Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab
einfangen. Hast du denn vergessen, wie viel Spaß das Leben machen kann? Jede Minute ohne Spaß ist eine
verlorene Minute. Lasse alles stehen und liegen und mache dir mit mir eine gute Zeit.
Alter Rattenfänger. Seit wann führt denn der Hund sein Herrchen Gassi? Ich dachte, es sei umgekehrt. Ich bin es mittlerweile gewohnt, dass du mir
alle Argumente der Welt einflüstern willst, die nur eins zum Ziel haben: Vermeide die Konfrontation mit dem Notwendigen und betäube dich mit allem,
was angenehmer ist. Auch wenn ich deiner Strategie nicht immer standhalten kann, so habe ich sie doch durchschaut.
Okay, wenn du unbedingt schuften willst: Du musst doch noch so viele andere Dinge erledigen! Du kannst es dir im Moment gar nicht leisten, mit dem
Wichtigsten anzufangen.
Ach, auf einmal stachelst du mich an, etwas zu tun? Aber das Falsche? Genau jetzt hätte ich dich als Wachhund gebrauchen können. Ich erwarte von
dir, dass du anschlägst, wenn ich mich mit den weniger wichtigen Dingen ablenke. Du hältst mich doch sonst auch so gut von Aufgaben ab.
Junge, übernimm dich nicht, die Aufgabe ist viel zu anstrengend.
Wer sagt denn, dass ich die Aufgabe an einem Stück erledige? Ich schiebe mir beim Essen die Pizza doch auch nicht am Stück in den Mund. Die schneide
ich mir in mundgerechte Häppchen.
Mach’ dir doch nichts vor, du weißt doch gar nicht, wo du anfangen sollst!
Mache du mir nichts vor. Es kann schon sein, dass ich im Moment den Anfang noch nicht weiß. Aber was machst du, wenn ich einfach irgendwo anfange
und dann weitersehe, damit ich mir deine Sticheleien nicht mehr anhören muss?
Ich habe eine schlechte Nachricht für dich: Du kannst unmöglich anfangen, weil dir noch eine Information bzw. eine Unterlage fehlt.
Über diese Nebelkerze kann ich nur noch gähnen. Ich betrüge dich neuerdings. Ich habe mich neu verliebt. Ins Trotzdem. Seit ich nicht mehr ins
Schade verliebt bin, interessieren mich Lösungen mehr als Probleme. Mache nur weiter so mit deinen Einwänden. Je mehr Futter du mir gibst, desto mehr
kann ich meine Liebe fürs Trotzdem ausleben.
Das ist doch vollkommen unfair, dass du diese Aufgaben machen musst! Warum spielst du bei dieser Ungerechtigkeit mit?
In einem Punkt gebe ich dir recht. Ich sollte mir schon über den Sinn meiner Ziele vollkommen klar sein. Aber wenn ich mich einmal für ein Ziel
entschieden habe, bin ich nicht so naiv zu glauben, dass ich dafür nichts tun muss. Von nichts kommt nichts. Und was ist schon gerecht?
Hast du denn vergessen, dass du was ganz Besonderes bist? Hast du diesen Kleinkram überhaupt nötig? Wenn du ganz groß rausgekommen bist, fragt dich
keiner mehr danach.
Ehrlich gesagt, habe ich das auch lange gedacht. Ich verlasse mich aber nicht mehr auf Tagträume. Genau so wenig wie ich mich auf den großen
Lottogewinn verlasse. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Anschiebe- und Aufschiebeplan
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner
Ich möchte Sie nicht aus diesem Lese-Coaching entlassen, ohne Ihnen den ersten Schritt zu Beginn Ihres Lieblings-Aufschiebe-Projekts zu
erleichtern. Tragen Sie in den unten stehenden Anschiebe-Plan alle Vorhaben ein, die Sie bisher aufgeschoben haben. Gewichten Sie die jeweilige Priorität
mit A (wichtig und dringend), B (wichtig und nicht dringend), C (nicht wichtig und dringend) und oder D (nicht wichtig, nicht dringend). Bestimmen Sie
dann den Termin, an dem Sie das Projekt beginnen wollen. Definieren Sie genau, wie der erste Arbeitsschritt aussehen soll. Bestimmen Sie dann, wann die
gesamte Aufgabe spätestens erledigt sein muss. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung, dass sich die verschiedenen Projekte möglichst nicht
überschneiden. In den zweiten Plan tragen Sie ein, wie Sie Ihr wichtigstes Vorhaben zum Scheitern bringen können.
Schauen Sie während Ihres Top-Projekts ab und zu auf die Aufschiebe-Methoden der Liste. Sie werden mit einem Schmunzeln feststellen,
wie nah manchmal die Realität an Ihre kühnsten Phantasien heranreicht.
Ihre weitere Anschiebe-Planung
Eine Anwältin erzählte mir, dass Sie Ihren Kalender lange Zeit wie eine geifernde Gouvernante empfunden hätte. Voller Trotz lehnte sie
sich gegen das Termin-Diktat auf. Dann kam die Wende. Heute sieht sie ihren Terminkalender als Freund und Verbündeten. Sie plant ihre Zeit so, dass Sie
jeden Tag den nötigen Raum hat, um eine Herzenssache zu verfolgen. Ein Ziel, das etwas mit ihr zu tun hat und
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