Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab
jeden Fall erledigen bzw. welches messbare Etappenziel wollte ich gestern auf jeden Fall
erreichen?
Woran lag es, dass ich es (nicht) erreicht habe?
Was bedeutet das für die Erledigung der messbaren Aufgabe bzw. des messbaren Etappenziels, das ich mir für heute vorgenommen habe?
Wenn Sie Ihren Neuanfang mit kraftvollen Symbolen und Ritualen bestärken möchten, sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Von der
Verschönerung Ihres Arbeitsplatzes mit neuen Möbeln, Bildern und Arbeitsutensilien über die Einführung eines sinnvollen Ordnungssystems bis hin zu festen
Anschiebe-, Kontroll- und Belohnungsritualen.
Die »magischen« Erkennungszeichen Ihres Richtungswechsels sollten stark genug sein, dass Ihnen auch Rückschläge nicht den frischen Wind aus den Segeln
nehmen können. Doch auch hier gilt: In der Dosis liegt das Gift. Prüfen Sie Ihre guten Vorsätze auf Machbarkeit. Kreieren Sie lieber eine Handvoll
Rituale, die Sie wirklich umsetzen werden, als sich in das Wolkenkuckucksheim der Selbstüberschätzung zu flüchten.
Tipps zum Erschaffen von Ritualen
Die Vorbereitung
Ein Ritual beginnt bereits mit der Vorbereitung. So wie das Schmücken der Braut und viele andere Vorkehrungen
die Trauung schon im Vorfeld einleiten, bahnt sich der ritualisierte Akt des Anschiebens frühzeitig an. Wenn Sie sich zum Beispielmorgen
um 9.00 Uhr an den Schreibtisch setzen möchten, um eine Stunde an Ihrem Projekt zu arbeiten, stimmen Sie sich heute schon auf die konkrete Situation
ein. Legen Sie alle Unterlagen und Hilfsmittel zurecht, die Sie zum reibungslosen Arbeiten brauchen. Spielen Sie vor Ihrem geistigen Auge das Szenario
durch, mit welchen Anschiebe-Ritualen Sie den »heiligen« Raum Ihres Schaffens von den anderen Zeiten und Räumen in Ihrem Alltag abgrenzen möchten.
Die rituelle Inszenierung der Abgrenzung
Zum inspirierenden Vergleich: Zu den fein gesponnenen Ritualen der Freimaurer zählt es, dass ein Wächter die sakrale Arbeit der
Bruderschaft im Tempelraum vor unbefugten Lauschern und Eindringlingen schützt. Bevor die anliegenden Themen in der Loge behandelt werden, vollzieht sich
eine Reihe von Ritualhandlungen, welche die Konzentration auf den Sinn und Zweck der Zusammenkunft lenken.
Sie brauchen sich keine Leibgarde zuzulegen, die Ihre Türen belagert. Dennoch lohnt es sich, alle denkbaren Störungen von langer Hand auszuschalten. Zu
den Anschiebe-Ritualen könnte zählen, das Telefon umzuleiten, die Türklingel abzuschalten und das E-Mailpostfach zu schließen. Selbst im Büro gibt es
Möglichkeiten, sich abzuschotten.
Welche Rituale könnten Sie nun innerhalb von einer Viertelstunde noch dazu bringen, sich für Ihre bedeutende Aufgabe gebührend zu sammeln? Wählen Sie
etwas, das Sie mit guten Gefühlen verbinden. Vielleicht das Zubereiten Ihres Lieblingstees in Ihrer Lieblingstasse, das Hören Ihres Lieblingsliedes, die
wohltuende Erinnerung an Ihre größten Erfolge, oder Sie malen sich die guten Gefühle aus, die Sie nach der Erledigung Ihrer Aufgabe erwarten.
Beim Schreiben dieses Buches brennt auf dem Schreibtisch übrigens meine »Arbeitskerze« und über meinem Schreibtisch hängt das Plakat eines von mir
verehrten Literaten.
Das rituelle Verlassen der Abgrenzung
Das Ende Ihrer Arbeitseinheit verdient es ebenfalls, rituell gewürdigt
zu werden. Sie markieren damit den Wechsel vom rituell geschützten Zeitraum der Arbeit zu den anderen Handlungsfeldern in Ihrem Leben. Eine Variante wäre,
die »Arbeitskerze« zu löschen, die Rufumleitung auszustellen und den Schreibtisch wieder mit privaten Dingen zu füllen.
Experimentieren Sie, welche einfachen aber wirkungsvollen Ritualisierungen am besten zu Ihnen passen. Ihre Rituale sind dann erfolgreich, wenn Sie
Ihnen helfen, einen festen Rhythmus zu finden. Ihre abgrenzende Kraft kann Sie unterstützen, den rituell geschützten Raum für Ihre Arbeit auch innerlich
zu genießen.
Erfolgreich verhandeln mit dem Äußeren Schweinehund
Eine Hand wäscht die andere.
Nein, das ist kein Druckfehler. Ich rede wirklich vom »Äußeren Schweinehund«. Bisher hat die Phantasie ganzer Ratgeber-Generationen
ausgereicht, sich einen »Inneren Schweinehund« vorzustellen. Da wird es doch ein Leichtes sein, sich das gleiche Fabeltier einfach außerhalb unseres
Körpers zu imaginieren. Ich habe dafür gute Gründe. Die Konstruktion eines inneren Störenfrieds, der uns wie ein Poltergeist zum Opfer
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