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Jillian Hunter

Jillian Hunter

Titel: Jillian Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viel Lärm um Stratfield
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werde ich eine angemessene Zeit darauf warten, dass er mich zurückholt."
    Jane rauschte in das Zimmer. Sie schien von den vier Män- nern, die sie angrinsten und von denen einer ihr Ehemann war, nicht im Geringsten eingeschüchtert zu sein. „Wovon re- det sie? Habe ich irgendetwas verpasst?"
    „Der ältliche Verehrer im Garten", erwiderte Drake, wäh- rend er verzweifelt versuchte, ernst zu bleiben.
    „Welcher ältliche Verehrer?", fragte Jane verwirrt.
    „Der, dem ich auf die Gartenbank geholfen habe." Grayson zwinkerte ihr zu. „Der, dessen Hand gezittert hat, als er den Ehevertrag unterschrieb."

Jane starrte ihn irritiert an. „Ach, der - oh, Grayson, werde doch endlich erwachsen." Sie nahm Chloes Hand. „Erinnerst du dich an das, was in Brighton passiert ist?"
    „Als mein abscheulicher Bruder Grayson dich hereinlegte, indem er dich im Glauben ließ, dass er dich zu seiner Mät- resse machen wollte? Ja, ich erinnere mich. Ich glaube, es war eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde."
    „Und ich hatte zu dem Zeitpunkt nur eine wahre Freundin, eine Frau, die den Mut hatte, den Zorn ihrer Familie zu riskie- ren, indem sie mir die Wahrheit sagte."
    Chloe seufzte.
    „Ja", fuhr Jane fort, „das warst du, und jetzt werde ich dir im Gegenzug auch einen Gefallen erweisen - im Garten war- tet kein ältlicher Verehrer auf dich. Es ist dein Dominic."
    „Dominic? Im Garten?" Chloe rannte ans Fenster und schob die schweren Damastvorhänge zur Seite. „Ich kann ihn nir- gends sehen. Ist er noch in einem Stück?" Panisch wandte sie sich zu ihren Brüdern um. „Was habt ihr ihm angetan?"
    Heath erhob sich von seinem Stuhl. „Sagen wir einfach, dass er dieser Familie nie wieder Schwierigkeiten bereiten wird."
    „Wir haben mit dir ja schon alle Hände voll zu tun", verkün- dete Grayson unverblümt.
    Chloe lächelte glücklich. Ihr Dominic war hier, unten im Garten. Ihr war zugleich nach Lachen und nach Weinen zumute. „Ach, sieh nur, wie ein Esel das andere Langohr schilt!" Während sie noch einen prüfenden Blick in den Spie- gel warf, beugte sie sich schon herunter, um in ihre Schuhe zu schlüpfen. Sie war zu glücklich, um sich Sorgen darüber zu machen, was die anderen von ihr dachten, und zu versessen darauf, Dominic zu finden, um ihnen ihres albernen Scherzes wegen lange böse zu sein. Sie wären nicht ihre Brüder gewe- sen, wenn sie sie nicht geneckt hätten. Der arme Dominic. Jetzt hatte er einen Vorgeschmack auf die Foltermethoden bekommen, die sie jahrelang erlitten - und auch praktiziert hatte.
    Sie blieb an der Tür stehen und umarmte Jane impulsiv. „Einen Augenblick. Hatte einer von euch nicht einen Ehever- trag erwähnt?"

„Ich weiß nicht", erwiderte Heath. „Haben wir das?"
    „Geh einfach", drängte Jane sie.
    Devon rief Chloe noch etwas nach, als sie das Zimmer ver- ließ. „Immerhin ist es uns nicht gelungen, ihn abzuschrecken. Ich würde sagen, das ist ein gutes Zeichen."
    Chloe brach in Gelächter aus und hob den Überrock ihres pfirsichfarbenen Seidenkleides an, um die Treppen hinun- terzurennen.
    Emma begegnete ihr auf halber Höhe. „Gütiger Himmel, Chloe! Haltung, bitte. Der gut aussehende Mann im Garten möchte doch nicht von der Frau niedergemäht werden, die er heiraten will."
    Chloe lachte wieder. Ihr war so leicht ums Herz wie schon lange nicht mehr. „Haltung? Ich werde euch allen zeigen, was Haltung ist!"

29. KAPITEL
    Der Anblick von Dominic, wie er alleine im Garten stand, raubte ihr den Atem. Inzwischen hatte es angefangen zu reg- nen, und Regentropfen glitzerten in feinem kurzen schwarzen Haar und auf den Schultern seines schwarzen, einreihigen Fracks. Als er ihre Schritte auf dem Kies hörte, wandte er sich um. Er wirkte erleichtert, als ihre Blicke sich begegneten. Einen Augenblick lang bewegte sich keiner von ihnen. Chloe stellte hingerissen fest, wie anziehend er in seinen en- gen grauen Hosen und den schwarzen Stiefeln aussah. Jeder Zoll ganz der Gentleman? Nein, nicht ganz. Dieser Mann hat- te noch eine andere Seite. Wenn sie ganz ehrlich war, hatte er auch ein Gutteil eines Barbaren an sich, und Chloe wusste nicht so recht, ob wirklich all seine Dämonen zur Ruhe gekom- men waren.
    Aber wie er so dastand, erinnerte er sie wieder an den Mann, in den sie sich an jenem ersten regnerischen Tag verliebt hat- te. Und nun war er hier, und sie war mehr denn je überzeugt davon, dass es auf der ganzen Welt keinen zweiten Mann wie ihn gab.
    Sie versuchte, langsamer zu

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