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Jetzt Reichts Mir

Titel: Jetzt Reichts Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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Kollegen zu bedeuten hat. Oder warum der Kollege das gesagt hat.
    Müssen Sie jetzt auf den Satz »Ach wie nett! Sie sind ja ganz rot geworden« eingehen und nachschauen, ob da für Sie ein brauchbares Feedback drinsteckt? Sollten Sie sich während des Meetings vielleicht mehr um Ihre Gesichtsfarbe kümmern? Nein und nochmals Nein.

    Die Bemerkung des Kollegen war – schlicht gesagt – daneben. Eine Rückmeldung von Ihnen zu seiner kleinen Randbemerkung wäre einfach zu viel des Guten. Und auch eine entgiftende Gegenfrage (Was meinen Sie damit, wenn Sie sagen, ich wäre rot geworden?) passt hier nicht.
    In so einem Falle empfehle ich Ihnen Folgendes: Ignorieren Sie die Bemerkung. Tun Sie so, als wäre in einem weit, weit entfernten Land ein Besen umgefallen. Sie glauben nicht, wie schnell sich eine seltsame Bemerkung verflüchtigt, wenn keiner auf sie eingeht. Und noch ein Tipp: Hüten Sie sich davor, anschließend noch lange über diese Bemerkung nachzudenken. Es war nur gedankenloses Gerede und darüber müssen Sie sich nicht den Kopf zerbrechen. Wenn Sie während des Meetings dennoch auf die Bemerkung des Kollegen antworten wollen, dann nur aus einem Grund: Die ganze Gruppe schaut Sie erwartungsvoll an. Alle Augen richten sich auf Sie. Jeder im Raum will wissen, wie Sie jetzt reagieren.
    Aber Achtung! Nur weil alle Sie erwartungsvoll anschauen, müssen Sie jetzt nicht eine große Antwort-Show abliefern. Die Regel lautet: keine Energie in Unsachlichkeiten investieren. Der Kollege hat gerade gesagt, dass Sie rot geworden sind. In so einem Fall können Sie mit einem minimalen Energieaufwand antworten. Sagen Sie kurz: »Aha!« oder »Na, so was!« oder »Potz-Blitz!« Und dann nichts mehr.
    Strategie: Wie Sie mit zwei Silben eine belanglose Bemerkung beiseiteschieben

    Menschen einfach nur das sagen, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Und das sind nicht immer kluge Gedanken.
     
    Falls Sie doch antworten, dann nur mit zwei Silben
    Die minimale Antwort auf eine sinnlose Bemerkung besteht aus zwei Silben. Zwei Silben, mit denen Sie nichts sagen, z.B. diese hier:
    »Ach was!«
    »So, so!«

     
    »Aha!«
    »Oha!«
    »Potz-Blitz!«
    Anschließend können Sie nachdenklich schweigen oder zu Ihrem ursprünglichen Thema zurückkommen.
    Mit einem zweisilbigen Kommentar zeigen Sie deutlich, dass Sie sich durch eine seltsame Bemerkung weder provozieren noch aus dem Konzept bringen lassen. (Mehr über die zweisilbigen Kommentare finden Sie ebenfalls in dem Buch Judo mit Worten. ) Sie antworten zwar, aber sagen dabei im Grunde nichts. Damit signalisieren Sie deutlich: kein Anschluss unter dieser Nummer.

4. Unsachlichkeit: Der Tratsch
    Lassen Sie uns zuerst kühl feststellen: Es wird getratscht. Fast überall, wo sich Menschen länger kennen, werden Neuigkeiten über andere, die gerade nicht da sind, ausgetauscht. Das passiert am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im Bekanntenkreis und in der Verwandtschaft. Sehr wahrscheinlich haben Sie, genau wie ich, schon über Leute geredet, die nicht
anwesend waren. Viele unserer alltäglichen Smalltalks drehen sich darum, wer was gemacht hat, wer mit wem gerade etwas hat oder wer warum Schluss gemacht hat. Richtig übel wird dieser Austausch von Neuigkeiten nur, wenn viele negative Kommentare über eine Person verbreitet werden, die im Moment nicht dabei ist und die sich deshalb auch nicht verteidigen kann.
    Eine vernünftige Kritik findet zwischen den Personen statt, die etwas mit der Sache zu tun haben. Im Normalfall ist das ein Gespräch unter vier Augen. Was Sie nicht akzeptieren müssen ist eine Kritik, die Ihnen durch dritte Personen mitgeteilt wird, etwa in dieser Form: »Weißt du, was der Meier aus dem vierten Stock gerade über deinen Projektbericht gesagt hat? Der meint, du hättest einen Roman verfasst, nur um zu verschleiern, dass die realen Verkaufszahlen zurückgegangen sind.«
    Was können Sie mit einem solchen Feedback tun?
Was wirklich hilft: Lehnen Sie ein getratschtes Feedback ab
    In vielen Firmen, in denen ich als Kommunikationstrainerin tätig war, hat sich das folgende Vorgehen bewährt: Nehmen Sie ein getratschtes Feedback nicht einfach hin. Zeigen Sie deutlich, dass Sie nur eine direkte Rückmeldung akzeptieren. Zu einem getratschten Feedback können Sie keine Aussagen machen. Sie reden ja im Moment nicht mit dem Urheber der Kritik. Sie haben nur den Überbringer und der kann die ganze Sache sogar falsch verstanden haben. Oder vielleicht hat er Ihnen einiges

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