Jetzt Reichts Mir
verschwiegen. Bei einer getratschten Kritik wissen Sie nicht sicher, was überhaupt los war. Jede Stellungnahme dazu wäre ein Schuss ins Blaue. Sagen Sie etwas zu der Art und Weise, wie Ihnen die Kritik übermittelt wurde. Sagen Sie dazu deutlich Nein.
Dulden Sie keine getratschte Kritik, die Ihnen indirekt über andere Leute zugetragen wird. Stellen Sie den Urheber der Kritik sofort zur Rede.
In meinem Beispiel gibt es zwei Personen, die von Ihnen eine klare Ansage brauchen. Erstens der Urheber der Kritik, in unserem Beispiel ist das der Herr Meier aus dem vierten Stock. Gehen Sie so schnell wie möglich zu Herrn Meier und sagen Sie ihm, dass er bitte solche Dinge in Zukunft direkt mit Ihnen bespricht. Indem Sie sofort und unmissverständlich um eine Änderung bitten, zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass hier bei Ihnen eine Grenze erreicht ist. Sie akzeptieren keine Rückmeldungen durch die Hintertür. Es ist wichtig, dass Sie eine solche Grenze sofort und konsequent ziehen. Es gibt noch eine zweite Person, die von Ihnen eine klare Ansage braucht. Das ist derjenige, der Ihnen die Kritik von Herrn Meier zugetragen hat. Auch für diesen Menschen ist es wichtig zu wissen, dass Sie keine Kritik per Gerücht hören wollen. Bitten Sie diese Person, Ihnen in Zukunft solche Dinge nicht mehr zu erzählen.
Wenn die Gerüchteküche ganz undurchsichtig wird
Was ist aber, wenn der Tratsch noch viel nebulöser daherkommt? Wenn beispielsweise eine Kollegin in der Pause zu Ihnen sagt: »Du, ich hab gehört, es wird gemunkelt, dass du bei der Arbeit viel zu unkonzentriert bist. Angeblich, weil du Beruhigungstabletten nimmst. Manche meinen sogar, du wärst tablettenabhängig. Ich glaube, davon ist kein Wort wahr. Aber das Gerücht kursiert hier in der Firma.«
Hier gibt es keinen direkten Urheber, sondern nur ein verschwommenes Das-erzählt-man-sich-gerade-über-Dich. In so einem Fall ist es wichtig, dass Sie sofort und entschlossen reagieren. Die einzige Person, die Sie im Moment zu fassen kriegen, ist die Person, die Ihnen das Gerücht weitererzählt hat. Schauen Sie sich diesen Menschen genau an. Dass Ihnen der Betreffende den Tratsch erzählt hat, sieht zunächst wie eine Gefälligkeit aus. Derjenige war so nett, Sie zu informieren. Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und fühlen Sie, wie es Ihnen nach so einer »netten Information« geht. Wahrscheinlich spüren Sie, wie sehr Sie diese Tratschgeschichte verletzt hat. Das, was diese Person gerade gesagt hat, hat Sie getroffen. Und vielleicht ging es in Wirklichkeit genau darum.
Um es noch deutlicher zu sagen: Das Weiterreichen von üblen Tratschgeschichten an Sie ist keine Nettigkeit. Wer es gut mit Ihnen meint, gibt solche negativen Gerüchte nicht weiter, auch nicht an Sie.
Sie können nicht verhindern, dass getratscht wird. Aber Sie können klare Grenzen ziehen. Immer wenn es sich um üble Nachrede, negative Tratschgeschichten und bösartigen Klatsch handelt, machen Sie nicht mehr mit. Dabei sind drei Punkte wichtig:
1. Wer über eine bestimmte Person negative Tratschgeschichten verbreitet, wird von Ihnen aufgefordert, das Ganze direkt mit dem Betreffenden selbst zu klären.
2. Negative Tratschgeschichten, die Sie zu hören bekommen, werden von Ihnen nicht weitererzählt.
3. Zeigen Sie immer wieder deutlich und konsequent, wo bei Ihnen die Grenzen der Gerüchteküche verlaufen.
Hier meine Tipps, wie Sie mit negativen Tratschgeschichten am besten umgehen.
Strategie: So beenden Sie Tratsch, Klatsch und Lästereien
Seien Sie ein Vorbild
Beteiligen Sie sich nicht an negativen Tratschgeschichten, bei denen andere Leute schlecht wegkommen. Wenn über Dritte hergezogen wird, sind Sie nicht dabei. Sie können zwar anderen Leuten nicht den Mund verbieten, aber Sie können für sich selbst eine Entscheidung treffen und dabei nicht mitmachen.
Bremsen Sie das Klatschmaul mit einer unangenehmen Frage
Falls Ihnen jemand ein übles Gerücht erzählt, gehen Sie am besten nicht auf den Inhalt direkt ein. Lassen Sie die Geschichte, um die es geht, links liegen. Stattdessen können Sie dem Gerüchteerzähler eine unangenehme Frage stellen: »Warum erzählen Sie mir das?« oder »Was willst du erreichen, wenn du mir das erzählst?«
Auch wenn der Betreffende Ihnen keine plausible Antwort gibt, haben Sie mit der Frage gezeigt, dass Sie an dem negativen Tratsch und Klatsch nicht interessiert sind. Sie legen den Finger auf die Wunde und wollen wissen, warum jemand diese
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