Jillian Hunter
jeden Mannes. Sie war schön und leidenschaftlich, ein Preis, für den es sich zu kämpfen lohnte. Und entweder ängstigten sie seine Drohungen zu To- de, was er bezweifelte, oder es gelang ihr nicht, ihre Gefühle ihm gegenüber zu unterdrücken. Warum sonst hatte sie ihn noch nicht verraten, wo sie doch reichlich Gelegenheit dazu gehabt hatte, sein Geheimnis zu lüften und ihre Familie um Rat zu bitten? War es möglich, dass es ihm gelungen war, ihr ungestümes Herz für sich zu gewinnen?
„Ich bin sehr erfreut, Sie zu sehen, Chloe Boscastle", sagte er. Er küsste ihre verführerischen Lippen, bevor er sanft in ihren köstlichen Hals biss. Sie war wie ein Bankett für seine ausgehungerten Sinne. Beim besten Willen konnte er nicht so tun, als wäre ihm ihre Gegenwart gleichgültig. Seine Reak- tion auf sie war eine Urkraft und ließ sich nicht bezähmen.
„Hier drin gibt es keine Luft, Dominic", flüsterte sie. Sie leistete keinen erkennbaren Widerstand, hatte ihm aber auch keine Erlaubnis dazu gegeben, so über sie herzufallen. „Wie ertragen Sie das nur?"
In der Dunkelheit fingen seine Sinne zu schnell Feuer. Es war die verletzliche Zartheit ihres Bauches und ihrer runden Brüste, die gegen ihn gedrückt waren, der leichte Duft von Seife auf ihrer Haut. Er wollte sie von Kopf bis Fuß verzeh- ren, sie entkleiden und ihren samtigen Körper nach Herzens- lust anbeten.
„Sind Sie hierher gekommen, um mich zu quälen?", fragte er sanft.
Natürlich kannte er die Antwort. Zu einer so unversöhnli- chen Tat war Chloe nicht fähig. Sie ahnte nicht, welchen Fol- terqualen er in ihrer Gegenwart ausgesetzt war - so nah und doch so unerreichbar. Auch wenn sie seine Pläne durchkreuzt hatte, war es ungerecht, ihr vorzuwerfen, dass sie das absicht- lich getan hätte. Sie mochte so undiszipliniert sein wie ihre Brüder und ebenso einfach in Schwierigkeiten geraten, aber er bezweifelte, dass sie auch nur eine grausame Faser im Kör- per hatte.
„Als wäre ich so hinterhältig wie Sie, Dominic." Sie klang so gekränkt, dass er sie beinahe noch einmal geküsst hätte, um sich für die Beleidigung zu entschuldigen. „Ich hatte kei- ne Ahnung, dass Sie sich in Ihrem eigenen Haus verstecken", fügte sie leise hinzu.
„Und das wird auch niemand erfahren", erwiderte er. „Aber wenn mich schon jemand finden musste, bin ich sehr froh, dass Sie es waren."
„Warum?", fragte sie. Er vermutete, dass sie ihn neckte.
„Sie wissen ganz genau, warum", erwiderte er rau.
„Sagen Sie es mir, Dominic." Sie umfasste seinen Nacken mit einer Hand und zog ihn zu sich. „Ich will es wirklich wis- sen."
Brodelnde Hitze pulsierte durch seine Adern. Was sie ihm antat, ohne sich auch nur Mühe zu geben. Wozu sie mit ein we- nig Erfahrung erst fähig sein würde! „Gott, Chloe, Sie sind wirklich ein Plagegeist."
„Bin ich das?" Er hörte, wie ihr Atem schneller ging, und das Geräusch ließ ihn so ungeduldig und hungrig wie ein Raubtier werden, das kurz davor stand, seine Beute zur Stre- cke zu bringen. Sie begehrte ihn auch. Er war mit diesem un- erträglichen Verlangen nicht alleine.
Er küsste sie wieder. Natürlich hatte er mehr als nur ein wenig die Beherrschung verloren, das war ihm klar. Aus Er- fahrung wusste er auch, dass sie sich in der Dunkelheit des- orientiert fühlen musste und vermutlich Angst hatte, sich zu bewegen, bis sie sich halbwegs hier zurechtgefunden hatte. Es hatte Tage gedauert, bis er den Schatten vertraut hatte,
bis er sich die ungewohnte Umgebung eingeprägt hatte und zu einem „wahren" Geist geworden war. Wer konnte ihm ei- nen Vorwurf daraus machen, wenn er ihre Anwesenheit aus- nutzte? Er sehnte sich so verzweifelt nach Gesellschaft, nach dem Gefühl, zu leben, nach einer warmen, liebevollen Frau, dass er kaum mehr einen klaren Gedanken fassen konnte.
Es war ein Tribut an ihre Familie, dass er sie nicht einfach auf der Stelle verführte, bis ihr die Sinne schwanden, und sie beide einen Pfad besinnungsloser Lust herunterleitete. Güti- ger Himmel, wie er sich wünschte, sich in ihr zu versenken! Die zufällige Berührung ihrer üppigen Brüste gegen seinen Ober- körper war die köstlichste Qual, die er je gekannt hatte. Der weiche Druck ihres Bauches gegen seine Hüfte weckte in ihm ein schmerzhaftes Verlangen. Ohne die geringste Anstrengung hatte sie ihn zu ihrem willigen Sklaven gemacht. Ihr Zauber war mächtig, es war die uralte Alchimie weiblicher Magie.
Er wollte sie nackt zu seinen Füßen
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