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Jillian Hunter

Jillian Hunter

Titel: Jillian Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viel Lärm um Stratfield
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herausgefun- den hatte. Doch das war unmöglich. Gwendolyn hätte einer solchen Verbindung wohl kaum ihren Segen gegeben. Außer- dem war sie nicht in ihn verliebt, oder etwa doch? Das schreck- liche Elend, über das sie im einen Augenblick hemmungslos la- chen und im nächsten verzweifelt weinen wollte, konnte man

doch sicher nicht als Liebe bezeichnen. Verliebt. In Dominic. Ihre Brüder würden wahnsinnig werden.
    Sie konnte sich vorstellen, wie sie ihre Handlungen würde erklären müssen. Ja, ich würde den Mann, den ich liebe, gerne meiner Familie vorstellen. Er ist seit einigen Wochen tot, aber lasst euch dadurch nicht abschrecken. Es hat mich auch nicht entmutigt. Wo wir uns kennengelernt haben? Hm, in der Tru- he mit meiner Unterwäsche. Wo er lebt? Nun, im Haus seiner Ahnen - zumindest in den Mauern des Hauses ...
    „Ja", fuhr Tante Gwendolyn fort, „ich glaube, Chloe hat ihr Herz an unseren lieben Justin verloren, und die beiden wür- den ein bezauberndes Paar abgeben, selbst wenn Pamela ihn nicht mag. Ich glaube, das wäre eine Verbindung, der die ge- samte Familie zustimmen könnte. Lass sie uns nicht in ihren Anfängen ersticken."
    Chloe wusste nicht, ob sie erleichtert sein oder lachen soll- te. „Gütiger Himmel! Ich bin nicht in Justin verliebt. Ich ken- ne ihn doch erst..." Nun, kürzer, als sie Dominic kannte, aber sie konnte die beiden Männer ebenso wenig vergleichen wie die Gefühle, die sie in ihr auslösten. Dominic war so viel kom- plizierter, so dunkel und verführerisch. Justin war der Mann, den ihr Vater sich für sie gewünscht hätte. Vor nicht allzu lan- ger Zeit hatte sie ihn selbst noch für einen guten Fang gehal- ten.
    Sie nahm einen tiefen Atemzug. „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich euch die Wahrheit sage, Tante Gwendolyn. Devon ist heimlich hierher gekommen, damit ich ihm helfe. Ja, ich weiß, dass es falsch von mir war, eure Gastfreundschaft auszunutzen, aber er ist immerhin mein Bruder, und ..."
    „Er ist auch mein Neffe", unterbrach ihre Tante sie ziem- lich ungeduldig. „Und ich glaube doch, dass ich den Tunicht- gut ebenso sehr liebe wie du, Chloe. Ich weiß sehr genau, dass Devon heimlich in deinem Zimmer war. Sieh es als Gefällig- keit meinerseits, dass ich nichts dagegen unternommen ha- be."
    Chloe spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du es wusstest. Allem An- schein nach habe ich euch wieder enttäuscht."
    „Ich verstehe durchaus, was Diskretion ist, Chloe, und ich

kenne auch die Bedeutung von Loyalität gegenüber der Fa- milie. Auch ich habe ein wenig Boscastle-Blut in den Adern, wenn du dich erinnerst."
    „Ja", erwiderte Chloe kleinlaut. Sie bemerkte den belustig- ten Blick ihres Onkels.
    „Ich bin nicht dumm, Chloe", fuhr Tante Gwendolyn fort. „Und auch meine Sinne sind nicht getrübt. Ihr habt neulich nachts einen ziemlichen Lärm in deinem Zimmer veranstaltet, du und Devon. Es klang, als hättet ihr Volkstänze geübt."
    Volkstänze. Chloes Gesicht brannte jetzt regelrecht. Ihre Tante konnte nur den Abend meinen, an dem sie Dominic in ihrem Ankleidezimmer gefunden hatte. Den Abend, an dem er sie aufs Bett geworfen und zu Tode geängstigt hatte. Ein Intermezzo, das Chloes Leben für immer verändert hatte.
    „Es tut mir leid, wenn ich euch gestört habe", sagte Chloe nach einer unbehaglichen Pause.
    Tante Gwendolyns freundliches Gesicht verdunkelte sich mit einer Mischung aus Kummer und Wut. „Ihr habt mich nicht gestört. Was mich wirklich stört, ist dieser Geist."
    „Glaubst du wirklich, dass du Stratfields Geist gesehen hast, meine Liebe?", fragte ihr Ehemann vorsichtig. „Und wa- rum sollte er vor unser Haus reiten, wenn er es war?"
    „Die Antwort ist doch vollkommen offensichtlich, Humph- rey", entgegnete sie. „Der Mann fleht uns an, sein Leid zu be- enden."
    „Tun wir das nicht alle?", murmelte er.
    „Und mir", verkündete sie, „ist es heute Abend offenbar nicht gelungen, ihn erfolgreich zu bannen." Verdrossen wand- te sie sich wieder Chloe und Humphrey zu. „Ich fürchte, dass ich ihn aufgebracht haben könnte, anstatt ihm seine Ruhe wie- derzugeben. Er bittet mich um Hilfe, Humphrey, und ich darf ihn nicht im Stich lassen."
    Dominic beobachtete die große, blonde Gestalt, die in das he- runtergekommene Mühlenhaus stolzierte. „Ich hätte dir bei- nahe deinen hübschen Kopf weggeschossen, Adrian", sagte er verärgert. „Was, zum Teufel, hast du um diese Uhrzeit hier zu

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