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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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es aus Allen Dulles heraus, als er
nach seiner Entlassung als CIA-Direktor von einem Reporter befragt wurde,
»dachte, er sei Gott.« 23 Eine Rolle, die seit Jahrzehnten eigentlich ihm, seinem Bruder, ihren
Wall-Street-Klienten und ihren bewaffneten Helfern im Pentagon gehört hatte –
und die sie kaum zwei Jahre später zurück erhalten sollten.

Die
Kubakrise – 1962
    Mit dem Desaster in der Schweinebucht
war Kennedy klar geworden, dass er die CIA und ihre von Allen Dulles
»Friedenszeit-Operationen« getauften verdeckten paramilitärischen Aktionen
nicht unter wirksamer Kontrolle hatte. Aus diesem Grund verfasste er im Juni
1961 drei National Security Action Memoranda (NSAM #55, #56, #57), mit denen
die Planungs- und Entscheidungsstrukturen auf höchster Ebene einschneidend
verändert und die Autonomie der CIA eingeschränkt werden sollten. Der
langjährige Verbindungsoffizier zwischen den Joint Chiefs of Staff und dem
Außenministerium, Oberst Fletcher Prouty, der diese vom Präsidenten persönlich
gezeichneten Erlasse seinem Chef, General Lemnitzer, überbrachte, bezeichnete
sie als die »höchst mächtigen« NSAM, die er je überbracht hatte: »Im Grundsatz
besagten sie, dass Jack Kennedy den Chairman (Lemnitzer) für alle militärischen
Aktionen in Friedenszeiten genauso in Verantwortung nehmen würde wie im
Kriegsfalle. In anderen Worten: Der Präsident sagte damit, dass sämtliche
FriedenszeitOperationen (militärische, paramilitärische, verdeckte) unter
strenger Kontrolle oder zumindest genauer Beobachtung der Joint Chiefs zu
stehen haben. Was im Lichte der gegenwärtigen Ereignisse auch so interpretiert
werden konnte: ›Keine Schweinebucht mehr!‹« Wäre diese Direktive »ausdrücklich
befolgt worden und hätte Kennedy lange genug gelebt, um sicherzustellen, dass
sie so befolgt wird, wie sie gemeint war,« schreibt Fletcher Prouty dazu
weiter, »hätte eine sehr gute Chance bestanden, dass das Engagement der
Vereinigten Staaten in Indochina nie über die Ebene militärischer Beratung
hinausgegangen wäre.« 24
    Doch dies war nicht der Fall, denn
weder wollte sich die CIA in ihren Aktivitäten auf »kleinere Operationen«, wie
es in den NSAM hieß, beschneiden lassen, noch wollten die Militärs verdeckte
Operationen des Geheimdiensts beaufsichtigen und dafür zur Verantwortung
gezogen werden. Formal hatte Kennedy mit diesen Direktiven zwar veranlasst,
dass solche Operationen nicht mehr von der CIA alleine geplant und die
Top-Militärs als Aufsicht dazwischengeschaltet waren, praktisch aber war damit
nicht allzuviel gewonnen. »Natürlich konnten wir die Joint Chiefs of Staff
nicht kontrollieren«, sagte einer der engsten Berater des Präsidenten, Arthur
Schlesinger jr., dazu. »Kennedys Sorge war nicht, dass Chruschtschow
irgendetwas starten würde, sondern dass etwas auf die ›Dr. Strangelove‹-Art
schiefgehen könnte.« 25 Er befürchtete also, dass wie in Stanley Kubricks Film also ein rabiater
General durchdrehen und den dritten Weltkrieg auslösen könnte – und Generäle,
denen das zuzutrauen war, saßen noch reichlich in den Sicherheitsräten und
Gremien. Was mehr als deutlich wurde, als sich das »Kuba-Problem« zu einer
schweren Krise auswuchs, die die Welt im Oktober 1962 an den Rand eines
Nuklearkriegs brachte.
    Um das »Kuba-Problem« zu lösen,
hatte Kennedy nach der gescheiterten Invasion ein Gremium unter Aufsicht seines
Bruders Robert gebildet, das die Castro-Regierung mit Propaganda,
Unterwanderung und Sabotage beseitigen sollte. Im Rahmen des »Operation
Mongoose« getauften Projekts wurden auch verschiedene Attentatspläne auf
führende kubanische Politiker und Fidel Castro selbst entwickelt. Die Leitung
wurde dem ehemaligen Werbefachmann und General Ed Landsdale übergeben, der sich
mit psychologischen Operationen und Guerillataktiken in Asien und Lateinamerika
einen Namen gemacht hatte – und der in der Folge mit skurrilen
Aktionsvorschlägen, wie etwa einer pyrotechnisch gestützten Simulation der
Wiederkunft Jesu Christi die katholische Bevölkerung Kubas zur Abkehr von
Castro zu bewegen, nicht nur die Militärs der Mongoose-Gruppe zum Haareraufen
brachte. Landsdale ernannte den CIA-Mann William King Harvey zum Leiter der
Task Force W für verdeckte Operationen. Harvey war dem James-Bond-Fan John F.
Kennedy nach dessen Amtsantritt vorgestellt worden, als er die CIA-Oberen
gefragt hatte, ob es in ihren Reihen einen ähnlichen Mann für alle Fälle wie
diesen Filmhelden gäbe.

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