritik geraten die Hypersensiblen in helle Aufregung.
    Für diese empfindlichen Menschen ist jede kritische Äußerung ein Angriff auf ihr gesamtes Selbstwertgefühl. Durch eine kritische Rückmeldung fühlt sich der Betreffende komplett infrage gestellt. Egal, wie sachlich Sie Ihre Störungsmeldung auch ausdrücken, ein Hypersensibler wird darauf wahrscheinlich emotional reagieren. Denn Ihre negative Kritik wirkt beim anderen so, als hätten Sie dem Betreffenden gesagt, er sei ein wertloser Mensch, der keine Anerkennung und keinen Respekt verdient.
    Hier einige der häufigsten Reaktionen, mit denen hypersensible Menschen eine Kritik abwehren:
    • Sie sagen, was Sie stört, und der Hypersensible schlägt gleich aufgebracht zurück, indem er Sie angreift. Oft mit lauter Stimme, etwa so: »Was bilden Sie sich eigentlich ein? Ich lass mir von Ihnen nichts sagen. Sie sind ja nur eine Nullnummer.«

    • Einige Hypersensible (meistens Frauen) brechen sofort in Tränen aus.
    • Andere ziehen sich schmollend zurück, um dann tagelang kein Wort mehr mit Ihnen zu reden.
    • Fast alle Hypersensiblen kauen innerlich sehr lange an der Kritik herum. Sie denken darüber nach, fühlen sich schlecht und finden in Gedanken stundenlang Gegenargumente zu dem, was Sie gesagt haben. Es kann passieren, dass ein Hypersensibler heute noch ärgerlich ist, weil Sie vor drei Jahren eine kritische Bemerkung gemacht haben.
    (Vielleicht merken Sie gerade, dass Sie auch hypersensibel sind. In dem Fall empfehle ich Ihnen besonders das Kapitel »Reagieren Sie überempfindlich auf Kritik?« ab Seite 159.) Wenn Sie einem hypersensiblen Menschen ein Feedback geben wollen, haben Sie es nicht leicht. Sie können sich auf eine heftige Abwehrreaktion gefasst machen. Und wahrscheinlich gehen Sie instinktiv in Deckung. Das hat zur Folge, dass Sie es sich zweimal überlegen, ob Sie diese Person noch mal kritisieren. Das wiederum führt dazu, dass der Hypersensible von seinen Mitmenschen weniger bis überhaupt keine kritischen Rückmeldungen mehr bekommt. Das Problem ist nur, dass das auf Dauer nicht funktioniert.
    Dort, wo wir mit anderen zusammenleben oder zusammenarbeiten, brauchen wir Rückmeldungen, um gut

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